FOKUS in Hessen: Starker Anstieg bei Kindesmissbrauch und Aufklärung!

FOKUS in Hessen: Starker Anstieg bei Kindesmissbrauch und Aufklärung!
In den letzten Jahren steht die Bekämpfung von sexuellem Missbrauch und Kinderpornografie im Fokus der hessischen Polizei. Am 23. Juni 2025 bekräftigte Innenminister Roman Poseck die hohe Priorität, die die Landesregierung in diesem Bereich setzt. Seit Oktober 2020 bereitet die Besondere Aufbauorganisation FOKUS, die mittlerweile Teil der Regelorganisation der hessischen Polizeipräsidien ist, eine systematische und konsequente Vorgehensweise gegen Sexualstraftäter vor. Diese Einheit, die aus mehr als 300 Bediensteten besteht, hat in den letzten vier Jahren über 6.800 Durchsuchungen durchgeführt und mehr als 100 Haftbefehle vollstreckt, wie innen.hessen.de berichtet.
Beim Polizeipräsidium Mittelhessen gibt es zudem ein Kommissariat, das sich speziell mit Sexualdelikten an unter 18-Jährigen befasst. Das Zentralkommissariat (ZK) FOKUS zählt über 40 Mitarbeiter, die sich in den Landkreisen Gießen, Marburg-Biedenkopf, Wetterau und Lahn-Dill engagieren. Die Arbeit in den auf drei Etagen verteilten Büros und Vernehmungszimmern verlangt viel von den Beamten, die oft mit belastenden Fällen konfrontiert werden. Umso wichtiger ist, dass ein empathisches Klima geschaffen wird, in dem die Mitarbeiter über ihre Erlebnisse sprechen können, wie hna.de beschreibt.
Steigende Fallzahlen und neue Herausforderungen
Ein Blick auf die Statistiken zeigt: Die Fallzahlen im Bereich Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch haben einen alarmierenden Anstieg verzeichnet. Laut dem Bundeslagebild von BKA und Ministerin Nancy Faeser gab es 2023 allein in Deutschland 16.375 registrierte Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern, was einem Anstieg von 5,5 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Trend ist klar: In den letzten fünf Jahren hat sich die Zahl der sexuellen Delikte gegen Minderjährige mehr als verdreifacht. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Internet, sowohl als Tatmittel als auch als Tatort, beispielsweise bei „Live Distance Child Abuse“ bka.de.
Die Ermittler stören sich jedoch nicht nur an den steigenden Zahlen, sondern auch an der technischen Entwicklung. Künstliche Intelligenz und moderne Technologien stellen zusätzliche Herausforderungen dar. Dennoch wird den Beamten eine monatliche Zulage von 300 Euro für ihre belastende Arbeit gezahlt, um ihnen die hohe Moral der benötigt wird, zu versüßen. In der hessischen Initiative zur Speicherung von IP-Adressen gelang es beispielsweise, eine gesetzliche Meldeverpflichtung für Internetanbieter im Bundesrat durchzusetzen.
Präventionsarbeit für ein sicheres Umfeld
Ein weiterer Schwerpunkt der FOKUS-Einheit liegt in der Präventionsarbeit. Hierbei werden Betroffene, Eltern und Institutionen aufgeklärt und für Zivilcourage geworben. Ein gutes Händchen haben die Verantwortlichen, wenn sie versuchen, durch gezielte Präventionsmaßnahmen künftige Taten zu verhindern. Emotionales Engagement ist in der Arbeit der Polizei nicht wegzudenken; trotzdem müssen Emotionen während der Ermittlungen oft zurückgestellt werden, um sachlich und gerichtsfest arbeiten zu können.
Die Herausforderungen sind zahlreich, und die häufigsten Täter sind Männer aus allen sozialen Schichten, die sowohl Jungen als auch Mädchen missbrauchen. Der Großteil der Hinweise zu Straftaten kommt aus den USA über das Nationale Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder (NCMEC). Es bleibt zu hoffen, dass mit der intensiven Zusammenarbeit und den innovativen Ansätzen die Dunkelziffer der nicht gemeldeten Taten verringert und die Opfer besser geschützt werden können.