Leben am Weinberg: Ein Vorzeigemodell für Inklusion im Vogelsberg!

Leben am Weinberg: Ein Vorzeigemodell für Inklusion im Vogelsberg!
Was tut sich in Stockhausen? Heute schauen wir auf die nachbarschaftliche Gemeinschaft „Leben am Weinberg“, die ein wahres Vorzeigeprojekt für Inklusion und Teilhabe darstellt. Erster Kreisbeigeordneter Patrick Krug zeigt sich außerordentlich beeindruckt von dieser Einrichtung, die seit über zwei Jahrzehnten das Leben von Menschen mit und ohne Behinderung bereichert. Gegründet wurde die Gemeinschaft 1999 von den Sozialpädagogen Heike und Pierre Haas, als sie ein großzügiges Grundstück von 4000 Quadratmetern erwarben, ursprünglich erbaut für den Gärtner des Schlosses.
Im Jahr 2000 startete die erste Wohngemeinschaft mit zwei Frauen, und seitdem hat sich das Konzept bis heute weiterentwickelt. Aktuell leben 13 Menschen am Weinberg, fünf davon benötigen Assistenz. Der Verein „Leben am Weinberg“, der seit 2014 besteht, fördert aktiv Inklusion und Teilhabe in der Region.
Ein Zusammenleben mit Verantwortung
Ein zentrales Merkmal der Gemeinschaft ist der Fokus auf Selbstbestimmung und nachbarschaftliche Unterstützung. Professionelle Assistenzen werden individuell auf die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt, um einen lebendigen Sozialraum zu schaffen und soziale Kontakte zu stärken. So kocht beispielsweise die Wohn- gemeinschaftsmitglied Kerstin Müller regelmäßig für eine ältere Dame in Stockhausen, um die soziale Isolation zu vermeiden. Dies zeigt eindrucksvoll, wie viel Wert auf das Miteinander gelegt wird.
Patrick Krug hebt die Wichtigkeit solcher Projekte für die Teilhabe im ländlichen Raum hervor. Der Wunsch von Pierre Haas, mehr solcher Initiativen in anderen Kommunen des Vogelsbergs zu sehen, ist nicht nur nachvollziehbar, sondern auch dringend nötig. Die beiden fordern außerdem Verbesserungen in der Infrastruktur, etwa ein besseres Angebot im öffentlichen Nahverkehr und den Bau eines Radwegs nach Lauterbach und Müs.
Inklusionsberatung in Hessen
Doch nicht nur in Stockhausen gibt es Bestrebungen, Inklusion voranzutreiben. Die INKLU-Beratungsstelle Hessen, die von der Antidiskriminierungsstelle im Hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales gefördert wird, setzt sich ebenfalls für Menschen mit Behinderungen ein. Sie bietet Eltern Beratung zu inklusiven Schulen, unterstützt bei Übergängen zwischen Bildungseinrichtungen und kooperiert eng mit regionalen Angeboten. Die Beratungsstelle ist eine wertvolle Ressource für Eltern und Schüler*innen, sagt die Webseite von Gemeinsam Leben Hessen.
Wer Kontakt zur INKLU-Beratungsstelle aufnehmen möchte, findet weitere Informationen unter dieser Webseite, wo auch Telefonnummer und E-Mail-Adresse veröffentlicht sind.
Wie die Diskussion um gute Infrastrukturen zeigt, gibt es kreative Ideen, wie das bestehende Angebot verbessert werden kann. Krug erkennt die Infrastrukturprobleme an und schlägt pragmatische Lösungen vor, etwa eine bessere Vernetzung von Verkehr und Bürgerbussen. Zudem sollten die Standards für den Bau von Radwegen gesenkt werden, damit auch weniger ausgebaute Wege genutzt werden können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Leben am Weinberg“ nicht nur ein Ort der Gemeinschaft ist, sondern auch als Vorbild für weitere Inklusionsprojekte dienen kann. Mit dem richtigen Engagement und entsprechenden Verbesserungen in der Infrastruktur könnte diese Idee in vielen weiteren Kommunen fruchten.