Brandschutzskandal in Offenbach: Frist für neue Bibliothek verlängert!

Brandschutzskandal in Offenbach: Frist für neue Bibliothek verlängert!
In Offenbach gibt es mittlerweile mehr Fragen als Antworten, wenn es um den Brandschutz in der Stadt geht. Die Probleme im Bezug auf fehlenden Brandschutz bei den Decken im ehemaligen Kaufhof und der Mathildenschule haben heftige Konsequenzen. Die Stadt muss nun nicht nur mit höheren Kosten rechnen, sondern auch mit erheblichen Verzögerungen beim Bau der neuen Stadtbücherei „Station Mitte“, die nun auf 2027 verschoben wurde. Diese Situation ist für alle Beteiligten alles andere als rosig, berichtet op-online.
Ursprünglich war für die Stadtbücherei die Eröffnung bereits 2026 geplant, doch angesichts der anhaltenden brandschutztechnischen Probleme mussten die Verantwortlichen umdenken. Die Ausschreibung für das Generalunternehmen für den Umbau des Kaufhauses wird frühestens Ende des Jahres stattfinden, da zunächst die Brandschutzfragen abschließend geklärt sein müssen. Ein erstes Gutachten zu den Decken sollte bereits im ersten Quartal erstellt werden, blieb jedoch aus, weil das beauftragte Büro aufgrund von „Ressourcenengpässen“ nicht liefern konnte.
Die Situation in der Mathildenschule
Ähnliche Schwierigkeiten bringen auch die Untersuchungen zur Mathildenschule mit sich, die in den 1970er-Jahren erbaut wurde. Hier sind die Decken und Stützen ebenfalls nicht brandschutzkonform. In diesem Zusammenhang ist zudem eine umfassende Sanierung der Stahlbetonteile notwendig – ein Vorhaben, das nicht nur Zeit, sondern auch Geld kosten wird. Bereits jetzt wird von einer Kostensteigerung im „mittleren einstelligen Millionenbetrag“ ausgegangen, was die Stadt vor große Herausforderungen stellt.
Die Bauteiluntersuchungen in der Mathildenschule sind für die Sommerferien eingeplant, mit einer erwarteten Verzögerung von voraussichtlich drei Monaten. In der Tendenz wird der gesamte Prozess aufgrund der Mängel durch die Bauzeit erheblich in die Länge gezogen. Wenn man bedenkt, dass auch die Sturm- und Sprinkleranlage in der Station Mitte möglicherweise erweitert werden muss, könnte dies eine kostengünstige Lösung darstellen, um den Brandschutz sicherzustellen.
Ein neues Lern- und Kulturzentrum
Trotz aller Schwierigkeiten gibt es auch positive Nachrichten. Oberbürgermeister Felix Schwenke berichtete über die Fortschritte im Umbau des Kaufhofs zu einem neuen Lern-, Kultur- und Begegnungszentrum. Den Bürger:innen soll hier ein modernes Café und sogar ein Veranstaltungssaal auf dem Dach geboten werden. „Station Mitte“ soll über den Handel hinaus ein Ort der Begegnungen sein, und deren Konzept wird als „Dritte Orte“ bezeichnet, wo man ohne Konsumzwang verweilen kann. Dies alles soll zur Belebung der Innenstadt beitragen, eine Verantwortung, die die Stadt Offenbach ernst nimmt, um den Leerständen entgegenzuwirken.
Die umfassenden Entrümpelungsarbeiten am ehemaligen Kaufhaus sollen bis etwa Juli 2025 abgeschlossen werden, wobei der Bauantrag bis Herbst eingereicht werden soll. Der Kaufpreis für das Gebäude betrug 12,5 Millionen Euro, und die Umbaumaßnahmen könnten sich auf einen unteren zweistelligen Millionenbetrag belaufen, wie offenbach.de berichtet.
Auf die Einhaltung der Brandschutzvorschriften wird dabei besonderen Wert gelegt. Laut brandschutz.berlin sind die entsprechenden Regelungen klar: Brandschutzordnungen sind klar gegliedert und umfassen sowohl Verhaltensregeln im Brandfall als auch Vorschriften zur Verhinderung von Brand- und Rauchausbreitung. Während Teil A an alle Gebäudenutzer gerichtet ist, erhalten Mitarbeitende detaillierte Vorschriften zur Sicherheit und zum Evakuierungsablauf. Dadurch soll sichergestellt werden, dass alle potenziellen Risiken minimiert werden.
Die Entwicklungen rund um den Brandschutz müssen nun rasch angegangen werden, um den Eröffnungstermin der Stadtbücherei „Station Mitte“ nicht weiter nach hinten zu schieben. Die Stadt steht vor der Herausforderung, schnellstmöglich die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen und gleichzeitig das große Ziel eines modernen, offenen und integrativen Stadtzentrums im Auge zu behalten.