Hautkrebs in Hessen: Aufschwung durch Klima und ungleiche Verteilung!

Hautkrebs in Hessen: Aufschwung durch Klima und ungleiche Verteilung!
In Hessen zeigt sich ein besorgniserregendes Bild, wenn es um die Verteilung von Hautkrebsdiagnosen geht. Die neuesten Daten aus dem AOK-Gesundheitsatlas zeigen, dass die Erkrankungen an hellem und schwarzem Hautkrebs regional stark variieren. Besonders auffällig ist, dass die Diagnosehäufigkeit in den ländlichen Regionen des Bundeslandes deutlich höher ist als in den städtischen Ballungszentren im Süden. So waren im Jahr 2023 etwa 2,63 Prozent der hessischen Bevölkerung an hellem Hautkrebs erkrankt, wobei Frauen mit 2,69 Prozent und Männer mit 2,57 Prozent betroffen sind. In Frankfurt beispielsweise lag die Betroffenheit nur bei 1,7 Prozent, im Werra-Meißner-Kreis jedoch bei alarmierenden 4,1 Prozent.
Eine interessante Beobachtung ist, dass auch die Verteilung des schwarzen Hautkrebses – der weitaus gefährlicheren Form – stark variierend ist. Während in Frankfurt lediglich 0,29 Prozent der Bevölkerung betroffen sind, zeigt der Landkreis Hersfeld-Rotenburg mit 0,65 Prozent eine vergleichsweise hohe Rate. Christoph-Gerard Stein vom Medizinischen Kompetenz-Center der AOK Hessen erklärt, dass diese Unterschiede auch auf die Altersstruktur der Bevölkerung zurückzuführen sind, denn Hautkrebs tritt vor allem bei älteren Menschen auf. Mit der fortschreitenden Bevölkerungsentwicklung, einer steigenden Lebenserwartung und den Auswirkungen des Klimawandels wird in Zukunft mit weiteren Zunahmen der Erkrankungen gerechnet.
Hessen ganz oben bei Diagnoseraten
Besonders alarmierend sind die Zahlen, die im Arztreport der Krankenkasse Barmer veröffentlicht wurden. Hessen und das angrenzende Rheinland-Pfalz führen die Liste der bösartigen Hautkrebsdiagnosen in Deutschland an. Im Jahr 2023 erhielten 549 von 100.000 Hessen und 553 von 100.000 Rheinland-Pfälzern die Diagnose "bösartiges Melanom der Haut". Zum Vergleich: Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 495 Fällen je 100.000. Die Faktoren für diese hohen Raten sind unter anderem die Altersstruktur der Bevölkerung sowie der Umgang mit UV-Strahlung.
Gerade für die Generation der Babyboomer, die in den Jahrgängen ab 1950 geboren wurde, ist das Risiko eines Hautkrebses signifikant höher. Die gute Nachricht: Hautkrebsscreenings sind ab 35 Jahren für gesetzlich Versicherte kostenlos, was die Chancen auf eine frühzeitige Erkennung und damit auf eine verbesserte Therapie erhöht. Es sollte jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass keine Sonnencreme 100-prozentigen Schutz vor schädlicher UV-Strahlung bietet. Zudem wird häufig darauf hingewiesen, dass Sonnencreme oft nicht in der nötigen Menge und nicht flächendeckend aufgetragen wird.
Prävention und Aufklärung
Die steigenden Zahlen machen deutlich, dass Präventionsmaßnahmen umso wichtiger werden. Aufklärung über die Gefahren von UV-Strahlung und die Wichtigkeit von regelmäßigen Hautkontrollen ist entscheidend. Insbesondere sollten jüngere Jahrgänge ermutigt werden, verantwortungsvoll mit Sonnenlicht umzugehen, da bei ihnen im Vergleich zu älteren Jahrgängen ein sinkendes Risiko für Hautkrebserkrankungen zu verzeichnen ist.
Um den Herausforderungen, die Hautkrebs mit sich bringt, erfolgreich zu begegnen, ist eine Kombination aus Prävention, Aufklärung und einem guten Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung von großer Bedeutung. So kann einer Zunahme in den kommenden Jahrzehnten entgegengewirkt werden. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob sich die Initiativen zur Aufklärung und Prävention auszahlen. Borkener Zeitung und Hessenschau berichten umfassend über diese Thematik.