Norddeutscher Wohngipfel: So wird Bauen endlich günstiger!

Norddeutscher Wohngipfel in Hamburg am 25.06.2025: Politiker diskutieren günstigeres Bauen und Wohnraumentwicklung.

Norddeutscher Wohngipfel in Hamburg am 25.06.2025: Politiker diskutieren günstigeres Bauen und Wohnraumentwicklung.
Norddeutscher Wohngipfel in Hamburg am 25.06.2025: Politiker diskutieren günstigeres Bauen und Wohnraumentwicklung.

Norddeutscher Wohngipfel: So wird Bauen endlich günstiger!

Auf dem zweiten Norddeutschen Wohngipfel in Hamburg haben sich Bauministerinnen und -minister aus den norddeutschen Bundesländern versammelt, um neue Wege für das bezahlbare Bauen zu erörtern. Gemeinsam streben sie danach, durch Zusammenarbeit und Wissensaustausch die Baukosten zu senken, berichtet NDR.

Hamburgs Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD) hebt hervor, dass die Länder von der „Schwarmintelligenz“ profitieren müssen. Dabei bringt jedes Bundesland sein spezifisches Wissen mit: Während Hamburg beispielhaft für die Verringerung der Bauvorschriften steht, konzentriert sich Schleswig-Holstein auf den günstigen Sozialwohnungsbau. Mecklenburg-Vorpommern hingegen wirkt als Vorreiter in der Digitalisierung im Bausektor.

Gemeinsame Herausforderungen

Im Rahmen einer gemeinsamen Erklärung wurde die Bauwende als zentrale Herausforderung bezeichnet. In Bezug auf Schall- und Brandschutz sowie Gebäudetechnik plädieren die Ressort-Chefs für ein Umdenken. So wird auch auf die Novellierung der Bauordnungen verwiesen, um bereits jetzt Weichen für die Zukunft zu stellen, wie VDIV Mitteldeutschland berichtet.

Ein innovativer Ansatz, der diskutiert wird, ist der Gebäudetyp E, der als wegweisend für die Bauwende angesehen wird. Um die Klimaziele im Gebäudebereich zu verbessern, fordert man vom Bund, die zivilrechtlichen Voraussetzungen zu schaffen. Weiterhin betonen die Teilnehmenden des Gipfels die Bedeutung bezahlbaren Wohnraums und erproben quartiersbasierte Lösungen, die sowohl in städtischen als auch ländlichen Bereichen sinnvoll sein könnten.

Vorschläge zur Kostensenkung

Die Optimierung der Baukosten steht im Mittelpunkt der Diskussionen. Vorschläge wie die Reduzierung der Deckenstärken um drei Zentimeter oder die weniger häufige Installation von Fahrstühlen könnten helfen, die Finanzen erheblich zu entlasten. Selbst weniger Steckdosen in Kinderzimmern sind Teil des radikalen Ansatzes, um günstigeren Wohnraum zu schaffen.

Wie das Statistikamt Nord berichtet, gab es im Jahr 2024 einen Anstieg von 39% an neuen Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Finanzsenator Andreas Dressel loben die Einigung von Bund und Ländern und zeigen sich optimistisch gegenüber einer schnelleren Entlastung für die Wirtschaft.

Politische Rahmenbedingungen

Obwohl die Initiativen aus Hamburg und Schleswig-Holstein als Beispiel für ganz Deutschland dienen könnten, bleibt die politische Umsetzung eine Herausforderung. Nach der Absage eines Wohngipfels bei Kanzler Olaf Scholz aufgrund der Bruch der Ampel-Koalition gab es Proteste von Mietervertretern und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Der Deutsche Mieterbund kritisiert die Ampel-Regierung für ihre unzureichenden Maßnahmen zum Mieterschutz.

Für den Wohnungsbau bleibt die Aussicht auf ein „Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen“ unerfüllt, da notwendige Mittel und politische Mehrheiten für umfassende Lösungen fehlen. Die Branche fordert schnellere Genehmigungsverfahren sowie gezielte Fördermittel für den dringend benötigten bezahlbaren Wohnraum, wie auch durch Haufe dargelegt.

Insgesamt zeigt sich, dass die Suche nach Lösungen für bezahlbaren Wohnraum für alle Beteiligten oberste Priorität hat. Die mehrfach angesprochenen Aspekte der Zusammenarbeit und des Wissensaustausches und die Idee innovativer Bauformen könnten der Schlüssel sein, um Wohnraum zu schaffen, der für die breite Bevölkerung erschwinglich bleibt.