Schulplatzlotterie in Kassel: 202 Kinder gehen leer aus!

Im Schuljahr 2025 müssen in Kassel 202 Kinder ihre Wunschschule verlassen. Überfüllte Klassen und Herausforderungen im Auswahlverfahren prägen die aktuelle Situation.

Im Schuljahr 2025 müssen in Kassel 202 Kinder ihre Wunschschule verlassen. Überfüllte Klassen und Herausforderungen im Auswahlverfahren prägen die aktuelle Situation.
Im Schuljahr 2025 müssen in Kassel 202 Kinder ihre Wunschschule verlassen. Überfüllte Klassen und Herausforderungen im Auswahlverfahren prägen die aktuelle Situation.

Schulplatzlotterie in Kassel: 202 Kinder gehen leer aus!

In Kassel stehen die Eltern und Kinder an einer entscheidenden Weggabelung: Für das kommende Schuljahr haben 202 Kinder nicht die Schule ihrer Wahl ergattern können. HNA berichtet von insgesamt 3597 Schülerinnen und Schülern, die ihren Erstwunsch erfüllt bekamen, während nur 182 einen Platz an ihrer Zweitwahl ergattern konnten. Diese Entwicklung zeigt eine dramatische Verdrei­fachung der nicht erfüllten Wünsche im Vergleich zum Vorjahr, als es nur 67 Kinder betraf.

Die Nachfrage nach Schulplätzen, insbesondere an den Gymnasien in Kassel, ist enorm. Es wird berichtet, dass alle Kasseler Gymnasien überan­gemeldet sind. Daher müssen in den kommenden Monaten zusätzliche Klassen an diversen Schulen gebildet werden, darunter das Goethe-Gymnasium sowie die Wilhelm-Leuschner-Schule. Ein eindrucksvolles Beispiel ist das Wilhelmsgymnasium, dessen Plätze für neue Fünftklässler rasch vergeben waren.

Platzmangel und Kritik

Der Deutsche Lehrerverband Hessen schlägt Alarm und warnt vor Platzproblemen und überfüllten Klassenräumen in den kommenden Jahren. Die Schülerzahlen an weiterführenden Schulen werden bis 2031 weiterhin steigen, was die Situation noch verschärfen könnte. Trotz dieser Herausforderung proklamiert die Stadt Kassel, dass jedes Kind einen Platz an einer weiterführenden Schule finden wird.

Die Kritik am Auswahlverfahren für die Erst- und Zweitwünsche der Schülerinnen und Schüler wächst. Eltern sind enttäuscht, dass überbuchte Schulen nicht als Zweitwunsch berücksichtigt werden. So erhielt die Familie Henning einen ablehnenden Bescheid, fand aber schließlich einen Restplatz am Friedrichsgymnasium. Das Schulamt bietet Beratung für Familien an, die mit Ablehnungsbescheiden konfrontiert sind.

Vielfalt der Schulangebote

Kassel weist eine breite Palette an Gymnasien auf, insgesamt neun an der Zahl. Unter diesen sind zum Beispiel das Friedrichsgymnasium, bekannt für sein umfangreiches Sprachenangebot und musikalische Bildung, sowie das Goethe-Gymnasium, das als MINT-freundliche Schule gilt und einen bilingualen Zweig anbietet. Die Wilhelm-Leuschner-Schule ist eine weiterer Anlaufpunkt und steht wie alle weiterführenden Schulen in Kassel für einen Bildungsabschluss der Hochschulreife.

  • Friedrichsgymnasium Kassel – Adresse: Humboldtstraße 5, Schulleitung: Dr. Lothar Schöppner
  • Goethe-Gymnasium Kassel – MINT-Freundliche Schule, Ganztagsschule
  • Wilhelmsgymnasium Kassel – Tradition und musikalischer Schwerpunkt, Schulleitung: Uwe Petersen
  • Engelsburg-Gymnasium Kassel – Starke Wertevermittlung und inklusives Lernen
  • Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule – Fokus auf sportspezifische Förderung
  • Albert-Schweitzer-Schule – Europaschule mit einem Schwerpunkt auf Mehrsprachigkeit
  • Jacob-Grimm-Schule – Kreative Fächer im Fokus
  • Freie Waldorfschule Kassel – Waldorfpädagogik mit kreativen Angeboten
  • Herderschule Kassel – Oberstufengymnasium mit internationalem Austausch

Ein Neuzugang wird auch die neue Montessori-Grundschule im Kasseler Süden sein, die im neuen Schuljahr eröffnet wird und weitere Optionen für die Familien anbieten wird.

Die momentane Situation macht eines deutlich: Die Schulplatzvergabe in Kassel gleicht einer Lotterie. Daher sollten sich interessierte Familien gut vorbereiten und mehrere Optionen in Betracht ziehen, um alle Möglichkeiten ausschöpfen zu können, wie auch Kassel FulleTown anmerkt.

Angesichts dieser Herausforderungen ist es wichtig, dass das Schulamt und die Stadt beobachten, wie sich die Lage entwickelt, um rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Schließlich sind die Bedürfnisse der Kinder auch in Zukunft eine Herzensangelegenheit.