CSD in Kassel: 2000 Feiern für queere Rechte – Mutige Stimmen gegen Anfeindungen

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Am 21. September 2025 feierten 2000 Menschen in Kassel den CSD, um queere Rechte zu unterstützen und Sichtbarkeit zu erhöhen.

Am 21. September 2025 feierten 2000 Menschen in Kassel den CSD, um queere Rechte zu unterstützen und Sichtbarkeit zu erhöhen.
Am 21. September 2025 feierten 2000 Menschen in Kassel den CSD, um queere Rechte zu unterstützen und Sichtbarkeit zu erhöhen.

CSD in Kassel: 2000 Feiern für queere Rechte – Mutige Stimmen gegen Anfeindungen

Rund 2000 Menschen haben am 21. September 2025 den Christopher Street Day (CSD) in Kassel gefeiert. Der bunten Feier am Friedrichsplatz waren aufmerksame Reden und mitreißende Musik vorangestellt. Die Veranstaltung stand unter dem Motto “Queere Freude ist ein Akt des Widerstands”, ein Zeichen für die Vielfalt, die Akzeptanz und die Notwendigkeit, für die Rechte der LGBTQI*-Community einzutreten. Trotz der bunten Flaggen und festlicher Outfits herrschte ein spürbares Gefühl der Unsicherheit, wie Florian Graßme vom Orga-Team berichtete: „Die Anfeindungen gegen queere Menschen nehmen zu.“ Diese Erfahrungen wurden auch von Kassels Bürgermeisterin Nicole Maisch aufgegriffen, die betonte, dass insbesondere Transpersonen sich oft in der Öffentlichkeit unsicher fühlten.

Obwohl die Veranstaltung sowohl politisch als auch feierlich gestaltet war, fiel die Teilnehmerzahl im Vergleich zum letzten Jahr, als noch 3500 Menschen kamen, deutlich geringer aus. Es scheint, als ob das gesellschaftliche Klima rauer geworden ist. Ein Rückblick zeigt, dass CSDs seit den Aufständen am Stonewall Inn im Jahr 1969 eine Plattform für Protest und Sichtbarkeit darstellen, die bis heute von großer Relevanz sind.

Ein abwechslungsreicher Verlauf

Der Demonstrationszug begann um 12 Uhr, setzte sich jedoch offiziell erst um 13 Uhr in Bewegung und schlängelte sich mit Musik und Parolen durch die Stadt. Polizeiliche Überwachung berichtete von einem entspannten Verlauf ohne besondere Vorkommnisse. Am Ziel, dem Campus der Universität, sprach unter anderem auch Florian Graßme, der die Wichtigkeit der politischen Botschaft unterstrich, hinter der die Feier steht und die für Schutzräume für queere Menschen eintritt. Abgerundet wurde der Tag mit einer Drag-Show und einer großen Party, die bis in die Nacht hinein dauerte.

Einige Teilnehmer brachten jedoch ihre Kritik an der zunehmenden Kommerzialisierung zum Ausdruck. Das Tragen der Regenbogenflagge durch große Marken wurde als nicht solidarisch, sondern als rein kapitalistisch angesehen. Dies zeigt, dass Differenzierung und echte Unterstützung der queeren Bewegung vonnöten sind, gerade in Zeiten, in denen der Druck auf diese Gemeinschaft steigt.

Weiterhin Rückschritte und Herausforderungen

Der CSD in Kassel findet in einem gesellschaftlichen Kontext statt, in dem Diskriminierung und Verfolgung queerer Menschen nicht aufgehört haben. Die Ereignisse der letzten Jahre verdeutlichen eine alarmierende Zunahme queerfeindlicher Straftaten in Deutschland. Historisch betrachtet bleibt der Kampf um Gleichberechtigung sowohl ein fortwährendes Thema als auch eine Wiederholung der Herausforderungen der Vergangenheit. Schlüsselfiguren wie Karl Heinrich Ulrichs und Magnus Hirschfeld erinnern uns daran, wie lange schon für queere Rechte gekämpft wird und dass noch ein weiter Weg vor uns liegt.

In Kassel kamen die Menschen zusammen, nicht nur um zu feiern, sondern auch um ein Zeichen der Solidarität zu setzen. Das Gefühl der Gemeinschaft und die sichtbare Unterstützung sind nun umso wichtiger, um sicherzustellen, dass die bereits erzielten Rechte auch in Zukunft Bestand haben. Ein Appell bleibt: „Wir müssen weiterhin für Gerechtigkeit und Sicherheit kämpfen – das ist unser Akt des Widerstands“, resümierte ein Teilnehmer aus der Puppy-Szene.

Der CSD in Kassel war mehr als nur ein Fest – es war eine Demonstration für Akzeptanz, Vielfalt und die ewige Forderung nach Gleichheit. In den kommenden Monaten bleibt abzuwarten, wie sich dieser wichtige Aktivismus entwickeln wird.