Lorch in der Krise: Buga bringt Hoffnung für den Tourismus!

Lorch im Main-Taunus-Kreis kämpft um Tourismusentwicklung und finanzielle Stabilität vor der Buga 2029. Bürgerbeteiligung geplant.

Lorch im Main-Taunus-Kreis kämpft um Tourismusentwicklung und finanzielle Stabilität vor der Buga 2029. Bürgerbeteiligung geplant.
Lorch im Main-Taunus-Kreis kämpft um Tourismusentwicklung und finanzielle Stabilität vor der Buga 2029. Bürgerbeteiligung geplant.

Lorch in der Krise: Buga bringt Hoffnung für den Tourismus!

Heute blicken wir auf die Herausforderungen und Chancen, die in der kleinen Stadt Lorch am Rhein auf uns warten. In den letzten Jahren hat die Stadt mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen und sieht aktuell keine schnelle Besserung. Bürgermeister Ivo Reßler spricht von einer angespannten Haushaltslage, die auch zu hitzigen Debatten über mögliche Steuererhöhungen vor den bevorstehenden Bürgermeisterwahlen führt. In dieser angespannten Situation könnte der Tourismus ein rettender Anker sein, insbesondere mit Blick auf die Bundesgartenschau (Buga), die in vier Jahren stattfinden soll und für die man sich 1,5 Millionen Besucher erhofft. Trotz der großen Vorfreude auf dieses Event, wird Lorch nicht zu den Hauptspielorten zählen, hat aber immerhin einen Zuschlag für eines von drei Bürgerprojekten erhalten. Dies könnte in Zukunft eine positive Wende bringen, wie die FAZ berichtet.

Im Rahmen der Buga haben auch die finanziellen Mittel des Landes Hessen einen Schub erhalten. So wurde die Förderung für den Rheingau-Taunus-Kreis um 4,2 Millionen Euro auf insgesamt 10,5 Millionen Euro erhöht. Außerdem erhält das Projekt „Wir für Lorch“, das die Aufwertung einer Freifläche vor dem Hilchenhaus zum Ziel hat, Unterstützung in Höhe von 20.000 Euro von der Buga-Gesellschaft. Lorch hat zudem ein weiteres Förderprojekt zur Verschönerung der Rheinanlagen beim europäischen Leader-Programm angemeldet. Solche Maßnahmen könnten nicht nur die Infrastruktur verbessern, sondern auch die Attraktivität der Stadt für Touristen steigern.

Tourismus als Chance

Wanderer finden in Lorch einen besonders schönen Anlaufpunkt: Die Stadt liegt am Fernwanderweg Rheinsteig und am neuen Routennetz Wispertrails. Der Tourismus hat in Lorch bereits jetzt eine solide Basis, mit 45 Betrieben, die verschiedene touristische Optionen anbieten. In den letzten Jahren sind die Übernachtungszahlen allerdings rückläufig: 2019 wurden noch 40.000 Übernachtungen gezählt, doch für 2023 sind es nur 27.000. Dennoch stellt dies einen Anstieg um 1.000 Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr dar und zeigt, dass die Richtung stimmt.

Diese Entwicklung wurde unterstützt durch eine Tourismusabgabe von zwei Euro pro Nacht, die von den Gästen gezahlt werden muss und zur Verbesserung des touristischen Angebots beitragen könnte. Allerdings ist die Abhängigkeit des Tourismus von der Saison ein deutliches Problem; vor allem zwischen November und Ostern bleibt die Zahl der Übernachtungen oft hinter den Erwartungen zurück. Der leerstehende „Hilchenkeller“ im Hilchenhaus ist ein weiteres Zeichen für die Herausforderungen, die auf die Stadt zukommen.

Der Blick in die Zukunft

Wie sieht es mit der Zukunft für Lorch aus? Bürgermeister Reßler bleibt optimistisch, dass die beantragten Zuschüsse für die Projekte genehmigt werden. Ein neues Logo für die Stadt wurde kürzlich in Zusammenarbeit mit einer Werbeagentur entwickelt, um das Stadtbild weiter zu modernisieren. Zudem ist für den 28. Juni eine Bürgerbeteiligung zur Verschönerung der Rheinanlagen geplant. Hierbei sollen die Bürger aktiv in die Planung eingebunden werden, ein wichtiger Schritt, um die Identifikation mit der Stadt zu stärken.

Die Entwicklung im Tourismussektor wird sicherlich auch von den allgemeinen Trends in Deutschland beeinflusst, wie die Tourismusnetzwerk zeigt. Die Reisefrequenz bleibt stabil, und Deutschland ist nach wie vor das beliebteste Reiseziel. Zwei Drittel der Bevölkerung plant für 2025 mindestens eine Urlaubsreise, was Lorch die Möglichkeit gibt, auch künftig von Touristenströmen zu profitieren.

In Anbetracht dieser Faktoren bleibt Lorch ein Ort voller Möglichkeiten. Die Mischung aus regionalem Charme und touristischen Angeboten könnte der Schlüssel sein, um auch in der schwierigen Zeit den Kopf über Wasser zu halten und neue Impulse für die Stadt zu gewinnen. Bleiben wir gespannt, wie sich die Situation weiterentwickeln wird.