Mammographie-Screening rettet Tausende: So senkt es das Brustkrebsrisiko!

Mammographie-Screening rettet Tausende: So senkt es das Brustkrebsrisiko!
In Deutschland erkrankt jede achte Frau an Brustkrebs, der häufigsten Krebsart bei Frauen. Das Mammographie-Screening, ein bewährtes Verfahren zur Früherkennung, spielt dabei eine entscheidende Rolle: Studien zeigen, dass es die Sterblichkeit durch Brustkrebs signifikant verringern kann. Wie Hessische Niedersächsische Allgemeine berichtet, senkt die Teilnahme an diesem Screening das Risiko, an der Krankheit zu sterben, um 20 bis 30 Prozent im Vergleich zu Frauen, die an keinem Screening teilnehmen.
Die wichtigsten Erkenntnisse stammen aus einer umfassenden Untersuchung der Universität Münster, die sich über mehrere Jahre erstreckte. Bei der Studie wurde ein kassenbasierter Ansatz verfolgt, der auf Abrechnungsdaten von Krankenkassen zurückgreift, sowie ein bevölkerungsbasierter Ansatz, der sich auf Nordrhein-Westfalen konzentriert. Beide Ansätze bestätigen die Ergebnisse: Die Brustkrebssterblichkeit wird durch das Screening um die oben genannten Prozentsätze gesenkt, wie auch das Bundesgesundheitsministerium dokumentiert.
Das Mammographie-Programm in Deutschland
Das Mammographie-Screening-Programm ist seit 2005 in Deutschland etabliert und wird mittlerweile flächendeckend für Frauen im Alter von 50 bis 75 Jahren angeboten. Alle zwei Jahre erhalten Frauen in dieser Altersgruppe eine Einladung zur Röntgenuntersuchung ihrer Brüste, wobei die Teilnahme freiwillig ist. Jährlich nimmt etwa die Hälfte der eingeladenen Frauen Gebrauch von diesem Angebot, was die Wichtigkeit der Aufklärung und Informationsarbeit unterstreicht, so berichten Tagesschau.
Das Screening ist das erste systematische Krebsfrüherkennungsprogramm in Deutschland und arbeitet nach strengen europäischen Qualitätsstandards. Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Evaluierung des Programms, die durch das Bundesamt für Strahlenschutz über einen Zeitraum von 13 Jahren durchgeführt wurde. Dabei wurden Daten von bis zu zehn Millionen Frauen analysiert, was die Robustheit der Studie unterstreicht.
Die Auswirkungen und Herausforderungen
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Von 1.000 Frauen, die nicht am Screening teilnehmen, sterben 19 an Brustkrebs, während bei den teilnehmenden Frauen die Sterberate auf 13 bis 15 sinkt. Dies bedeutet, dass dank des Screenings bis zu 6 Frauen von 1.000 gerettet werden können. Dennoch bleibt die Skepsis, besonders in Fachkreisen. Matthias Beckmann, Direktor der Frauenklinik des Uniklinikums Erlangen, äußert Bedenken, dass die Auswirkungen verbesserter Behandlungsmethoden möglicherweise unterschätzt werden.
Dazu kommt, dass nicht alle Frauen die Einladung zum Screening annehmen. Gründe für eine Nicht-Teilnahme sind Schmerzen durch die Röntgenuntersuchung, Bedenken zur Strahlenbelastung und die Angst vor falsch positiven Befunden. Tanja Fehm, eine erfahrene gynäkologische Onkologin, betont die Bedeutung der informierten Entscheidung der Frauen hinsichtlich ihrer Teilnahme am Screening, während sie die Vorteile und auch die Nachteile klar benennt.
Die Kernaussage bleibt jedoch: Ein gutes Händchen beim Umgang mit der eigenen Gesundheit, sprich die Teilnahme an Mammographie-Screenings, kann entscheidend sein. Die Möglichkeit, mithilfe der Früherkennung das eigene Leben zu retten, ist das wertvollste Argument, das eine solche Untersuchung zu bieten hat.