Begeisterndes Lichtspiel: Verdis La traviata fasziniert in Wiesbaden!
Entdecken Sie die Neuproduktion von Verdis "La traviata" am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, inszeniert von Tom Goossens.

Begeisterndes Lichtspiel: Verdis La traviata fasziniert in Wiesbaden!
Die Opernfreunde können sich freuen: Giuseppe Verdis Meisterwerk „La traviata“ wird zur Zeit in Wiesbaden in einer beeindruckenden Neuproduktion aufgeführt. Diese Inszenierung, eine Zusammenarbeit mit der belgischen Opera Ballet Vlaanderen, zieht nicht nur Opernliebhaber an, sondern verzaubert auch durch ein besonderes Lichtdesign und kreative Kostüme. Regie führt der talentierte Tom Goossens, der mit seinem experimentellen Ansatz sowohl begeistert als auch gelegentlich polarisiert.
Die Bühne überzeugt bei dieser Produktion durch ein minimalistisches Design, das den Fokus auf das Licht legt. Bart Van Merode, der Lichtdesigner, nutzt die Farben der Lichtstimmungen strategisch: Partyszenen erscheinen in lebhaftem Rot, fühlbare Zweisamkeit zwischen Violetta und Alfredo in reinem Weiß, während die letzten Momente in gleißendem Licht erstrahlen. Violetta selbst steuert die Lichtintensität und Farbgebung über ein großes Lichtpult, was ein eindrucksvolles visuelles Element beisteuert. Besonders eindrucksvoll ist der Moment, als Alfredo am Ende des zweiten Aktes farbige Folien vor Violettas Füße wirft, was die emotionale Intensität der Szene verstärkt.
Herausragende Leistungen auf der Bühne
Als Violetta überzeugt Sarah Young mit ihrer stimmlichen Flexibilität und einem emotionalen Spiel, das berührt. Auch Sam Park als Germont ist ein echtes Highlight des Abends, dessen kraftvoller Bariton und Bühnenpräsenz das Publikum fesseln. Katleho Mokhoabane in der Rolle des Alfredo wird allerdings weniger gefeiert, denn seine Leistung wird als weniger wirkungsvoll beschrieben. Doch auch andere Darsteller stechen hervor: Fabian-Jakob Balkhausen als Marquis d’Obigny und Petra Urban als Annina begeistern in ihren Rollen, während der Chor unter der Leitung von Aymeric Catalano sowohl stimmlich als auch darstellerisch hervorragende Leistungen abliefert.
Die Premiere der Neuproduktion fand am 1. November 2025 statt, und die darauffolgende Vorstellung am 9. November war ausverkauft. Weitere Aufführungen sind bereits für den 22. November sowie mehrere Termine im Dezember und Januar 2026 geplant – ein klarer Hinweis darauf, dass das Interesse an dieser Inszenierung hoch ist.
Drama und Licht als Leitmotiv
Ein wesentlicher Aspekt der Inszenierung ist das minimalistische Bühnenbild, das der Geschichte Raum zur Entfaltung gibt. Das Zusammenspiel von Lichtgestaltung und den emotionalen Höhepunkten der Aufführung sorgt dafür, dass die Zuschauer in die dramatische Geschichte von Liebe und Verlust eintauchen können. Die Kostüme, inspiriert von Otto Dix und kreiert von Sietske Van Aerde und Lena Mariën, tragen zusätzlich zur Gesamtharmonie der Produktion bei.
Man merkt, dass der Regisseur Tom Goossens ein ambitioniertes Konzept verfolgt, welches jedoch nicht immer zu den gewünschten Ergebnissen führt. So wird der Umgang mit der emotionalen Tiefe der Figuren gelegentlich als unzureichend, aber trotzdem faszinierend beschrieben. Der dirigierende GMD Leo McFall leitet das Hessische Staatsorchester Wiesbaden mit sicherer Hand und sorgt dafür, dass die Musik Verdis in ihrer vollen Pracht erstrahlt.
Insgesamt zeigt sich, dass die Neuproduktion von „La traviata“ eine gelungene Mischung aus Licht, Musik und Schauspiel bietet, die das Publikum zum Nachdenken anregt und mitnimmt. Es bleibt spannend zu sehen, wie die kommenden Vorstellungen ankommen werden und ob die Inszenierung in ihren weiteren Aufführungen noch an Kraft gewinnen kann.
Für Opernliebhaber ist der Besuch dieser Produktion ein echtes Muss – eine Gelegenheit, sich von der Magie der Musik und des Lichts verzaubern zu lassen. Weitere Informationen zu den Aufführungsterminen und Ticketreservierungen finden Sie auf der Seite des Hessischen Staatsorchesters. Für mehr Details zur aktuellen Produktion besuchen Sie Der Opernfreund.