Kornelia Brückmann: Mit Mut und Herz ins wohlverdiente Ruhestand!

Kornelia Brückmann: Mit Mut und Herz ins wohlverdiente Ruhestand!
Kornelia Brückmann blickt auf eine beeindruckende Karriere als Sozialarbeiterin und Gleichstellungsbeauftragte im evangelischen Dekanat zurück. Nach 41 Jahren im Dienst verabschiedet sie sich nun in den wohlverdienten Ruhestand. Am 22. Juni 2025 ist sie 64 Jahre alt und geht mit gemischten Gefühlen in diese neue Lebensphase. Während sie sich auf ihre Zukunft freut, in der sie unter anderem Hobbys wie Kochen, Gärtnern, Lesen und Werkeln nachgehen möchte, verspürt sie auch eine gewisse Unsicherheit über die bevorstehenden Veränderungen.
Die Geschichte von Kornelia Brückmann ist eine der Entschlossenheit und des Aufstiegs. Ursprünglich hatte sie vor, Jura zu studieren, entschied sich schließlich aber für ein dreijähriges Studium der Sozialarbeit in Frankfurt. In ihrer Familie ist sie die erste und einzige, die einen akademischen Abschluss erlangte. Ihr Vater legte Wert darauf, dass sie Russisch als zweite Fremdsprache lernt, was ihr einen besonderen Blickwinkel auf andere Kulturen gab. Schon früh brachte ihr ihre Großmutter das Beten bei, was zu ihrem ausgeprägten Gerechtigkeitsbewusstsein beitrug.
Ein Weg voller Herausforderungen
Brückmann begann ihre berufliche Laufbahn mit Kindergottesdiensten und Jugendgruppen und erwarb sich schnell einen Namen im Dekanat Büdingen. Sie baute Krabbelgruppen auf und initiierte einen Tages- und Notmütterdienst. 1991 brachte sie ihren Sohn Philipp zur Welt, während ihr Ehemann Stefan sich um Kind und Haushalt kümmerte. Eine schwere Prüfung musste sie im Jahr 1993 überstehen, als sie einen Radunfall hatte, der zu einer kompletten Querschnittlähmung führte. Trotz dieser Herausforderung stellte sie sich wieder ihrem Beruf und kehrte bereits 1994 in ihre Tätigkeit zurück.
Ihr Engagement in der Gleichstellungsarbeit prägte ihre letzte berufliche Phase. Seit 2003 war sie Gleichstellungsbeauftragte und bis 2024 Vorsitzende der Mitarbeitendenvertretung des Dekanats Büdingen. Die Gleichstellungsarbeit der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, für die sie sich stark machte, basiert auf der biblischen Perspektive der Gottebenbildlichkeit von Männern und Frauen. Diese Aufgabe zielt darauf ab, Chancenungerechtigkeiten zu überwinden und die gleichberechtigte Teilhabe aller Geschlechter am kirchlichen Leben zu fördern. Brückmann war Ansprechpartnerin für Geschlechtergerechtigkeit und arbeitete eng mit kirchlichen und gesellschaftlichen Akteuren zusammen, um vielfältige Angebote zu entwickeln.
Der Weg in die Zukunft
Mit einem Blick nach Norwegen plant Brückmann, vor ihrem endgültigen Ruhestand etwas Abstand zu gewinnen. Ihre Verabschiedung wird mit einem Gottesdienst am 4. Juli um 17 Uhr in der Stadtkirche Zum Heiligen Geist in Nidda gefeiert. Der Abschied von der aktiven Tätigkeit mag bittersüß sein, doch die Reise in die neuen Lebensabschnitte steht bereits bevor.
Der flatterne Wechsel in der Gleichstellungsarbeit spiegelt sich auch in den aktuellen Perspektiven der Evangelischen Kirche wider. Es wird immer mehr Wert auf Gender Mainstreaming gelegt, wobei die unterschiedlichen Auswirkungen von Entscheidungen auf Geschlechter geachtet wird. Diese Entwicklung ermöglicht nicht nur eine Sensibilisierung innerhalb der Kirche, sondern fördert auch die Vielfalt in leitenden Positionen. Die Handreichungen zur Personalauswahl sensibilisieren für unbewusste Annahmen und unterstützen die Gleichstellung von Menschen in allen Lebensbereichen.
Kornelia Brückmann hinterlässt zweifelsohne eine bedeutende Lücke, aber ihr Lebenswerk wird auch in Zukunft für viele Menschen, die ihre Werte und Prinzipien weitertragen, von Bedeutung sein. Ihre Geschichte ist nicht nur eine persönliche, sie steht für ein starkes Engagement im Dienste der Gleichstellung und Gerechtigkeit in der Kirche und darüber hinaus.