Diebstahl auf dem Friedhof: Grabschale in Marburg-Haddamshausen entwendet!

Diebstahl auf dem Friedhof: Grabschale in Marburg-Haddamshausen entwendet!
In der beschaulichen Friedhofsanlage von Marburg-Haddamshausen kam es zu einem ärgerlichen Vorfall, der die Gemeinschaft und die Besucher stark beschäftigt. Am Freitagabend, dem 20. Juni, bemerkte der Anwohner Alwin Schneider, dass eine metallene Grabschale von dem Urnengrab seiner Eltern, Anna und Alfred Schneider, gestohlen worden war. „Als ich Blumen gießen wollte, war sie einfach verschwunden“, berichtet Schneider betroffen. Den Schaden schätzt er auf etwa 1.000 Euro, weshalb er am Sonntag Anzeige bei der Polizei erstattete. Dieser Vorfall ist nicht der erste seiner Art; im Laufe der letzten zwei Jahre wurden bereits drei Diebstähle auf dem Friedhof verzeichnet, was die Sorge unter den Friedhofsbesuchern weiter verstärkt.
Heinz-Konrad Debus, der Ortsvorsteher von Marburg-Haddamshausen, äußerte sich ebenfalls besorgt über die wiederholten Diebstähle von Metallgegenständen, Statuen und Kreuzen in der Region Marburg-Biedenkopf. „Die Angehörigen nehmen einen hohen ideellen Wert aus diesen Gegenständen mit, der nicht zu ersetzen ist“, so Debus. Zudem betont er, dass die Friedhöfe öffentlich zugänglich sind, was es den Dieben leicht macht. „Da liegt was an“, meint Debus, während er die Notwendigkeit einer besseren Sicherheitsüberwachung unterstreicht.
Die Einzigartigkeit von Friedhöfen und das Risiko von Diebstählen
In der Tat haben Friedhöfe in ganz Deutschland zunehmend mit Diebstählen zu kämpfen. Laut einem Bericht der Zeit sind nicht nur in Marburg, sondern auch in anderen Städten zahlreiche Beschwerden über Schäden und Diebstähle eingegangen. Die Polizei hat diese Delikte zwar im Blick, doch effektive Maßnahmen zur Verhinderung sind schwer zu finden. „Wir können die Diebstähle nicht einzeln erfassen, da sie in der polizeilichen Kriminalstatistik zusammen mit anderen Delikten erfasst werden“, erklärt ein Polizeisprecher.
Gerade auf städtischen Friedhöfen im Nordosten Deutschlands ist die Situation alarmierend. Die Polizei berichtet von einer Zunahme der Diebstähle, insbesondere von Grabschmuck, Blumen und anderen persönlichen Deko-Gegenständen. Selbst Handtaschen aus Rollatoren sind kein seltener Anblick mehr. Die Friedhofsverwaltungen in Städten wie Rostock und Schwerin empfehlen den Geschädigten, Diebstähle umgehend bei der Polizei anzuzeigen, was oftmals aufgrund des Schamgefühls oder der Hoffnung auf Wiederbeschaffung unterlassen wird.
Prävention und ein gemeinsames Auge auf die Friedhöfe werfen
Ein Blick über die Grenzen zeigt, dass Diebstähle auf Friedhöfen ein weit verbreitetes Problem sind. Die Borkener Zeitung berichtet, dass die Dunkelziffer von Diebstählen in vielen Regionen höher sein könnte als offiziell gemeldet. Experten raten deshalb: „Achtsamkeit und gegenseitige Aufmerksamkeit von Friedhofsbesuchern sind enorm wichtig. Verdächtige Beobachtungen sollten sofort gemeldet werden.“ Dies könnte dazu beitragen, die Zahl der Vorfälle zu reduzieren und damit auch den erlittenen Verlust für viele Trauernde zu verringern.
Die Stadt Marburg selbst hat in der Vergangenheit wenig Restriktionen beim Grabschmuck eingeführt, um den Angehörigen eine persönliche Gestaltung zu ermöglichen. Die einzigen Vorschriften beziehen sich darauf, dass keine Kunstblumen und Pflanzen über 1,50 Meter Höhe auf den Gräbern erlaubt sind. Dies zeigt die Bereitschaft der Stadt, den Friedhof als einen Ort des Gedenkens und der Trauer zu bewahren, auch wenn der Schutz vor Diebstählen eine Herausforderung darstellt.
Insgesamt bleibt zu hoffen, dass sowohl die Polizei als auch die Verantwortlichen an den Friedhöfen gemeinsam Lösungen finden, um diesem traurigen Trend entgegenzuwirken, und dass Besucher wieder in Ruhe um ihre Verstorbenen trauern können, ohne Angst vor Diebstählen zu haben.