Marburgs VinziDorf: Ein neues Zuhause für obdachlose Männer entsteht!

Marburg plant das erste VinziDorf Deutschlands für obdachlose Männer. 15 Tiny Houses bieten neue Perspektiven und Unterstützung.

Marburg plant das erste VinziDorf Deutschlands für obdachlose Männer. 15 Tiny Houses bieten neue Perspektiven und Unterstützung.
Marburg plant das erste VinziDorf Deutschlands für obdachlose Männer. 15 Tiny Houses bieten neue Perspektiven und Unterstützung.

Marburgs VinziDorf: Ein neues Zuhause für obdachlose Männer entsteht!

Im malerischen Marburg entsteht ein innovatives Projekt, das obdachlosen Menschen ein Dach über dem Kopf bieten soll. Das sogenannte Vinzidorf, das in der Nordwestecke des Vitos-Parks an der Cappeler Straße geplant ist, wird als erstes seiner Art in Deutschland realisiert. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies (SPD) betont die Wichtigkeit dieses Vorhabens, das älteren obdachlosen Männern eine Perspektive bieten soll. Damit verfolgt die Stadt ein ehrgeiziges Ziel: Die Idee ist, den Betroffenen nicht nur ein kurzfristiges Zuhause zu geben, sondern ihnen auch zu helfen, wieder in eine dauerhafte Wohnsituation zu gelangen und ihre Würde zu wahren, wie Marburg.de berichtet.

Das Vinzidorf wird insgesamt 15 „Tiny Houses“ nach österreichischem Vorbild beinhalten. Diese kleinen, aber feinen Unterkünfte sind nicht länger als 8 Quadratmeter und bieten Platz für die essenziellen Bedürfnisse der Bewohner. Jedes Tiny House wird mit einer Basis-Möblierung sowie sanitärer Grundausstattung wie Toilette und Waschbecken ausgestattet. Darüber hinaus ist eine gemeinschaftliche Infrastruktur geplant, die Duschen, Räume für sozialpädagogische Unterstützung und private Beratungen umfasst. Die Idee hinter dem Bau, der 2024 beginnen und bis 2027 abgeschlossen sein soll, basiert auf einer simplen, aber effektiven Bauweise, die mit Schraubfundamenten Arbeiten zur Erhaltung der Vegetation ermöglicht, so op-marburg.de.

Sozialer Kontext und Mitdenken der Nachbarschaft

Ein weiterer bedeutender Aspekt des Projekts ist die sozialpädagogische Begleitung, die mit zwei pädagogischen Mitarbeitern und einer Reinigungskraft sichergestellt wird. Auch wird eine verbindliche Hausordnung eingeführt, um ein geordnetes Miteinander zu fördern. Damit der Alltag im Vinzidorf harmonisch verläuft, wird ein Sicherheitsdienst die Anlage zweimal pro Nacht kontrollieren. Auch die Anwohner*innen werden eingebunden: Ergebnisse aus einem Treffen mit ihnen fließen in die Planung ein, um die nachbarschaftlichen Beziehungen zu stärken und eine positive Integration zu ermöglichen.

Doch das Vinzidorf ist nicht allein. Es ist Teil eines umfassenden Wohnungsangebotes in Marburg, zu dem auch ein Haus für obdachlose Frauen, Paare und Familien sowie ein Probewohnen-Programm gehören. Es wird mit einem Architekturbüro aus Österreich zusammengearbeitet, und die GeWoBau wird als ausführendes Unternehmen fungieren. Geplant ist, an der bestehenden Baumstruktur nur fünf Bäume für den Bau des Gemeinschaftshauses zu fällen, während alle erhaltenswerten Bäume sorgfältig kartiert wurden, informiert op-marburg.de.

Zukunftsweisendes Konzept

Apropos Häuser: Das Tiny House-Modell hat sich in vielen Teilen Europas bereits bewährt. Es basiert auf der Idee, kleine, bezahlbare Wohnräume zu schaffen, die nicht nur ökologisch sinnvoll sind, sondern auch soziale Inklusion fördern. Ähnliche Ansätze, wie das „Liberty Home“-Projekts, das ebenfalls auf dem Tiny House-Prinzip beruht und soziale Organisationen zur Re-Integration von Obdachlosen einbezieht, bekommen immer mehr Zuspruch. Diese Modelle fördern nicht nur unmittelbare Hilfe, sondern setzen auch nachhaltige Akzente für die Zukunft, wie Innovation Origins erklärt.

Insgesamt zeigt das Vinzidorf in Marburg, dass der Wille zur Veränderung groß ist. Die Stadt geht hier mit gutem Beispiel voran und zeigt, wie durch innovative Wohnkonzepte und eine engmaschige soziale Unterstützung der Weg in ein neues Leben geebnet werden kann. Die Bürgerbeteiligung spielt hierbei eine wesentliche Rolle, und die Frist für Stellungnahmen endet am 11. Juli 2023. Es bleibt spannend zu verfolgen, wie dieses Pilotprojekt in den nächsten Jahren Gestalt annimmt!