Löhnberg vor der Wende: Windkraft soll die Gemeinde retten!

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Löhnberg in Hessen steht vor einer finanziellen Wende: Bürgerentscheid über Windkraftprojekt könnte Schulden verringern.

Löhnberg in Hessen steht vor einer finanziellen Wende: Bürgerentscheid über Windkraftprojekt könnte Schulden verringern.
Löhnberg in Hessen steht vor einer finanziellen Wende: Bürgerentscheid über Windkraftprojekt könnte Schulden verringern.

Löhnberg vor der Wende: Windkraft soll die Gemeinde retten!

In der kleinen Gemeinde Löhnberg, gelegen im malerischen Limburg-Weilburg, brodelt es gewaltig. Mit einer Bevölkerung von nur 4.700 Seelen sieht sich die Kommune mit drückenden Schulden in Höhe von mindestens 37,5 Millionen Euro konfrontiert. Diese finanziellen Turbulenzen haben Eltern bereits bei ihren Kindern bemerkt, denn die Zeichen stehen auf Sturm. Als im Mai 2023 die Zahlungsunfähigkeit öffentlich wurde, waren viele Bürger überrascht, warum sie über die alarmierende Situation nicht früher informiert wurden. Der bisherige Ruf als wachstumsstärkste Landgemeinde Hessens scheint in der Ferne zu liegen, und mit einem Pro-Kopf-Verschuldungsgrad von rund 5.700 Euro liegt Löhnberg fast dreimal über dem bundesdeutschen Durchschnitt.

Um den Karren aus dem Dreck zu ziehen, könnte ein gewaltiges Windkraftprojekt der Schlüssel sein. Die Energieversorger von RWE planen, bis zu acht Windräder im Gemeindegebiet zu errichten. Bürgermeister Reiner Greve sieht das Projekt als große Chance und spricht von einem möglichen jährlichen Einkommen von 270.000 Euro pro Windrad für die Gemeinde – im besten Fall könnte dies über 25 Jahre fast 60 Millionen Euro einbringen. Doch der Weg dorthin ist gespickt mit Hürden. Momentan befindet sich das Vorhaben noch in der frühen Planungsphase, und die Standorte der Windräder stehen noch in den Sternen.

Finanzielle Herausforderungen meistern

Der finanzielle Druck ist enorm: Bis Ende 2027 muss die Gemeinde einen Notkredit von vier Millionen Euro tilgen. An einer Gemeindevertretungssitzung an Halloween wird ein Sparkurs beschlossen, der unter anderem die Einführung von Kita-Gebühren und die Verdopplung der Grundsteuer umfasst. Besonders überrascht werden einige Familien sein, die jeden Monat bis zu 500 Euro mehr für die Betreuung ihrer Kinder aufbringen müssen. Auch Zuschüsse für Vereine könnten auf der Strecke bleiben, was in der Gemeinde bereits für Spannungen sorgt.

Die Bürgerbeteiligung ist ein zentraler Punkt, um den Weg für das Windkraftprojekt zu ebnen. Das Gemeindeparlament hat den Bürgern die Möglichkeit gegeben, über die Entscheidung zu einem Bürgerentscheid zu befinden, doch ein Vorschlag für einen solchen Entscheid fand kürzlich keine Mehrheit. Ein Vertreterbegehren soll ohne vorläufige Unterschriftensammlung vom Parlament angestoßen werden, was eine aus unserer Sicht innovative Vorgehensweise darstellt. Die Diskussion über einen möglichen Entscheid wird parallel zur Kommunalwahl im März 2026 stattfinden, was sowohl Chancen als auch Risiken birgt.

Bürgerbeteiligungen stärken

In der Diskussion um Bürgerbeteiligungen sind neue Leitfäden für Wind- und Solarparks entstanden. Die Organisation eueco hat aktualisierte Handbücher herausgebracht, um Projektträgern praxisnahe Orientierung zu bieten. Diese Leitfäden thematisieren unter anderem! Tipps zur Planung und Durchführung von Beteiligungsmodellen. Besonders spannend ist, dass die Bürgerbeteiligung auf ein neues Level hebt und gleichzeitig den individuellen Bedürfnissen der Projektträger sowie regionalen Aspekten Rechnung trägt.

Die größten Herausforderungen für die Gemeinde liegen aktuell nicht nur in der akuten Verschuldung, sondern auch in einem gemischten Gefühl der Hoffnung und Skepsis unter den Bürgern. Mit einem „guten Händchen“ könnte Löhnberg aus der finanziellen Misere herauskommen, doch dazu bedarf es umfassender Diskussionen und einer aktiven Mitgestaltung von Seiten der Bürger. Bleibt abzuwarten, ob das Windkraftprojekt tatsächlich der Wendepunkt für die Gemeinde Löhnberg wird oder ob die Spannungen und finanziellen Sorgen weiter zunehmen.

Tagesschau berichtet, RND berichtet, Windindustrie berichtet.