Helden des Alltags: Sechs Bürger für Zivilcourage im Main-Taunus-Kreis geehrt

Helden des Alltags: Sechs Bürger für Zivilcourage im Main-Taunus-Kreis geehrt
Am 1. Juli 2025 wurden im Main-Taunus-Kreis sechs mutige Bürgerinnen und Bürger für ihre Zivilcourage geehrt. Durch Landrat Michael Cyriax und Polizeidirektorin Carina Lerch vom Verein „Bürger und Polizei“ erhielten die Geehrten Anerkennung für ihren Einsatz in bedrohlichen Situationen. Sie kommen aus dem ganzen Kreis – darunter Hofheim, Eschborn, Bad Soden, Hattersheim und Hochheim.
Zivilcourage wird oft als „Bürgermut“ bezeichnet und beschreibt das unerschütterliche Handeln in kritischen Momenten, auch wenn dies die eigene Sicherheit gefährden kann. Viele Menschen greifen in Gefahrensituationen nicht ein, oft aus Angst oder Resignation, obwohl es eine gesetzliche Pflicht zur Hilfeleistung in Notsituationen gibt (§ 323c StGB). An diesem bemerkenswerten Tag können wir jedoch sehen, dass es auch ganz andere Beispiele gibt.
Die Geehrten im Detail
Mohammed Nassiri aus Eschborn stach besonders hervor. Bei dem Versuch, einen Mann zu stoppen, der teure Turnschuhe stehlen wollte, wurde er verletzt, ließ sich jedoch nicht davon abhalten, den Täter weiter zu verfolgen, bis die Polizei eingriff. Auch Sylvia Wolenik, eine Sparkassenmitarbeiterin aus Bad Soden, setzte sich für einen 89-jährigen Mann ein, den ein Betrüger um sein Geld bringen wollte. Dank ihres schnellen Handelns konnte der Betrug verhindert werden.
Im gleichen Atemzug wird eine Bankmitarbeiterin in Bad Soden erwähnt, die ebenfalls mit bemerkenswerter Aufmerksamkeit einen Betrug verhinderte, indem sie die Polizei rief, als sie einen Kunden mit einem Betrüger sah. Turhan Türkeri in Eschborn rettete einer 72-jährigen Frau, die von einem 75-jährigen Mann geschlagen wurde, und setzte gekonnt seine Zivilcourage ein, indem er die Polizei alarmierte. Eduard Krebs in Hochheim stellte ebenfalls seine Zivilcourage unter Beweis, als er durch eine aufmerksame Beobachtung zwei Fahrraddiebe schnappte.
Ein weiterer bemerkenswerter Vorfall fand in Hattersheim statt, wo eine mutige Frau half, einen Dieb aufzuhalten, der aus mehreren Autos stahl. Bei seiner Festnahme wurden in seiner Wohnung sogar weitere Diebesgüter gefunden. Diese Beispiele zeigen eindrucksvoll, wie Zivilcourage leben und unseren Alltag prägen kann.
Die Rolle der Zivilcourage im Alltag
Wie viele der Geehrten zeigen uns, Zivilcourage bedeutet, in kritischen Momenten einzugreifen – sei es zur Verteidigung eines Freundes, zur Unterstützung von Kollegen oder zur Alarmierung der Polizei. Die Auswirkungen sind weitreichend: nicht nur wird Unrecht bekämpft, auch können andere ermutigt werden, ebenfalls zu handeln. Doch leider zeigen Studien, dass viele Menschen nicht eingreifen, selbst wenn sie ein ungerechtes Handeln beobachten. Eine Studie hebt hervor, dass das Wissen über die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Gründe für Zivilcourage entscheidend sind, um endlich aktiv zu werden.
Es gibt keine umfassende Statistik über Zivilcourage in Deutschland, jedoch fühlen sich viele Bürger in brenzlichen Situationen unwohl und sehen weg. Umso wichtiger sind Initiativen, die auf Erziehung und die Förderung sozialen Muts setzen, besonders bei jungen Menschen durch diverse Projekte und Trainings, die von Schulen und Organisationen angeboten werden. Diese Formen der Förderung können ein entscheidender Schritt sein, um eine zivilcouragierte Gesellschaft zu entwickeln. Auch im Rahmen von gesellschaftlichen und politischen Diskursen wird dieses Thema immer wieder angesprochen.
Doch Zivilcourage ist nicht ohne Risiken; das Eingreifen in gefährliche Situationen kann für die Helfenden auch gefährlich sein, besonders wenn Waffen oder andere Bedrohungen im Spiel sind. Dabei ermutigen Experten durch Schulungen und Informationen dazu, die richtige Entscheidung in Gefahrensituationen zu treffen und die Polizei rechtzeitig hinzuzuziehen, anstatt selbst in Eskalationen zu geraten.
Die geehrten Bürger erinnern uns daran, dass Zivilcourage lebendig ist und lebt. Ihr mutiges Handeln zeigt nicht nur, dass Hilfe möglich ist, sondern das Webseiten wie MTK, Fachanwalt und bpb uns ermutigen, bei Unrecht und Ungerechtigkeit nicht wegzuschauen, sondern aktiv zu werden. Alle können einen Unterschied machen.