Hessen im Notstand: Dringende Reform der Notfallversorgung gefordert!

Frankfurt am Main diskutiert seit dem 9.07.2025 Reformen der Notfallversorgung zur Effizienzsteigerung und besseren Patientenversorgung.

Frankfurt am Main diskutiert seit dem 9.07.2025 Reformen der Notfallversorgung zur Effizienzsteigerung und besseren Patientenversorgung.
Frankfurt am Main diskutiert seit dem 9.07.2025 Reformen der Notfallversorgung zur Effizienzsteigerung und besseren Patientenversorgung.

Hessen im Notstand: Dringende Reform der Notfallversorgung gefordert!

In der Bundesrepublik Deutschland wird die Notfallversorgung als drängendes Problem wahrgenommen. Wie die FAZ berichtet, haben viele Patienten Schwierigkeiten, zwischen akuten Notlagen und minder schweren Beschwerden zu unterscheiden. Oft wird der Rettungsdienst gerufen, obwohl keine medizinische Notlage vorliegt. Diese Unsicherheiten führen dazu, dass Patienten häufig den Notruf 112 wählen, was nicht nur das System belastet, sondern auch kostspielig ist.

Ein kleinteiliges und somit schwerfälliges System von Rettungsleitstellen in Hessen ist ein weiterer Faktor, der die Notfallversorgung ineffizient macht. Außerdem hat eine unzureichende Digitalisierung als ein weiterer Bremser gewirkt. Der Austausch von Patientendaten und die Anforderung von Rettungsfahrzeugen sind oft nicht optimal geregelt, was in vielen Regionen zu Verzögerungen führt. Ein seit Jahren bestehender Prüfbericht der Krankenkassen beschreibt diese problematischen Abläufe in aller Deutlichkeit.

Reformansätze und digitale Lösungen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat in seiner neuesten Stellungnahme Reformvorschläge zur Verbesserung des Gesundheitssektors präsentiert. Laut der Heise soll eine zentrale Leitstelle eingeführt werden, die rund um die Uhr telemedizinische Beratungen anbietet. Diese neue Regelung sieht vor, dass Patienten innerhalb von zehn Minuten einen Notfalltermin erhalten können.

Ein integriertes System aus Notfallzentren und spezialisierten Leitstellen könnte die Erreichbarkeit und die Qualität der Hilfe verbessern. Dazu gehört auch der Einsatz von Videotelefoniesystemen für die Kommunikation über Notfälle. Apotheken könnten dabei eine zentrale Rolle spielen, indem sie den Zugang zu den digitalen Angeboten für jene, die keinen eigenen Zugang haben, ermöglichen.

Herausforderungen und Einsparpotenziale

Die Herausforderungen in der Notfallversorgung sind nicht von der Hand zu weisen. Der Wirtschaftsdienst nennt den prekären Zustand der Notfallmedizin und die Tatsache, dass viele der Reforminitiativen aus den letzten Jahren gescheitert sind. Angesichts eines Einsatzaufkommens, das zwischen 2010 und 2021 um 75 % gestiegen ist, muss der Druck auf die bestehenden Strukturen unweigerlich wachsen.

Die kassenärztlichen Vereinigungen und Experten fordern daher eine deutliche Umgestaltung der bestehenden Systeme, um eine effizientere Notfallversorgung zu gewährleisten. Ein zentral anlaufender Punkt für Notrufnummern könnte in diesem Zusammenhang als Lösung dienen. Obwohl hohe Investitionen für den Umbau des Systems notwendig wären, erhoffen sich die Krankenkassen Einsparungen von bis zu mehreren Millionen Euro durch die Einführung einer zentralen virtuellen Rettungsleitstelle in Hessen.

Insgesamt steht Deutschland vor einem massiven Umbruch im Gesundheitssystem. Die Reformen könnten nicht nur die Notfallmedizin revolutionieren, sondern auch das gesamte Krankenhauswesen in eine neue Richtung lenken. Ein Ziel bleibt dabei stets die Steigerung von Qualität, Effizienz und Sicherheit in der Notfallversorgung – mit dem klaren Fokus auf die Bedürfnisse der Patienten.