Marmor, Quecksilber, Nebel: Schalansky ergründet die Welt in Frankfurt!

Marmor, Quecksilber, Nebel: Schalansky ergründet die Welt in Frankfurt!
Ein schwerer Block weißen Marmors, gefunden auf der griechischen Insel Thassos, hat die Schriftstellerin Judith Schalansky inspiriert. Auch wenn Marmor nicht ihr Lieblingsmaterial ist, plant sie, ihn in ihren Vorträgen der Frankfurter Poetikvorlesungen 2025 zu thematisieren. Die erste Sitzung findet heute, am 1. Juli, im Hörsaalzentrum HZ 2 am Campus Westend statt, und zwar um genau 18 Uhr. Schalansky trägt den Titel „Marmor, Quecksilber, Nebel. Woraus die Welt gemacht ist“. Damit wird das Publikum auf eine spannende Reise zu den Baumaterialien und den Beziehungen zwischen ihnen mitgenommen, die sie für ihr Denken und Schreiben nutzt, wie die FAZ berichtet.
Der Marmorblock, den Schalansky entdeckte, bringt es auf beeindruckende 27 Tonnen, was einem halben Pottwal oder mehreren Elefanten entspricht. Dennoch erklärt die Autorin, dass der Marmor als menschliches Objekt niemals zu seinem Ursprungsort zurückkehrt. In ihren drei Vorträgen, die bis zum 15. Juli laufen, wird sie auch die dunkle Geschichte des Marmorbetriebs ansprechen, darunter den Tod von Kriegsgefangenen im Steinbruch. Schalansky selbst versteht sich als Anhäuferin, deren Texte wie Ablagerungen von Wissen wirken, und versucht, die Unterschiede zwischen Hinzufügen und Wegmeißeln in der Kunst hervorzuheben.
Veranstaltungsüberblick
Neben den Vorträgen findet eine begleitende Ausstellung unter dem Titel „Wechselstoffe“ statt. Diese wird vom 1. bis 16. Juli 2025 in der Dante 9 zu sehen sein. Künstler wie Michael Kolod, Jan Schmidt und Vroni Schwegler werden Arbeiten präsentieren, die sich mit den Themen Schalanskys auseinandersetzen. Anlässlich der Poetikvorlesungen wird es am 2. Juli auch eine Lesung im Literaturhaus Frankfurt geben, moderiert von Prof. Roland Borgards. Diese beginnt um 19:30 Uhr.
Die Veranstaltungen bieten nicht nur literarische Einblicke, sondern umfassen auch einen wissenschaftlichen Workshop mit dem Titel „Naturkunden zwischen Literatur und Wissenschaft“, der am 15. Juli von 9 bis 17 Uhr im IG-Farben-Haus stattfindet. Die Anmeldung erfolgt unter der E-Mail-Adresse poetik@lingua.uni-frankfurt.de. All diese Aktivitäten fallen unter die gemeinsame Organisation der Stiftungsgastdozentur für Poetik, unter der Leitung von Prof. Dr. Susanne Komfort-Hein, und sind ein wahrer Höhepunkt der Frankfurter Kulturszene, wie in einem weiteren Bericht auf idw-online nachzulesen ist.
Judith Schalansky, die 2006 mit dem Buch „Fraktur mon Amour“ begann, hat seither viele Preise gewonnen, darunter den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis und den Carl-Améry-Literaturpreis 2023. Ihre Buchreihe „Naturkunden“, die sie seit 2013 herausgibt, spiegelt ihr Interesse an der Verbindung zwischen Natur und Kunst wider. Es verspricht, eine aufregende Zeit für Literaturbegeisterte in Frankfurt zu werden!