Familiengeschichte in Gold: Wird die Taschenuhr den Wert erreichen?

Familiengeschichte in Gold: Wird die Taschenuhr den Wert erreichen?
Ein ganz besonderer Beitrag zur beliebten ZDF-Sendung „Bares für Rares“ sorgte kürzlich für Aufregung. Tatjana und Jens aus Hessen traten mit einer Damentaschenuhr auf, die seit 50 Jahren in ihrer Familie bleibt. Die Uhr, die zuvor im Besitz von Tatjanas Vater war, wurde nie getragen, um mögliche Beschädigungen zu vermeiden. Die Freude war groß, als Moderator Horst Lichter und die Expertin Dr. Heide Rezepa-Zabel die Uhr begutachteten und ihre Begeisterung für das exquisite Stück aus dem 19. bis 20. Jahrhundert zum Ausdruck brachten. Der Westen berichtet von der hohen Wertschätzung der Uhr, die von der renommierten Schweizer Luxusmarke Girard-Perregaux gefertigt wurde.
Die beiden Kandidaten wünschten sich stolze 10.000 Euro für den Familienerbstück, doch die Realität sieht anders aus. Dr. Rezepa-Zabel schätzte den reinen Goldwert auf lediglich rund 400 Euro und die kunstvolle Bemalung der Uhr auf maximal 1.500 Euro. Dies führte verständlicherweise zu Enttäuschung bei Tatjana und Jens, die die Diskrepanz zwischen ihren Erwartungen und den Schätzungen der Expertin feststellten. Letztendlich blieb die Uhr im heimischen Schrank und fand keinen neuen Besitzer.
Die Geschichte von Girard-Perregaux
Was macht diese Uhr so besonders? Girard-Perregaux, gegründet 1791 von Jean-Francois Bautte, hat sich im Laufe der Jahre einen ausgezeichneten Ruf für Präzision und Handwerkskunst erarbeitet. Besonders ist, dass das Unternehmen zunächst Taschenuhren und komplexe Zeitmesser produzierte. 1852 erfolgte die Umbenennung in Girard-Perregaux. Seitdem hat die Marke zahlreiche Innovationen hervorgebracht, darunter die Gyromatic in den 1960er-Jahren, die selbstaufziehende Mechanik in die Uhrenwelt einführte. Auch die Laureato, ein sportlich-elegantes Modell mit achteckiger Lünette wurde 1975 vorgestellt, was Girard-Perregaux einen Platz an der Spitze der Uhrenindustrie sicherte. Carters beschreibt, wie die Marke auch weiterhin für ihre luxuriösen Designs geschätzt wird.
Die Wurzeln der Schweizer Uhrmacherei reichen tief. Bereits im 16. Jahrhundert brachten Hugenotten ihr Wissen in die Schweiz, was Genf zum Zentrum der Luxusuhrenherstellung machte. Besonders im 18. Jahrhundert entwickelte sich die Branche rasant, mit einem klaren Fokus auf Taschenuhren. Exiting hebt hervor, dass die Schweizer Uhrenindustrie auch heute noch eine beachtliche Rolle spielt. Im Jahr 2015 exportierte die Schweiz Uhren im Wert von 21,5 Milliarden CHF, was die herausragende Stellung des Landes im globalen Uhrenmarkt verdeutlicht.
In der heutigen Zeit, in der digitale Technologien eine immer größere Rolle spielen, stehen viele Uhrenhersteller, auch Girard-Perregaux, vor der Herausforderung, mechanische Präzision mit modernen Funktionen zu vereinen. Doch die hohe Nachfrage nach Schweizer Luxusuhren, insbesondere in aufstrebenden Märkten wie den USA und China, spricht für die Zukunftsfähigkeit dieser Traditionsmarke.