Umweltsünder im Visier: Kontrolle der Mein Schiff 2 in Bremerhaven!

Dr. Stefan Douvier kontrolliert die "Mein Schiff 2" in Bremerhaven auf Umweltauflagen und entdeckt Unstimmigkeiten im Öltagebuch.

Dr. Stefan Douvier kontrolliert die "Mein Schiff 2" in Bremerhaven auf Umweltauflagen und entdeckt Unstimmigkeiten im Öltagebuch.
Dr. Stefan Douvier kontrolliert die "Mein Schiff 2" in Bremerhaven auf Umweltauflagen und entdeckt Unstimmigkeiten im Öltagebuch.

Umweltsünder im Visier: Kontrolle der Mein Schiff 2 in Bremerhaven!

In Bremerhaven ist zuletzt die „Mein Schiff 2“ von Tui Cruises ins Visier der Wasserschutzpolizei geraten. Bei einer Kontrolle unter der Leitung von Dr. Stefan Douvier, einem erfahrenen Beamten mit über 30 Jahren Erfahrung in der Schifffahrt, wurden Umweltvorschriften eingehend überprüft. Douvier, der eine Vielzahl von maritimen Regionen wie das Mittelmeer, die Karibik und sogar die Antarktis erlebt hat, zeigte sich bei seiner Kontrolle der über 2900 Passagiere und der Crew des Kreuzfahrtschiffes, durchaus zufrieden mit dem Engagement der Mannschaft.

Das Kreuzfahrtschiff, das zwar in Bremerhaven stationiert ist, fährt unter maltesischer Flagge und muss sich dennoch an strenge Vorgaben halten. Dabei spielt das MARPOL-Übereinkommen, das bereits 1973 verabschiedet wurde, eine zentrale Rolle für den Umweltschutz in der Schifffahrt. Laut bsh.de ist das Übereinkommen international gültig und umfasst mehrere Anlagen, die beispielsweise die Verhütung der Meeresverschmutzung durch Öl, schädliche flüssige Stoffe, verpackte Schadstoffe, Schiffsabwässer und Müll regeln.

Strenge Kontrolle des Öl-Tagebuchs

Bei der Inspektion fand Douvier Unstimmigkeiten im Öl-Tagebuch der Crew, die daraufhin aufmerksam gemacht wurde. Während die Crew angab, dass beim Auslaufen aus Bremerhaven noch zehn Kubikmeter „sludge“ an Bord seien, verzeichnete das Tagebuch fast 14 Kubikmeter. Solche Diskrepanzen sind nicht nur auffällig, sondern auch kritisch, da gemäß den MARPOL-Vorschriften ein Öltagebuch für wichtige Betriebsvorgänge erforderlich ist.

Die Crew reagierte positiv auf die Untersuchung, und Douvier lobte deren Professionalität. Er ließ auch den Füllstand der Tanks im Maschinenraum überprüfen und stellte fest, dass die Fernanzeige defekt war. Dies weist auf mögliche Versäumnisse bei der Instandhaltung hin, die für die Einhaltung der strengen Umweltvorschriften maßgeblich ist.

Umweltschutz im Fokus der Öffentlichkeit

Umweltfragen sind gerade im Kreuzfahrtsektor von großer Bedeutung. Der Naturschutzbund veröffentlichte 2024 ein Umweltranking, in dem die Flotte von Tui Cruises den respektablen vierten Platz belegte. Damit wird deutlich, dass die Branche bestrebt ist, durch verschiedene Maßnahmen und Kontrollen ihre Umweltauswirkungen zu minimieren. Jeder Schritt zählt, und die aktuelle Kontrolle ist Teil eines umfassenden Ansatzes zur Gewährleistung, dass die gesetzlichen Vorgaben, wie sie im MARPOL-Übereinkommen festgelegt sind, eingehalten werden.

Für den Schutz der Meere sind in Deutschland insbesondere die Anlagen I bis VI des MARPOL von Bedeutung, die beispielsweise die Einleitung von Öl und schädlichen Flüssigkeiten regeln. Zudem sind Bunkerlieferanten verpflichtet, Bescheinigungen auszustellen, die bei der Schiffsanmeldung vorgelegt werden müssen. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat in diesem Zusammenhang die Verordnung über umweltgerechtes Verhalten in der Seeschifffahrt erlassen, die eine grundlegende Verantwortlichkeit für alle Schifffahrtsakteure sicherstellt.

Die heutige Kontrolle zeigt, dass trotz der Herausforderungen im Kreuzfahrtbetrieb ein kontinuierlicher Einsatz für den Umweltschutz vorgenommen wird. Mit dem richtigen Engagement können auch große Kreuzfahrtschiffe wie die „Mein Schiff 2“ ihren Teil zum Schutz der maritimen Umwelt leisten.