Pendler in Frankfurt: Ab Dezember Zugausfälle durch Personalmangel!
Pendler in Frankfurt müssen bis Dezember mit Einschränkungen im Regionalbahnverkehr rechnen, bedingt durch Personalmangel.

Pendler in Frankfurt: Ab Dezember Zugausfälle durch Personalmangel!
Die Pendler zwischen Frankfurt, Bad Vilbel und Friedberg müssen sich bis Dezember auf erhebliche Einschränkungen im Regionalbahnverkehr gefasst machen. Dies wurde von der Hessischen Landesbahn (HLB) bekanntgegeben, die vorübergehende Ausfälle im Abendverkehr der Regionalbahnlinien RB37 und RB41 ankündigte. Hintergrund dieser Maßnahmen ist ein akuter Personalmangel bei der DB InfraGo, die nicht genügend Fahrdienstleiter zur Verfügung hat, um ein zentrales Stellwerk in Frankfurt zu besetzen. Wer auf die S-Bahn-Linie S6 zwischen Frankfurt und Friedberg umsteigen möchte, hat eine Möglichkeit, zumindest teils auf der Strecke mobil zu bleiben. Aktuelle Fahrplaninformationen sind auf den Online-Portalen der HLB, der Deutschen Bahn sowie der Verkehrsverbünde Nordhessen und Rhein-Main zu finden, wie fr.de berichtet.
Doch die Herausforderungen der Deutschen Bahn gehen weit über Frankfurt hinaus. Ein genauer Blick auf die derzeitige Lage offenbart, dass nicht nur im Rhein-Main-Gebiet Züge unpünktlich sind. Der Mangel an Fahrdienstleitern, die für die Planung von Zugfahrten sowie die Überwachung von Bahnübergängen ausgebildet sind, zieht sich durch ganz Deutschland. Wie die Tagesschau ausführlich berichtet, sind viele Stellwerke unterbesetzt, was zu häufigen Ausfällen und damit zu Streckensperrungen führt. Die Bahn bezeichnete die aktuelle Situation als Einzelfälle, erkennt jedoch den Personalmangel an, der sich spürbar auf die Pünktlichkeit auswirkt.
Personalmangel und seine Folgen
Die Überarbeitung des vorhandenen Personals ist ein ernstes Problem. Viele Fahrdienstleiter arbeiten oft über 55 Stunden pro Woche und haben kaum Zeit für Erholung. Diese Umstände gefährden möglicherweise sogar die Sicherheit, da Vorgesetzte immer wieder Druck ausüben müssen, um Krankheitsausfälle zu kompensieren. Aktuelle Berichte deuten darauf hin, dass bundesweit Hunderte von Fahrdienstleitern fehlen. In Thüringen und Baden-Württemberg sind die Auswirkungen dieser Personalknappheit besonders spürbar, wie auch in einem Artikel von Augsburger Allgemeine dokumentiert wurde. Der Nachschub an ausgebildeten Mitarbeitern soll sich zwar durch die seit kurzem gestartete Ausbildungsinitiative der Deutschen Bahn langsam verbessern, doch die Prognosen zeigen, dass viele Stellen im Süden noch lange unbesetzt bleiben.
Besonders brisant ist die Lage an veralteten Stellwerken, die teils seit dem Jahr 1899 im Betrieb sind. Diese alten Systeme erfordern eine hohe Personalanzahl, besitzen oftmals auch keine Ersatzteile mehr, was zusätzlich zur Problematik beiträgt. Vor diesem Hintergrund plant die Deutsche Bahn, bis Ende 2025 genügend Fahrdienstleiter einzustellen, um den Personalmangel nachhaltig zu beheben. In Norddeutschland wird bereits damit gerechnet, dass offene Stellen noch in diesem Jahr besetzt werden. Ob dies ausreicht, um die bestehenden Probleme in den Griff zu bekommen, bleibt abzuwarten.
Für Pendler und Reisende in den kommenden Wochen und Monaten heißt es jedoch, geduldig zu sein. Der Ausbau der Infrastruktur, wie etwa in Frankfurt, wo rund 3000 neue Stellplätze für Pendler in den nächsten Jahren entstehen sollen, könnte eine Entlastung bringen. Dabei hat das Mobilitätsdezernat bereits einen Antrag für den Ausbau von Park+Ride-Anlagen vorgelegt, was durchaus positiv zu bewerten ist.
Das Thema Personalmangel bei der Bahn betrifft somit nicht nur wenige Regionen, sondern hat weitreichende Konsequenzen für das gesamte Verkehrssystem in Deutschland. Bleibt zu hoffen, dass die Maßnahmen der Deutschen Bahn schnell Früchte tragen und wir bald wieder auf Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit zählen können.