Entspannt leben: Nicola Hobbs' Weg zur stärkeren Frau!

Entspannt leben: Nicola Hobbs' Weg zur stärkeren Frau!
Es gibt Zeiten im Leben, da braucht man einfach eine Auszeit. Gerade Frauen haben oft mit Stress und den täglichen Herausforderungen zu kämpfen. Umso erfrischender ist die Veröffentlichung des neuen Buches von Nicola Jane Hobbs mit dem Titel „Die entspannte Frau“. Die britische Autorin hat sich aufgemacht, um Frauen zu einem entspannteren Leben zu verhelfen und bietet dazu hilfreiche Ansätze an. Laut dem Giessener Anzeiger beschreibt Hobbs eine „entspannte Frau“ als jemand, der innerlich zur Ruhe kommt, Fehler akzeptieren darf und die Kraft hat, sich Hilfe zu holen.
Im Jahr 2022 hat Hobbs auch die Online-Community „The Relaxed Woman“ ins Leben gerufen. Ein Ort, wo Frauen zusammenfinden können, um Stress und Burnout zu bekämpfen. Ihr Buch enthält nicht nur Denkanstöße, sondern auch praktische Schritte zur Entspannung. Aspekte wie die Regulierung des Nervensystems sowie das Pflegen innerer Ressourcen stehen dabei im Mittelpunkt. Zudem führt sie Übungen wie bewusstes Atmen und achtsame Bewegung an, um eine Rückverbindung zum eigenen Körper herzustellen.
Care-Arbeit im Fokus
Doch nicht nur die persönliche Entspannung ist wichtig. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die Care-Arbeit betreffen, geraten immer mehr in den Fokus. Die traditionelle Wahrnehmung zeigt, dass Care-Arbeit oft als feminisierte Sphäre gilt, während in Wahrheit nicht nur Frauen, sondern auch Männer und Menschen unterschiedlichster Herkunft dafür Verantwortung tragen. Die mangelnde Anerkennung dieser oft unsichtbaren Arbeit wird im bpb häufig kritisiert. Hier zeigt sich, dass die politische Strategie zur gerechten Verteilung von Care-Arbeit noch längst nicht ausgereift ist.
Besonders in der Corona-Pandemie wurde einmal mehr deutlich, wie systemrelevant, aber auch wie schlecht bezahlt viele der Berufe in diesem Bereich sind. Die Arbeitsbedingungen sind oft unzureichend, was nicht nur die Qualität der Pflege, sondern auch die Gesundheit der Mitarbeitenden beeinträchtigt. Die Herausforderungen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden oft ignoriert, obwohl die Erwartungen und zeitlichen Anforderungen hier stark auseinanderklaffen.
Der Gender Care Gap
Ein weiterer Aspekt, der in diesem Zusammenhang nicht fehlen darf, ist der Gender Care Gap. Dieser beschreibt die ungleiche Verteilung von Sorgearbeit, die bereits in der Kindheit beginnt. Laut einem Interview des Magazins für geschlechtersensible Pädagogik übernehmen Mädchen oft früher Verantwortung als Jungen, was ihre soziale Prägung entsprechend beeinflusst. Die Autoren der Initiative Equal Care betonen, dass eine faire Sichtweise auf Sorgearbeit entscheidend für ein gleichberechtigtes Zusammenleben ist.
Die gegenwärtige Gleichstellungspolitik hat sich lange Zeit hauptsächlich auf Bildung und die Erwerbswirtschaft konzentriert, während Care-Arbeit oft stiefmütterlich behandelt wird. Diese Ungleichverteilung hat weitreichende Folgen, nicht nur für die betroffenen Familien, sondern für die gesamte Gesellschaft.
In Zeiten, in denen das eigene Wohlbefinden und eine faire Verteilung von CARE-Arbeit immer wichtiger werden, könnte Hobbs‘ Ansatz in „Die entspannte Frau“ die nötige Inspiration liefern, um diese Thematik erneut ins Licht zu rücken. Das Schließen des Gender Care Gap ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die auch im Rahmen der Care-Arbeit angegangen werden muss.