Europa auf der Überholspur: Die Mobilitätschallenge von Frankfurt nach Zadar!

Europa auf der Überholspur: Die Mobilitätschallenge von Frankfurt nach Zadar!
Die Mobilität in Europa steht – wie die jüngsten Tests zeigen – vor gewaltigen Herausforderungen. Heute, am 4. Juli 2025, berichten die Automobilclubs der Interessengemeinschaft European Automobile Clubs (EAC) über ihre europaweite „Europa-Challenge“. Dabei wurde eine Reise von Frankfurt am Main nach Zadar in Kroatien mit vier verschiedenen Verkehrsmitteln simuliert: Elektroauto, Verbrenner, Zug und Flugzeug. Das Ergebnis? Jedes Verkehrsmittel hat seine Stärken und Schwächen, doch auf eine unkomplizierte und kostengünstige Reiseform muss Europa noch hinarbeiten. EAC fordert von der EU und den nationalen Regierungen bessere Rahmenbedingungen für Reisen innerhalb Europas, um bezahlbare und klimafreundliche Mobilität zu ermöglichen.
Die Studie, die von einem Kamerateam der Videoproduktionsfirma Fabrik Lamäng begleitet wurde, zeigte deutlich, dass die Wahl des Verkehrsmittels von individuellen Vorlieben abhängt. So bietet das Flugzeug zwar die schnellste Möglichkeit, hat jedoch die höchsten Kosten und leidet unter einer mangelhaften Anbindung des öffentlichen Nahverkehrs an Flughäfen. Die Gesamtreisezeit kann durch Sicherheitskontrollen und Check-in oft länger werden, als man zunächst denkt.
Die Ergebnisse der „Europa-Challenge“ im Detail
Beim Test mit dem Zug zeigte sich, dass diese Variante zwar günstiger, jedoch zeitlich weniger attraktiv ist. Die häufigen Umstiege und Verspätungen schmälern den Reisekomfort erheblich. Dazu kommt die fehlende Koordination zwischen den verschiedenen Bahngesellschaften, was die pünktliche Ankunft oftmals zum Glücksspiel macht. Die Nutzung eines Elektroautos brachte ebenfalls Herausforderungen mit sich. Während die Reichweite des Fahrzeugs in der Regel unproblematisch ist, stellt die Ladeinfrastruktur, gerade in Osteuropa, ein gravierendes Manko dar. Auch die Kosten für das Elektroauto waren im Vergleich zum Verbrenner nicht gerade gering.
Ein weiteres Thema, das auf der aktuellen Agenda steht, ist die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Diese ist in Deutschland zwar gewachsen, jedoch noch längst nicht auf dem Niveau von Ländern wie Norwegen oder den Niederlanden, wo Anreize und eine dichte Ladeinfrastruktur das Fahren von E-Autos attraktiv machen. Laut einer McKinsey-Studie planen 38% der Nicht-EV-Besitzer, sich ein Elektrofahrzeug zuzulegen, jedoch bleibt die Reichweite ein entscheidendes Hindernis für viele potenzielle Käufer. Aktuell denkt fast jeder Fünfte der E-Auto-Fahrer sogar über eine Rückkehr zu Verbrennern nach. Der Hauptgrund? Hohe Betriebskosten und die mangelnde Ladeinfrastruktur.
Politische Forderungen und Zukunftsperspektiven
Die EAC betont die Notwendigkeit, die durch die „Europa-Challenge“ aufgedeckten Schwächen umgehend zu beheben. Der Präsident der Interessengemeinschaft fordert eine aktive Gestaltung der europäischen Mobilität, um den Wettbewerbsdruck und die Uneinheitlichkeiten zwischen den Mitgliedstaaten zu verringern. Der Test hat eindringlich gezeigt, dass eine Vereinheitlichung von Infrastrukturstandards sowie finanzielle Anreize für den Kauf von Elektrofahrzeugen nötig sind. Diese Maßnahmen sind notwendig, um die Akzeptanz von E-Autos in Europa weiter zu steigern und die Marktbedingungen zu verbessern.
In den kommenden Jahren wird der Wandel zur Elektromobilität entscheidend sein, um die Klimaziele der EU zu erreichen. Trotz der besonderen Herausforderungen, die diese Transition mit sich bringt, ist die grundlegende Akzeptanz für Elektrofahrzeuge spürbar gewachsen. Bis zur Massenmarktdurchdringung von E-Autos wird jedoch noch eine Übergangszeit von 2-3 Jahren benötigt, wie die aktuellen Daten verdeutlichen. Vor allem für umweltbewusste Stadteinwohner, die über den Erwerb von Elektrofahrzeugen nachdenken, wird es wichtig sein, sich auch über die damit verbundenen infrastrukturellen Gegebenheiten im Klaren zu sein.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die europäische Mobilität nicht nur eine Frage der Verfügbarkeit von Verkehrsmitteln ist, sondern auch eine Herausforderung, die innovative Lösungen und einen koordinierten Ansatz aller Mitgliedsstaaten erfordert. Es bleibt zu hoffen, dass die Erkenntnisse der „Europa-Challenge“ weiterführende Diskussionen und notwendige Maßnahmen anstoßen.