AfD plant radikale Jugendorganisation: Versammlung in Gießen angekündigt

Die AfD plant die Gründung einer neuen Jugendorganisation in Gießen am 29. und 30. November 2025, begleitet von Protesten.

Die AfD plant die Gründung einer neuen Jugendorganisation in Gießen am 29. und 30. November 2025, begleitet von Protesten.
Die AfD plant die Gründung einer neuen Jugendorganisation in Gießen am 29. und 30. November 2025, begleitet von Protesten.

AfD plant radikale Jugendorganisation: Versammlung in Gießen angekündigt

In der politischen Landschaft Deutschlands tut sich etwas, das Aufmerksamkeit erregt. Die Alternative für Deutschland (AfD) plant die Gründung einer neuen Jugendorganisation, nachdem die zuvor bestehende Junge Alternative (JA) im April dieses Jahres aufgelöst wurde. Diese Neuorganisation soll am 29. und 30. November 2025 in Gießen, Hessen, ins Leben gerufen werden. Auf dieser Versammlung werden sowohl der Vorstand als auch der Name und das Logo der neuen Organisation gewählt, wie zeit.de berichtet.

Die Entscheidung für die Gründung fiel bereits im Januar bei einem Parteitag, und die AfD-Spitze verfolgt mit diesem Schritt das Ziel, die Jugendorganisation enger an die Partei zu binden. Damit möchte man eine größere Kontrolle über mögliche Fehlverhalten ausüben. Doch das wird nicht ohne Herausforderungen geschehen, denn bereits jetzt gibt es zwei angemeldete Demonstrationen gegen die Veranstaltung in Gießen, die von der Stadt bestätigt wurden.

Eine umstrittene Personalie

Jean-Pascal Hohm, ein Brandenburger AfD-Landtagsabgeordneter und Kreisvorsitzender in Cottbus, wird als möglicher Chef der neuen Jugendorganisation gehandelt. Hohm, der vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft wird, hat sich für die Leitung der neuen Organisation ausgesprochen und könnte von seinem radikalen Ruf profitieren. Dies zeigt auch ein internes Gutachten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, das Hohm mit mehreren kritischen Zitaten zum ethnisch-abstammungsmäßigen Volksbegriff in Verbindung bringt. So äußerte er beispielsweise: „Wir als AfD sind die Partei der Deutschen“ und forderte eine Disziplinierung der Parteijugend, während er gleichzeitig dazu ermutigt, provokante Aktionen durchzuführen, solange dies unter Kontrolle geschieht, wie t-online.de berichtet.

Ein weiteres kontroverses Detail ist, dass Hohm die Mitgliedschaften oder Unterstützung der rechtsextremen Identitären Bewegung nicht als Ausschlussgrund für neue Mitglieder der AfD-Jugendorganisation betrachtet. Dies wirft Fragen über die zukünftige Ausrichtung der neuen Organisation auf: wird sie sich möglicherweise zu einer Kaderschmiede radikaler Gedanken entwickeln?

Die Gefahren der Radikalisierung

Doch das ist nicht die einzige Sorge. Der Verfassungsschutz warnt vor einer zunehmenden Radikalisierung junger Menschen, die sich in der digitalen Welt und anonyme Chatgruppen verlieren. Die Akteure in diesen Gruppierungen zeigen häufig gewaltorientierte Neigungen und haben teils keine bindende Anbindung an traditionelle rechtsextremistische Strukturen, was die Beobachtung für Sicherheitsbehörden erschwert. Die neue Jugendorganisation der AfD könnte in diesem Kontext als Plattform für radikale Ideologien dienen, was die Bereitschaft zu gewaltvollen Handlungen unter Jugendlichen fördern könnte, wie verfassungsschutz.de aufzeigt.

In den letzten Monaten sind verschiedene gewalt- und aktionsorientierte (Jugend-)Gruppierungen aufgetreten, die in Teilen gegen die LSBTIQ-Community aktiv sind und sich durch gewalttätige Auseinandersetzungen hervorgetan haben. Zudem gab es bereits Verurteilungen und Festnahmen im rechtsextremistischen Umfeld, die eine besorgniserregende Entwicklung in der Jugendbewegung zeigen.

Während die AfD mit dieser neuen Organisation versucht, junge Menschen für politische Verantwortung zu begeistern, bleibt abzuwarten, wie die öffentliche Wahrnehmung und auch die Reaktionen der Sicherheitsbehörden auf diese Entwicklungen reagieren werden. Es ist klar, dass hier viel im Gange ist und die kommenden Wochen spannend bleiben.