Wandrey entgeht Prozess: Geheimnisverrat nach Obdachlosen-Mord eingestellt!

Wandrey entgeht Prozess: Geheimnisverrat nach Obdachlosen-Mord eingestellt!
Die Darmstädter Stadtverwaltung kann aufatmen: Paul Georg Wandrey, der Ordnungsdezernent der Stadt und Mitglied der CDU, muss sich nicht wegen eines geheimen Datenlecks vor Gericht verantworten. Das Strafverfahren, das auf den Vorwurf des Geheimnisverrats fußte, wurde erst kurz vor der geplanten Hauptverhandlung am 12. August 2025 eingestellt. Diese Entwicklung wurde von der FAZ berichtet.
Die Anklage gegen Wandrey beruhte auf seiner Kommunikation mit Medien über ein Überwachungsvideo im Fall eines tödlichen Angriffs auf einen 57-jährigen Obdachlosen im November 2023. Laut den Ermittlungen hatte Wandrey Details zu den Bildern, die den brutalen Angriff des 15-jährigen Täters zeigten, an Journalisten weitergegeben. Er sprach darüber, dass der Jugendliche, nach einem schockierenden Mord, das Opfer über 80 Mal gegen den Kopf trat. Dieser Angriff führte letztlich zu dessen Tod.
Einvernehmliche Lösung
Wandrey einigte sich mit der Staatsanwaltschaft auf die Zahlung einer „geringen Geldsumme“, welche die Einstellung des Verfahrens zur Folge hatte. Dies ist jedoch kein Schuldeingeständnis; die Unschuldsvermutung bleibt weiterhin bestehen. Die ursprünglich für März geplante Gerichtsverhandlung wurde somit abgesagt, und Wandrey betonte, sich nun wieder ganz seinen Aufgaben in der Stadtverwaltung widmen zu können. Er erklärte: „Ich habe immer im Interesse der Sicherheit unserer Stadt gehandelt“, so der Politker laut Tagesschau.
In einer bemerkenswerten Wendung erhielt Wandrey Rückendeckung von Oberbürgermeister Hanno Benz und der Darmstädter CDU. Dies zeigt, dass der Ordnungsdezernent trotz des Verfahrens den Rückhalt seiner Partei genießen kann.
Krise der Sicherheit in der Stadt
Diese Geschehnisse finden vor einem Hintergrund statt, der für Darmstadt vor allem durch ansteigende Gewaltzahlen geprägt ist. Die aktuelle Kriminalstatistik zeigt einen besorgniserregenden Trend: Die Zahl der Rohheitsdelikte, zu denen Bedrohungen und Körperverletzungen gehören, hat in Darmstadt zugenommen und trägt zur allgemeinen Unsicherheit in der Stadt bei. Die Frankfurter Rundschau berichtete kürzlich, dass körperliche Angriffe auf Frauen seit 2019 um 50% gestiegen sind, während die Gewalt gegen Polizeibeamte rückläufig ist. Dies zeigt, dass die Präventionsarbeit der Polizei, etwa durch Projekte wie „Kompass“, von großer Bedeutung ist.
Insgesamt gab es im Jahr 2024 in Darmstadt 7.996 registrierte Straftaten, was die Stadt verglichen mit anderen kreisfreien Städten in Hessen an die dritte Stelle bringt. Für die Einwohner ist der Anstieg der Bedrohungen und Körperverletzungen ein ernsthaftes Thema, das die Polizeiarbeit und die Sicherheit der Bürger in den Vordergrund rückt.
Dieser Vorfall hat somit nicht nur Auswirkungen auf die politische Ebene, sondern wirft auch einen Schatten auf die Sicherheitssituation in Darmstadt. Die Frage bleibt, wie die Stadtverwaltung und die Polizei die gestiegene Gewaltkriminalität wirksam bekämpfen können, um das Sicherheitsgefühl der Bürger wiederherzustellen.