Heinrich Heß: Ein Leben für die Rhön – Abschied von einem Visionär

Heinrich Heß, Visionär des Biosphärenreservats Rhön, verstorben im Alter von 84 Jahren. Sein Erbe in Naturschutz und Regionalentwicklung.

Heinrich Heß, Visionär des Biosphärenreservats Rhön, verstorben im Alter von 84 Jahren. Sein Erbe in Naturschutz und Regionalentwicklung.
Heinrich Heß, Visionär des Biosphärenreservats Rhön, verstorben im Alter von 84 Jahren. Sein Erbe in Naturschutz und Regionalentwicklung.

Heinrich Heß: Ein Leben für die Rhön – Abschied von einem Visionär

Die Region trauert um eine außergewöhnliche Persönlichkeit: Heinrich Heß, der Visionär und leidenschaftliche Naturschützer, ist im Alter von 84 Jahren verstorben. Heß wurde am 25. April 1941 in Aua (Kreis Hersfeld-Rotenburg) geboren und hinterlässt ein beeindruckendes Erbe in der Regionalentwicklung und im Naturschutz. Von 1996 bis 2006 leitete er das Biosphärenreservat hessische Rhön und spielte eine Schlüsselrolle bei dessen internationaler Anerkennung im Jahr 1991, als die Rhön zum länderübergreifenden UNESCO-Biosphärenreservat ernannt wurde. Laut Fuldaer Zeitung verhalf Heß der Region nicht nur zu einem umweltfreundlicheren Ansehen, sondern schuf auch eine Vertrauensbasis bei der lokalen Bevölkerung.

Sein leidenschaftliches Engagement für den Naturschutz zeigte sich nicht nur in der Vermarktung regionaler Produkte wie Rhönschaf und Rhönforelle, sondern auch in seinem Bestreben, besonders schützenswerte Landschaftsbereiche, die er als „Schatzkammern“ bezeichnete, zu bewahren. Heß verstand es, die Menschen zu begeistern und für gemeinschaftliche Projekte zu gewinnen, was ihm auch in seiner Rolle als Vorsitzender des Vereins Natur- und Lebensraum Rhön e. V. zugutekam, den er 1991 mitbegründete und bis 1994 leitete.

Engagement und Erfolge

Von 1974 bis 1991 war Heß stellvertretender Forstamtsleiter in Hünfeld, und nach der Wiedervereinigung übernahm er bedeutende Aufgaben in der Forst-Abteilung des Thüringer Landwirtschaftsministeriums. Dabei agierte er als Naturschutzbeauftragter und hatte großen Einfluss als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der anerkannten Naturschutzverbände im Kreis Fulda (AGN). Sein Wirken fand nicht nur in der Natur, sondern auch in der Kommunalpolitik statt, wo er als Stadtverordneter der FDP bis 1991 und anschließend als Fraktionsvorsitzender aktiv war, so Biosphärenreservat Rhön.

Sein Ansatz „Schutz durch Nutzung“ war wegweisend für die Erhaltung der Rhöner Kulturlandschaft. In seiner Zeit als Leiter des Biosphärenreservats initiierte er zahlreiche Projekte, die durch EU-Fördermittel unterstützt wurden. Er verstand es, das Biosphärenreservat in ruhigen Gewässern zu steuern und ständig ein gutes Miteinander im politischen Umfeld anzuvisieren.

Ein bleibendes Erbe

Nach seiner Pensionierung im Jahr 2006 blieb Heinrich Heß ein geschätzter Ratgeber für den Verein und das Biosphärenreservat. Seine Weitsicht und sein unermüdliches Engagement werden von vielen Lokalpolitikern und Naturschutzvertretern geschätzt. Persönlichkeiten wie Landrat Bernd Woide und Vertreter des VNLR würdigten sein Wirken und seine Prägung der frühen Jahre des Biosphärenreservats. „Heinrich Heß wird als Macher, umsichtiger Stratege und großer Rhönfreund in Erinnerung bleiben“, heißt es in einem Nachruf, der ihm gerecht wird.

Sein Tod hinterlässt eine große Lücke in der Region. Die Ära von Heinrich Heß zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, Visionen zu verfolgen und sich für den Erhalt unserer Natur und Kulturlandschaften aktiv einzusetzen. Viele werden seine Leidenschaft und sein Engagement in Erinnerung behalten, nicht zuletzt die zahlreichen Projekte, die er ins Leben gerufen hat und die der Erhaltung der reichen Natur der Rhön dienen.

Für weitere Informationen über die Biosphärenreservate in Deutschland und deren Bedeutung können Sie die Seite des Bundesamtes für Naturschutz besuchen: bfn.de.