Wetteraukreis startet Aktionsplan für mehr Inklusion im Alltag!

Der Wetteraukreis beschließt einen umfassenden Aktionsplan zur Inklusion, der konkrete Maßnahmen für Chancengleichheit bereitstellt.

Der Wetteraukreis beschließt einen umfassenden Aktionsplan zur Inklusion, der konkrete Maßnahmen für Chancengleichheit bereitstellt.
Der Wetteraukreis beschließt einen umfassenden Aktionsplan zur Inklusion, der konkrete Maßnahmen für Chancengleichheit bereitstellt.

Wetteraukreis startet Aktionsplan für mehr Inklusion im Alltag!

In einer einstimmigen Entscheidung hat der Kreistag des Wetteraukreises einen umfassenden Aktionsplan zur Inklusion verabschiedet. Damit bekennt sich der Wetteraukreis klar zu den Zielen der UN-Behindertenrechtskonvention, die die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben fordert. Marion Götz, die Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin, hob hervor, dass Inklusion eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstellt. Diese Initiative zielt darauf ab, Barrieren zu beseitigen und Menschen mit Behinderungen eine aktive Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen.

Der Aktionsplan erstreckt sich über 50 Seiten und umfasst konkrete Maßnahmen in sieben Lebensbereichen: Erziehung und Bildung, Arbeit und Beschäftigung, Gesundheit, Kommunikation, Mobilität, Kultur, Sport und Freizeit sowie Wohnen. In jedem dieser Bereiche finden sich Steuerungsmaßnahmen, die das Ziel der Chancengleichheit verfolgen. Beispielsweise sollen im Bereich „Erziehung und Bildung“ Eltern von Kindern mit Beeinträchtigungen besser unterstützt werden, und im Bereich „Arbeit und Beschäftigung“ wird ein behindertengerechtes Arbeitsumfeld gefördert.

Schritte zur Umsetzung

Im Gesundheitsbereich wird es Beratungsangebote durch Pflegestützpunkte und Konzepte für Gemeindepflegekräfte geben. Auch die Kommunikation wird nicht vernachlässigt: Der Aktionsplan sieht die Weiterentwicklung eines barrierefreien Internetauftritts und die Einführung der Software „Eye-Able“ vor, die Marion Götz bereits demonstriert hat. Darüber hinaus wird angepeilt, die Barrierefreiheit in den Kreisgebäuden zu verbessern und kulturelle sowie sportliche Angebote für alle zugänglich zu machen.

  • Erziehung und Bildung: Unterstützung für Eltern, Begleitung in Schule und Ausbildung.
  • Arbeit und Beschäftigung: Förderung inklusiver Unternehmen und behindertengerechte Arbeitsplätze.
  • Gesundheit: Selbsthilfe-Kontaktstelle und Beratungen durch Pflegestützpunkte.
  • Kommunikation: Barrierefreier Internetauftritt und Software-Implementierung.
  • Mobilität: Ausbau der Barrierefreiheit in Kreisgebäuden.
  • Kultur, Sport und Freizeit: Zugangserleichterungen für Angebote.
  • Wohnen: Förderung von bezahlbarem, barrierefreiem Wohnraum.

Ein wichtiges Element des Aktionsplans ist die Beteiligung. Dieser Plan wurde im Rahmen eines umfangreichen Beteiligungsverfahrens erarbeitet, an dem die gesamte Verwaltung, die Kreistagsfraktionen, soziale Träger und Interessenverbände mitwirkten. Die Interessenvertretung von Menschen mit Behinderungen ist ein zentraler Bestandteil des Prozesses, wie der Diversitäts- und Inklusionsbeirat und der Fachausschuss Jugendhilfeplanung und Inklusion eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Ausblick

Das Engagement des Wetteraukreises steht nicht allein: Es reiht sich ein in den größeren Kontext der Behindertenpolitiken weltweit, die mit der UN-Behindertenrechtskonvention verknüpft sind. Diese Konvention, die 2006 von der UN angenommen wurde und 2009 in Deutschland in Kraft trat, verfolgt das Ziel, die Rechte von etwa 650 Millionen Menschen mit Behinderungen international zu schützen. Dass nur rund 40 Staaten spezielle Gesetze zum Schutz dieser Rechte haben, unterstreicht die Notwendigkeit solcher lokalen Initiativen.

Um künftigen Generationen gerecht zu werden, plant der Wetteraukreis bereits die Übersetzung des Aktionsplans in „Leichte Sprache“, die im Herbst 2025 veröffentlicht werden soll. So wird der Zugang zu diesen wichtigen Informationen weiter verbessert und die Teilhabe an den Entscheidungen gestärkt. Ein Schritt, der zeigt, dass hier in der Region großes Verantwortungsbewusstsein und ein gutes Händchen für die Belange aller Bürgerinnen und Bürger bewiesen wird.