EU-Streaming-Revolution: ARTE wird zur Medienplattform für alle!
Deutschland und Frankreich planen die Ausweitung von Arte zu einer europäischen Medienplattform, um Desinformation zu bekämpfen.

EU-Streaming-Revolution: ARTE wird zur Medienplattform für alle!
Am 30. August 2025 wurde im Rahmen des deutsch-französischen Ministerrats in Toulon ein wegweisendes Abkommen zur Verbreitung verlässlicher Informationen in Europa unterzeichnet. Der Kulturstaatsminister Wolfram Weimer bezeichnete ARTE als ein „Erfolgsmodell und Leuchtturm der europäischen Idee“. Das Ziel ist klar: Die Entwicklung eines europäischen Streamingangebots in 24 Sprachen, das nationale Rundfunk- und Medienangebote ergänzt und dabei neue Zielgruppen anspricht. Dieses Vorhaben wird als Antwort auf die Herausforderungen gesehen, die durch den Rückzug der USA aus der Finanzierung unabhängiger Medien entstanden sind. Insbesondere wurde das Ende der Zuschüsse für US-amerikanische Auslandsmedien wie Voice of Europe und Radio Free Europe kritisch angemerkt, die das Informationsspektrum in Europa beeinflussen.
Themen wie diese wurden bereits im informellen Arbeitstreffen europäischer Kulturminister in Paris am 13. Juni 2025 erörtert. Weimer und seine französische Amtskollegin Rachida Dati hoben die Notwendigkeit hervor, ARTE zu einer umfassenden europäischen Medienplattform auszubauen. Die Minister sind sich einig: Die Stärkung von Europas Stimme in der internationalen Medienlandschaft ist unerlässlich, um eine kritische, demokratische Öffentlichkeit zu fördern. „Eine europäische Öffentlichkeit ist der Schlüssel für mehr demokratischen Zusammenhalt“, so Weimer. Dieser Schritt soll die EU gegen die wachsenden Bedrohungen für ihre Demokratien durch autoritäre Informationspolitik wappnen.
Gemeinsame Verantwortung für Informationen
Die geplante Zusammenarbeit zwischen Deutsche Welle und France Médias Monde unterstreicht die Dringlichkeit dieser Initiative. Unser Ziel ist es, verlässliche Informationen über die Grenzen der EU hinaus zu verbreiten und dadurch das Vertrauen in Medienangebote zu stärken. Die Minister betonen die Notwendigkeit für mehr Europa in der Medienpolitik. In den kommenden Monaten wird ein gemeinsames Konzept von Deutschland und Frankreich mit ARTE und nationalen Sendern entwickelt, um die Vision einer europäischen Medienplattform zu realisieren.
Ergänzend dazu unterstützt die Europäische Kommission den Kampf gegen Desinformation mit einem Budget von 5 Millionen Euro. Diese Mittel sollen die Resilienz der Bürgerinnen und Bürger innerhalb der EU gegen falsche Informationen stärken. Insbesondere werden Akteure aus der Zivilgesellschaft, Hochschulen und Forschungszentren aufgefordert, Vorschläge zur Aufdeckung von böswilligen Informationsmanipulationskampagnen einzureichen. Projekte zur Stärkung der gesellschaftlichen Widerstandsfähigkeit und zur Verbesserung der Reichweite unabhängiger Faktenprüfungsorganisationen werden dringend gesucht. Hierbei wird auch auf kreative Strategien und Medienformate gesetzt, um das Bewusstsein der Bevölkerung zu schärfen sowie die Verbindung zu Influencern und Podcastern zu intensivieren.
Durch die enge Zusammenarbeit und die bereitgestellten finanziellen Mittel zeigt die EU, dass sie die Herausforderungen, die mit Desinformation einhergehen, ernst nimmt. Dies ist nicht nur ein Schritt in die richtige Richtung für die Medienlandschaft, sondern vielleicht auch der Beginn einer neuen Ära für die Informationspolitik in Europa.