Hessen im Demokratie-Check: Mehrheit unzufrieden mit der Politik!
Eine Umfrage zeigt, dass 51% der Hessen unzufrieden mit der Demokratie in Deutschland sind. Fokus: Vertrauen und Transparenz.

Hessen im Demokratie-Check: Mehrheit unzufrieden mit der Politik!
In Hessen brodelt es unter der Oberfläche, wenn es um die Zufriedenheit mit der Demokratie geht. Eine aktuelle Umfrage, die von der Landesregierung in Auftrag gegeben und von Infratest Dimap durchgeführt wurde, zeigt ernüchternde Ergebnisse. Von 1.502 befragten Wahlberechtigten glauben 51 Prozent, dass die Demokratie in Deutschland nicht oder nur eingeschränkt gut funktioniert. Für die meisten ist das Vertrauen in die politischen Institutionen gesunken, wie hessenschau.de berichtet.
Ein ernüchterndes Bild zeigt sich auch in der Betrachtung des gesellschaftlichen Klimas. 86 Prozent der Befragten haben Angst davor, dass die öffentliche Ordnung zerbricht, während 77 Prozent den Staat als bürokratisch überlastet empfinden. Bürgermeister genießen in dieser Zeit mehr Vertrauen als die Bevölkerung gegenüber der Bundesregierung. Insbesondere unter Menschen mit geringerem Einkommen und in ländlichen Regionen ist die Kritik an der Demokratie stark verbreitet, was die aktuellen Herausforderungen deutlich aufzeigt.
Ein positives Stimmungsbild in Hessen?
Doch nicht alles ist negativ. Eine andere Perspektive bringt die hessische Staatskanzlei vor, die mit einer Befragung im April 2025 ähnliche Themen beleuchtet hat. Dabei stellte sich heraus, dass 60 Prozent der Befragten in Hessen die Demokratie als sehr gut oder eher gut bewerten. Dies zeigt, dass trotz der kritischen Äußerungen eine überwiegende Mehrheit eine positive Grundeinstellung gegenüber der Demokratie hat, wie die Staatskanzlei Hessen hervorhebt.
Ministerpräsident Boris Rhein hat den zentralen Punkt der Wahlperiode darauf gesetzt, das Vertrauen in die Demokratie wieder aufzubauen. Eine wichtiges Anliegen, das viele Bürger teilen: 77 Prozent der Befragten wünschen sich ein klareres und verständlicheres Wahlrecht, was als Schritt zu mehr Transparenz gilt. Auch die Forderung nach direkt gewählten Abgeordneten im Parlament stößt auf großes Interesse.
Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Herausforderungen
Die Umfragen zeigen, dass die hessischen Bürger sich zu 88 Prozent mit ihrem Bundesland verbunden fühlen, wobei mehr als die Hälfte angibt, „sehr verbunden“ zu sein. Gleichzeitig machen sich 70 Prozent Sorgen um die innere Sicherheit und unterstützen Initiativen wie den Sieben-Punkte-Plan für das Frankfurter Bahnhofsviertel.
Die Wehrmutstropfen bleiben jedoch spürbar. Eine wachsende Zersetzung der öffentlichen Ordnung und eine überbordende Bürokratie lassen den Handlungsbedarf in der Politik wachsen. Staatskanzleichef Benedikt Kuhn sieht Sicherheit und Bürokratieabbau als die größten Herausforderungen. Ein bemerkenswerter Aspekt ist zudem, dass 30 Prozent der Befragten, insbesondere jüngere Menschen, sich nicht über die Landespolitik informieren und sich vorzugsweise über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk informieren.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Stimmungslage in Hessen gemischt ist. Trotz der weit verbreiteten Sorgen und Unzufriedenheit mit der Demokratie gibt es auch Lichtblicke in Form von regionalem Vertrauen und einem allgemeinen Wunsch nach mehr Mitbestimmung und Transparenz. Die Ansichten über das Funktionieren der Demokratie werden durch verschiedene Faktoren geprägt, die auf eine komplexe Realität hinweisen, wie auch die bpb.de darstellt.