Gedenken an Opfer: Frauenhäuser fordern Maßnahmen gegen Femizid!

Gedenken an Opfer: Frauenhäuser fordern Maßnahmen gegen Femizid!
Ein trauriger Vorfall hat in Hüttengesäß für Bestürzung gesorgt: Ein Mann hat seine Partnerin getötet, was als Femizid klassifiziert wird. Dieses tragische Ereignis markiert bereits den 40. Femizid in Deutschland im Jahr 2025 und zeigt einmal mehr die Gefahren geschlechtsspezifischer Gewalt auf. Um den Opfern von Femiziden zu gedenken, hielten heute rund 20 Frauen, darunter die Gemeindevertreterin Iris Dörr, eine Mahnwache am Ronneburger Rathaus ab. Die Mahnwache wurde von den Frauenhäusern in Hanau und Wächtersbach organisiert, und auch die Bürgermeisterin Bianca Finkernagel (CDU) nahm daran teil. Die Teilnehmerinnen forderten eine verstärkte Thematisierung des Themas im Bundestag und die Notwendigkeit, eine Vorbeugung zu etablieren.
Ein zentrales Anliegen der Mahnwache war, auf den Ernst der Lage aufmerksam zu machen. Die Leiterinnen der Frauenhäuser hoben hervor, dass präventive Maßnahmen sowie die Thematisierung von Aggressionen in Partnerschaften in Schulen notwendig sind. „Die Themen Gewalt gegen Frauen und Femizide dürfen nicht länger bagatellisiert werden“, so einer der Appelle bei der Mahnwache. Besonders wichtig ist auch, dass Nachbarn und Bekannte auf mögliche Gewalt aufmerksam gemacht werden, um frühzeitig eingreifen zu können.
Die Dimension des Problems
Die Realität ist erschütternd: Laut einer Untersuchung von Jane Monckton-Smith wurden in den letzten Jahren viele Femizide als langfristig geplante Taten identifiziert. In Deutschland wurden 360 Tötungsdelikte an Frauen registriert, wobei 63 % der Täter aktuelle oder frühere Partner waren. Femizide sind in der Regel das Ergebnis von Macht- und Kontrollverhältnissen in Beziehungen. Es zeigt sich, dass ein Drittel der Täter psychische Beeinträchtigungen aufwies. „Um Femizide langfristig zu verhindern, brauchen wir eine bessere Sensibilisierung der Öffentlichkeit und umfassende Präventionsmaßnahmen“, betont die Frauenhauskoordinierung.
In Hessen mangelt es zudem an Übernachtungsplätzen für Frauen in Not: Rund 600 Plätze fehlen in Frauenhäusern. Das kürzlich verabschiedete Gewalt-Hilfegesetz schafft zwar einen Rechtsanspruch auf einen Platz, jedoch sind noch viele Maßnahmen nötig, um Frauen wirkungsvoll zu schützen. Die Frauenhäuser bieten insgesamt 24 Plätze, auch für Kinder, aber die finanzielle Unterstützung ist oft unzureichend.
Gemeinsame Aktionen und Ausblick
Im Vorfeld des Internationalen Tags gegen Gewalt am 25. November sind verschiedene Aktionen geplant, darunter Lesungen und Filmvorführungen. Auch der Slogan „Gewalt kommt nicht in die Tüte“, der von der Großbäckerei Heberer auf Verpackungen gedruckt wurde, dient der Sensibilisierung. Solche Initiativen sind unerlässlich, um das Bewusstsein für die Thematik zu schärfen und um zu zeigen, dass Gewalt gegen Frauen nicht in die Tüte gehört – ganz im Gegenteil!
Der Aufruf zur Aufmerksamkeit gegen Femizide ist klar: Wir müssen dieses Thema ernst nehmen und als gesellschaftliches Problem anerkennen. Der Schutz von Frauen in Trennungsphasen und bei Sorgerechtsverfahren muss oberste Priorität haben. Denn wenn wir nicht gemeinsam handeln, bleibt die Dunkelheit über diesem ernsten Thema in unserer Gesellschaft erhalten.
Weitere Informationen zu Femiziden und den notwendigen Maßnahmen finden sich in den Berichten von op-online, der Bundeszentrale für politische Bildung sowie der Frauenhauskoordinierung.