Jugendliche in Stuttgart: Demokratische Sorgen und klare Forderungen!

Jugendliche in Stuttgart: Demokratische Sorgen und klare Forderungen!
In Stuttgart fand jüngst die Landesjugendkonferenz statt, ein Event, das mehr als 500 junge Menschen aus ganz Baden-Württemberg zusammenbrachte, um ihre Sorgen, Wünsche und Ideen direkt mit Vertretern der Landespolitik zu besprechen. Das SWR berichtet, dass zu den anwesenden Politikern unter anderem Kultusministerin Theresa Schopper, Sozialminister Manfred Lucha und Umweltministerin Thekla Walker zählten, alle aus der Grünen Partei. Die Konferenz stellt einen wichtigen Schritt dar, da die Jugend ihre Stimme in politischen Belangen hören lassen kann.
Abdi Ahmed, der 18-jährige Teilnehmer und erste Landesvorsitzende des neu gegründeten Landesjugendbeirats, teilte seine Gedanken zur aktuellen Lage und äußerte Befürchtungen über den Rechtsruck und extremistische Tendenzen in der Gesellschaft. Sein Hauptanliegen ist es, die Demokratie zu fördern und die Jugend zu mobilisieren. In Anbetracht der zunehmenden Skepsis gegenüber politischen Institutionen möchte er mehr Formate für die Jugendbeteiligung schaffen.
Die Sorgen der Jugend
Die Jugendstudie der Universität Stuttgart, die sich seit 2011 mit den Anliegen der Jugendlichen befasst, zeigt alarmierende Trends. Über 2.000 Neuntklässler wurden befragt, und die Ergebnisse deuten auf ein sinkendes Interesse an Politik sowie ein zurückgehendes Vertrauen in die Demokratie hin. Laut Politikwissenschaftler André Bächtiger ist der persönliche Kontakt zwischen Jugendlichen und Politikern entscheidend. Die Ergebnisse dieser Studie sind von großer Bedeutung für die zukünftige Jugendpolitik in Baden-Württemberg.
Die Kultusministerin lobte den Mut der Jugendlichen, ihre Meinungen offen zu teilen, und erkannte die Sorgen hinsichtlich der Demokratie an. Sie betonte, dass es wichtig sei, die Grundlagen der Demokratie aktiv zu erlernen. Abdi Ahmed forderte dazu auf, den Jugendlichen zuzuhören, da ihre Ängste ernst genommen werden müssten, um deren Engagement zu fördern.
Umwelt und Zukunft
Ein weiterer Aspekt der Jugendlichen heute ist die zunehmende Sorge um den Klimawandel. Die Sinus-Jugendstudie 2024 belegt, dass Themen wie Umweltbewusstsein und soziale Gerechtigkeit hoch im Kurs stehen. Viele Jugendliche sind besorgt über die Auswirkungen von Krisen auf ihre Zukunft. Während sie sich zugleich um soziale Ungerechtigkeiten und Diskriminierung kümmern, fühlen sie sich oft nicht ausreichend auf das Erwachsenenleben vorbereitet.
Die junge Generation zeigt sich resilient, bewahrt jedoch ihren Optimismus in ungewissen Zeiten. Sie sehen Sport als eine Möglichkeit, Stress abzubauen und Gemeinschaft zu erleben, erheben jedoch auch Kritik an fehlenden Bewegungsorten in ihrem Umfeld. Ein Thema, das dabei immer wieder zur Sprache kommt, ist das Gefühl, dass die Schule nicht genug Raum für Mitbestimmung bietet.
Insgesamt steht fest: Die Stimmen der Jugendlichen müssen gehört werden, besonders in Zeiten, in denen das politische Klima angespannt ist. Es braucht mehr Plattformen, um den Ideen und Sorgen der Jugend Gehör zu verschaffen, damit sie aktiv an der Gestaltung ihrer Zukunft mitwirken können.