Müllreduktion bei Witzenhäuser Kirmes: Weg mit Einwegbechern!

Müllreduktion bei Witzenhäuser Kirmes: Weg mit Einwegbechern!
Im Werra-Meißner-Kreis tut sich einiges in puncto Abfallvermeidung, insbesondere bei Großveranstaltungen. Die Witzenhäuser Kesperkirmes ist ein hervorragendes Beispiel für die Bemühungen, Müll zu reduzieren, auch wenn die Herausforderung nach wie vor beträchtlich ist. Laut dem Bericht von HNA wird dort trotz einer Reduzierung von Einwegverpackungen immer noch etwa eine Tonne Müll während der Festlichkeiten produziert. Besonders erfreulich ist, dass die Aussteller der Kirmes keine Einwegbecher anbieten dürfen, was ein wichtiger Schritt zur Abfallvermeidung darstellt.
Aber was passiert, wenn die Menschen wieder nach dem Feierabend auf den Schultern tragen? Der Geschäftsführer des Arbeitskreises Open Flair, Alexander Feiertag, erläutert die positive Entwicklung beim Festival in Eschwege. Der Wechsel zu wiederverwendbaren Bechern mit attraktiven Sammel-Motiven hat nicht nur das Müllvolumen gesenkt, sondern auch das Umweltbewusstsein der Besucher gestärkt.
Die Müllsituation bei Großveranstaltungen
Hier ist die Situation durchaus komplex. Bei Veranstaltungen sammeln Müll-Teams, die seit 2018 unterwegs sind, mit einem Trecker den Abfall auf dem Campingplatz. Bei steigendem Besucheraufkommen konnte beim Open Flair die Menge des Mülls mehr als halbiert werden. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung, die zeigt, dass die Maßnahmen Wirkung zeigen können. Dennoch bleibt die Mülltrennung oft eine Herausforderung, insbesondere wenn Essensreste an Plastik kleben, was die Reinigung erschwert.
Laut Umweltbundesamt ist der Verpackungsmüll in Deutschland nach wie vor hoch. Im Jahr 2022 fielen 19 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle an, und pro Kopf wurde ein Wert von 227 Kilogramm erreicht – das liegt über dem EU-Durchschnitt. Insbesondere der Anstieg durch veränderte Lebensbedingungen und Konsumgewohnheiten ist auffällig. Besonders bei Lebensmitteln und Getränken ist der Verpackungsverbrauch enorm.
Die Verantwortung für den Abfall
Die Reinigung der Veranstaltungsflächen ist nicht zu unterschätzen – sie dauert je nach Größe und Besucherzahl zwischen ein und zwei Stunden. Die Kosten für die Müllentsorgung sind zwar gering, jedoch belasten die hohen Transportkosten für Container die Veranstalter. Das Abfallmanagement wird sogar auf die Eintrittspreise der Festivaltickets umgelegt, um eine nachhaltige Finanzierung des Systems zu gewährleisten.
Abgesehen von den kostenintensiven Transporten und der schwierigen Mülltrennung zeigt sich jedoch ein Lichtblick: Die Witzenhäuser Straßen sind schon am Tag nach der Veranstaltung wieder frei, und die einmal zehn Tage andauernde Reinigung beim Open Flair hat sich auf ein Wochenende reduziert. Dies zeugt von einem klaren Fortschritt in der Abfallpolitik der Region.
Insgesamt bleibt die Abfallvermeidung bei Großveranstaltungen eine zentrale Herausforderung, die jedoch mit kreativen Lösungen und einer engagierten Gemeinschaft bewältigt werden kann. Der Weg zu einem bewussteren Umgang mit Ressourcen ist nicht einfach, aber es lohnt sich allemal, denn da liegt definitiv was an!