Nur sieben FSME-Fälle in Hessen: War das Risiko übertrieben?

Nur sieben FSME-Fälle in Hessen: War das Risiko übertrieben?
In diesem Jahr stehen die Zecken wieder im Blick der Gesundheitsbehörden. In Hessen wurden bislang sieben Fälle von FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) registriert. Das hessische Gesundheitsministerium betont jedoch, dass es im Vergleich zu den Vorjahren keinen Anstieg der Fallzahlen gibt. Die Übertragung dieser Krankheit erfolgt durch Zecken, vor allem durch den gemeinen Holzbock, der in der aktuellen Hitzeperiode jedoch eher träge ist. Während invasive Zeckenarten wie die Hyalommazecke bei hohen Temperaturen durchaus aktiv werden, sind sie in Hessen nur selten anzutreffen, berichtet die Borkener Zeitung.
Ein vollständiger Impfschutz gegen FSME ist unerlässlich. Doch auch wenn die Impfung vor FSME schützt, so bleibt sie doch ein Einzelfall und bietet keinen Schutz vor anderen durch Zecken übertragenen Krankheiten wie der Lyme-Borreliose. Daher sind ergänzende Schutzmaßnahmen wichtig. Dazu zählen: das regelmäßige Absuchen des Körpers nach Zecken, die Anwendung von Insektenschutzmitteln sowie das Tragen von langärmeliger, dichter Kleidung bei Aufenthalten in der Natur.
Risikogebiete im Fokus
Besonders wichtig ist das Wissen um FSME-Risikogebiete. Diese Gebiete sind definiert als Landkreise, in denen in den letzten fünf Jahren mindestens ein Fall pro 100.000 Einwohner aufgetreten ist. Dabei kann die Erkrankungsrate in Risikogebieten bis zu 40 Fälle pro 100.000 Einwohner innerhalb von fünf Jahren betragen. In Hessen umfassen die Risikogebiete unter anderem die Städte Offenbach und Darmstadt sowie die Landkreise Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, und Fulda. Dennoch kann FSME auch außerhalb dieser Gebiete auftreten, wie die Gesundheitsinformation erläutert.
In ganz Deutschland gibt es Zecken, und auch wenn sie in Norddeutschland weniger häufig FSME-Viren tragen, sind sie dennoch weit verbreitet. Schutzmaßnahmen sind demnach nicht nur in den aufgeführten Risikogebieten wichtig, sondern auch in Regionen, in denen Zecken vorkommen. Zu diesen Maßnahmen zählt die FSME-Impfung, die besonders für Personen empfohlen wird, die in Risikogebieten leben oder dort unterwegs sind, wie die Webseite zu Zecken informiert.
Was tun bei einem Zeckenbiss?
Ein Blick auf die Wachsamkeit nach einem Zeckenstich ist ebenfalls von großer Bedeutung. Eine schnell durchgeführte Entfernung der festgesaugten Zecke kann das Risiko einer Erregerübertragung deutlich reduzieren. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Zecke nicht gequetscht wird, da dies die Übertragung von Borrelien begünstigen kann. Verändert sich die Hautstelle oder treten grippeähnliche Symptome auf, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Besonders in der Frühphase lässt sich die Krankheit gut mit Antibiotika behandeln.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt uneingeschränkt, sich für FSME impfen zu lassen, wenn man eine Reise in Risikogebiete plant oder dort lebt. Die Kosten für die Impfung werden in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, was die Entscheidung für den Impfschutz erleichtert.
Insgesamt bleibt die Warnung vor den Zecken wichtig, denn auch wenn die aktuellen Zahlen in Hessen stabil sind, ist die Gesundheit stets in Gefahr, wenn man sich nicht aktiv schützt. Während die Sommermonate uns nach draußen locken, gilt es, Vorsicht walten zu lassen und die sichersten Variationen des Miteinanders mit der Natur zu praktizieren.