Haftbefehl: Drogen, Drama und der Aufstieg eines deutschen Rappers
Haftbefehl reflektiert in der neuen Netflix-Doku seine Kindheit in Offenbach und die Herausforderungen seines Lebensstils.

Haftbefehl: Drogen, Drama und der Aufstieg eines deutschen Rappers
Die neue Dokumentation „Babo – Die Haftbefehl-Story“ über den deutschen Rapper Haftbefehl, dessen bürgerlicher Name Aykut Anhan ist, sorgt für einige aufgeräumte Gedanken in der Hip-Hop-Szene. Seit dem 28. Oktober 2023 ist die Doku auf Netflix zu sehen und zeigt das bewegte Leben des 37-jährigen Künstler aus Offenbach. Dabei beleuchtet sie nicht nur seine musikalische Karriere, sondern auch die Schattenseiten, die mit seinem Lebensstil einhergehen. Die Dokumentation zeigt Haftbefehls gesundheitlichen Zustand und die Drogenproblematik, mit denen er kämpft, und bietet einen tiefen Einblick in seine Kindheit in den 90er Jahren, die von Drogen und einer schwierigen Schulzeit geprägt war.
Haftbefehl wuchs gemeinsam mit seinen zwei Brüdern, Aytac und Cem, auf, wobei sein Bruder Aytac mit Drogengeld Hip-Hop-CDs kaufte, was Haftbefehl letztlich zur Musik brachte. Er begann früh mit Drogenhandel und war nach dem Suizid seines Vaters im Alter von nur 14 Jahren gezwungen, die Schule abzubrechen. Diese Schicksalsschläge haben ihn geprägt und spiegeln sich in seinen Texten wider. Mit seinen Hits, wie „Hungrig & Stur“ (2010) und dem legendären „Chabos wissen, wer der Babo ist“, erlangte er große Bekanntheit und sorgte für eine breitere Anerkennung von Straßenrap in Deutschland.
Kampf gegen innere Dämonen
Die Doku thematisiert auch die Auswirkungen seines Lebensstils auf seine Familie, insbesondere auf seine Frau Nina und die beiden Kinder. Der Einfluss seines Vaters, der als depressiver und alkoholkranker Mensch beschrieben wird, hat auch Haftbefehl stark belastet. Seine Kämpfe mit Drogenabhängigkeit und den gesundheitlichen Folgen sind zentrale Themen, die den Zuschauer zum Nachdenken anregen. Diese Thematik ist nicht nur für Haftbefehl von Bedeutung, sondern auch für Jugendliche, die auf die Glamourisierung von Drogenkonsum in der Popkultur reagieren.
Die AOK weist darauf hin, dass die zunehmende Darstellung von Drogen in der Popkultur problematisch ist und junge Menschen stark beeinflussen kann. Durch soziale Medien und Musikvideos wird ein Bild vermittelt, das Drogenkonsum oft als erstrebenswert darstellt. Dies kann dazu führen, dass insbesondere Jugendliche die Gefahren des Drogenkonsums unterschätzen. In der Doku wird deutlich, wie Haftbefehl und sein Lebensstil in einem größeren Kontext stehen, der auch für eine Generation von Nachwuchskünstlern eine Vorbildfunktion spielt.
Der Weg zum Erfolg
Haftbefehl hat sich von seinen Anfängen im Drogenmilieu emanzipiert und ist heute einer der bekanntesten deutschen Hip-Hop-Künstler. Mit seiner Musik hat er eine eigene Sprache gefunden und prägt das Genre entscheidend. Trotz der Herausforderungen, die ihm das Leben gestellt hat, hat er es geschafft, seine Karriere voranzutreiben, indem er 2010 sein erstes Album „Azzlack Stereotyp“ veröffentlichte, gefolgt von mehreren weiteren Erfolgen.
Obwohl Haftbefehl in der Hip-Hop-Welt hoch angesehen ist, bleibt seine Geschichte ein eindringliches Beispiel dafür, wie mit psychischen Problemen und Drogenabhängigkeit umgegangen wird. Es ist eine Erinnerung daran, dass hinter dem Ruhm oft auch dunkle Seiten stecken, die nicht vergessen werden dürfen. Die Doku „Babo – Die Haftbefehl-Story“ beleuchtet nicht nur sein Leben, sondern gibt auch wertvolle Einblicke, wie Drogen und die damit verbundenen Folgen in der heutigen Gesellschaft betrachtet werden sollten.
Für Interessierte ist die Dokumentation ab sofort auf Netflix verfügbar und gibt einen authentischen Einblick in das Leben eines der bedeutendsten Künstler der deutschen Musikszene. Weitere Informationen gibt es in den Artikeln von Welt und Wikipedia. Zudem ist die thematische Einbettung in die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen von AOK lohnenswert zu betrachten.