40 Jahre später: Ehemalige Steinmetz-Azubis feiern am Zollstock!
Fünf Steinmetz-Auszubildende treffen sich 40 Jahre nach der Ausbildung am Zollstock in Friedewald zur Jubiläumsfeier.

40 Jahre später: Ehemalige Steinmetz-Azubis feiern am Zollstock!
Im kleinen Friedewald versammelten sich kürzlich fünf ehemalige Auszubildende, um ein ganz besonderes Jubiläum zu feiern. 40 Jahre nach Beginn ihrer Ausbildung am „Zollstock“ – einem eindrucksvollen Denkmal aus stilvollem Friedewalder Quarzsandstein – ließ man die gemeinsame Zeit noch einmal aufleben. Dieses steinerne Denkmal erinnert an die historische Grenze zwischen Hessen, Thüringen und Grabfeld und hat nicht nur geschichtliche, sondern auch persönliche Bedeutung für die Beteiligten.HNA berichtet, dass die hessische Zollstätte und Geleitsgrenze seit 1306 an diesem Punkt im Seulingswald verankert ist. Die fünf Ehemaligen, Frank Correus, Hauke Hofmann, Holger Funk, Alexander Többen und Matthias Hebler, begaben sich vor genau 40 Jahren auf den Weg ihrer Steinmetz- und Bildhauer-Ausbildung, die sie in Mainz-Hechtsheim absolvierten.
In den Anfängen ihrer beruflichen Laufbahn arbeiteten die Auszubildenden an der Entstehung des in Stein gemeißelten Werkes, das 21 Sandsteinquader umfasst und samt eines gespendeten Quaders von der Friedewalder Quarzsandstein GmbH kostete es damals stolze 45.000 D-Mark. Holger Funk, Steinmetz- und Steinbildhauermeister, und Matthias Hebler, Obermeister der Steinmetz-Innung des Landkreises Hersfeld-Rotenburg, waren sichtlich stolz, als sie über den „Zollstock“ sprachen. Eine Wiederholung der Klassentreffen ist für 2026 geplant, als mögliche Location stellt die malerische Tannenburg in Nentershausen in Aussicht.
Ein Stück Geschichte
Doch der „Zollstock“ verkörpert mehr als nur die Erinnerungen dieser fünf Männer. Er zeigt auch eine Verbindung zu einer alten Handelsstraße, die einst Frankfurt, Leipzig und Berlin miteinander verknüpfte. Dieser historische Mehrwert lässt sich in der von der Website Historische Grenze nachzulesenden Grenzsteinforschung vertiefen. Diese Forschungsarbeit ist wichtig, um Hoheitssteine, die legendenumrankten Zeugen vergangener Machtverhältnisse, dauerhaft zu schützen und an ihren ursprünglichen Standorten zu bewahren. Hierbei wird auch auf den Erhalt und die Restaurierung alter Grenzsteine großer Wert gelegt, um die Nachvollziehbarkeit der Geschichte zu gewährleisten.
Grenzsteinforschung ist ein spannendes Fachgebiet, das von vielen Heimat- und Geschichtsvereinen betrieben wird und verschiedene Objekte untersucht – von Mark- und Merksteinen bis hin zu Steinkreuzen und Bildstöcken. Diese Arbeit trägt nicht nur zur Inventarisierung bei, sondern auch zur niederschwelligen Öffentlichkeitsarbeit. Die aufschlussreiche Wikipedia-Seite zur Grenzsteinforschung beleuchtet weitere Aspekte wie Denkmalerhaltung und die edukative Aufbereitung von Informationen über diese vergessenen Relikte unserer Kulturgeschichte.
Die Pflege und Würdigung solcher Denkmäler wie dem „Zollstock“ sind also nicht nur der Aufgabe der Ehemaligen vorbehalten, sondern auch eine gemeinsame Verantwortung der Gesellschaft. Indem wir diese historischen Plätze in Erinnerung behalten und aktiv zu ihrem Schutz beitragen, leisten wir einen Beitrag zur Bewahrung unserer kulturellen Identität.