Philippsthal wehrt sich: Klage gegen Windkraft-Pläne in Gethsemane!

Philippsthal erwägt rechtliche Schritte gegen das RP Kassel wegen Windkraftprojekte, während der Haushaltsentwurf diskutiert wird.

Philippsthal erwägt rechtliche Schritte gegen das RP Kassel wegen Windkraftprojekte, während der Haushaltsentwurf diskutiert wird.
Philippsthal erwägt rechtliche Schritte gegen das RP Kassel wegen Windkraftprojekte, während der Haushaltsentwurf diskutiert wird.

Philippsthal wehrt sich: Klage gegen Windkraft-Pläne in Gethsemane!

In der kleinen Gemeinde Philippsthal geht es momentan heiß her. Der Bürgermeister Timo Heusner hat angekündigt, rechtliche Schritte gegen das Regierungspräsidium Kassel einzuleiten. Dies ist eine Reaktion auf die Pläne, das Repowering von drei Windkraftanlagen im Ortsteil Gethsemane zu erlauben, obwohl das Gemeindeparlament diesem Vorhaben im September 2025 die Zustimmung verweigert hat. Die Entscheidung sorgte für anhaltende Debatten über die Belastungen durch Lärm und Schattenwurf, die diese Windkraftanlagen mit sich bringen können. Hersfelder Zeitung berichtet, dass die Gemeinde in dieser Hinsicht keine Kompromisse eingehen möchte.

Doch was steckt genau hinter dem Begriff „Repowering“? Laut dem Bundesverband Windenergie wird unter Repowering die Erneuerung alter Windkraftanlagen verstanden, was in der Regel auch eine Modernisierung der Technik bedeutet. Gesetzesänderungen haben in Deutschland mittlerweile zu einer Förderung der Flächensicherung für solche Projekte geführt. Betreiber und Dritte sind auf der Suche nach langfristigen Lösungen, um die Flächen sicherzustellen, was allerdings auch mit speziellen rechtlichen Anforderungen verbunden ist. Diese müssen beachtet werden, damit Verträge auch rechtlich belastbar sind. Windindustrie Deutschland hebt hervor, dass die Sicherung von Flächen und die Umstellung des Vertragssystems Herausforderungen darstellen, insbesondere wenn mehrere Betreiber involviert sind.

Die bevorstehende Bürgermeisterwahl und Haushaltssorgen

Wenn wir schon beim Thema Entscheidungen sind: Bürgermeister Heusner sieht sich nicht nur mit den Windkraftplänen konfrontiert, sondern hat auch die bevorstehende Bürgermeisterwahl am 6. Juli im Blick. Interessant dabei ist, dass er als einziger Kandidat antritt. In der letzten Sitzung des Gemeindeparlaments vor der Sommerpause wurden verschiedene Tagesordnungspunkte behandelt, unter anderem ein Nachtragshaushalt, der wegen zurückgegangener Gewerbesteuereinnahmen notwendig wurde.

Ulrike Wenig, fraktionslose frühere CDU-Abgeordnete, übte im Rahmen dieser Sitzung scharfe Kritik an dem Haushaltsentwurf, forderte Einsparungen und warf dem Bürgermeister vor, den Haushalt zu früh eingebracht zu haben. Heusner brachte jedoch die Notwendigkeit für schuldenfinanzierte Investitionen zur Sprache, um die Infrastruktur zukunftsfähig zu halten. Der Nachtragshaushalt wurde schließlich mit einer knappen Mehrheit – und nur einer Ablehnung von Wenig – angenommen. Wenig stimmte nicht nur gegen den Haushaltsentwurf, sondern auch gegen die Pläne für Solarparks in Heimboldshausen und Harnrode, weil sie eine hohe Belastung durch die bestehende Infrastruktur sah und lieber auf Fotovoltaik auf Dächern setzen wollte. Hersfelder Zeitung berichtet, dass Heusner diese Solarparks jedoch unterstützte.

Akzeptanz der Windenergie im Blick

Ein weiteres Thema, das die Diskussion um Windkraft begleitet, ist die Akzeptanz in der Bevölkerung. Eine Umfrage der Fachagentur Windenergie an Land zeigt, dass viele Bürger den Gegnern von Windkraftanlagen eine viel größere Stimme beimessen, als es in der Realität der Fall ist. Während Umfrageteilnehmer durchschnittlich 40% der Menschen mit gravierenden Bedenken gegen Windenergie in ihrer Gemeinde schätzen, liegt der tatsächliche Anteil bei nur 16%. Anscheinend sorgt eine „schweigende Mehrheit“ für eine breite Akzeptanz für den Ausbau der Windenergie, die jedoch oft nicht laut geäußert wird. Somit wird das öffentliche Bild stark von den Gegnern geprägt, was die politische Diskussion erschwert. Erneuerbare Energien erklärt, dass der tatsächliche Widerstand gegen Windkraft deutlich niedriger ist als viele annehmen.

Insgesamt zeigt sich: In Philippsthal geht es nicht nur um Windkraft und neue Haushaltspläne, sondern auch um die gesamte Richtung, die die Gemeinde in den kommenden Jahren einschlagen möchte. Die kommenden Wochen und Monate versprechen spannend zu werden und die Bürger dürfen auf die Ergebnisse der Bürgermeisterwahl gespannt sein.