Kampf um Bildung: Hessen droht Hochschulen Finanzruin und Personalabbau!

Wiesbaden: Hessischer Hochschulpakt 2025 sorgt für finanzielle Unsicherheiten an Hochschulen – Personalkürzungen und Studienangebote im Fokus.

Wiesbaden: Hessischer Hochschulpakt 2025 sorgt für finanzielle Unsicherheiten an Hochschulen – Personalkürzungen und Studienangebote im Fokus.
Wiesbaden: Hessischer Hochschulpakt 2025 sorgt für finanzielle Unsicherheiten an Hochschulen – Personalkürzungen und Studienangebote im Fokus.

Kampf um Bildung: Hessen droht Hochschulen Finanzruin und Personalabbau!

Am 17. Juli 2025 wurde im Ministerium für Wissenschaft und Forschung in Wiesbaden der Hessische Hochschulpakt unterzeichnet, der der Hochschule RheinMain Planungssicherheit für die kommenden sechs Jahre verschafft. Präsidentin Prof. Dr. Eva Waller äußerte sich optimistisch, dass nach monatelangen Verhandlungen verlässlich geplant werden kann. Doch trotz der positiven Botschaft des Koalitionsvertrags über eine angemessene Finanzierung bleibt der finanzielle Rahmen eng. Die Hochschule muss mit Kürzungen von etwa zehn Prozent des Gesamtbudgets rechnen, was insbesondere den Personalbereich betrifft. Steigende Kosten können voraussichtlich nicht durch zusätzliche Mittel ausgeglichen werden.

Diese Einschnitte haben weitreichende Folgen für die Hochschulen in Hessen. So wurde bereits in einem Pressegespräch von den hessischen Hochschulpräsidien vor einer strukturellen Unterfinanzierung gewarnt. Der geplante Hochschulpakt könnte zu einem Defizit von rund einer Milliarde Euro in den nächsten sechs Jahren führen. Besonders besorgniserregend ist der erwartete dauerhafte Personalabbau von zehn Prozent in Wissenschaft, Kunst und Verwaltung. Wissenschaftsminister Timon Gremmels präsentierte konkrete Zahlen für das Hochschulbudget, das für 2026 und 2027 unter dem Niveau des Jahres 2025 liegen soll.

Finanzielle Herausforderungen

Die Hochschulen rechnen mit jährlich ansteigenden Personalkosten von über 60 Millionen Euro ab 2026. Die im Koalitionsvertrag zugesagte „auskömmliche und nachhaltige Finanzierung“ scheint jedoch in weiter Ferne, da die geplanten jährlichen Aufwüchse von nur 2,12 Prozent ab 2028 nicht ausreichen, um die momentanen Defizite auszugleichen. Allein bis Ende 2031 wird mit einem Defizit von rund 167 Millionen Euro pro Jahr gerechnet, was die Funktionalität der Hochschulen ernsthaft gefährden könnte. Professoren wie Dr. Thomas Nauss warnen, dass die Kürzungen die Grundstrukturen der Hochschulen bedrohen.

Um der kritischen finanziellen Lage entgegenzuwirken, fordern die Hochschulen nachhaltige Nachbesserungen in der Planung des Hochschulpakts. Bereits 2025 haben die Hochschulen durch Baurücklagen von 475 Millionen Euro ein Drittel der erforderlichen Einsparungen aufgebracht. Die Bedeutung der Hochschulen für die Fachkräftesicherung wird von Prof. Elmar Fulda hervorgehoben, der betont, dass ein unkontrollierter Abbau von Forschungs- und Lehrbereichen verheerende Folgen für die Gesellschaft hätten.

Beruhigung der Studierenden

Trotz der angespannten finanziellen Situation versichert Prof. Dr. Waller den Studierenden, dass sie ihr Studium in einem adäquaten Umfeld abschließen können. „Verlässlichkeit und Engagement für gute Studienbedingungen stehen im Fokus“, sagte Waller. Die Hochschule will aktiv die notwendigen strukturellen Veränderungen vorantreiben, um auch in Zukunft eine lebenswerte akademische Umgebung zu bieten.

In den kommenden Monaten werden entscheidende Gespräche stattfinden, die die Weiterentwicklung der Hochschule betreffen werden. Hier wird sich zeigen, ob es der Landesregierung gelingt, die geforderten finanziellen Mittel bereitzustellen, oder ob die Hochschulen in Hessen weiter unter Druck geraten werden. Während das Interesse an den Hochschulen ungebrochen bleibt, stehen sie nun vor der Herausforderung, ihre Angebote und die Anzahl der Studierenden unter den gegebenen finanziellen Rahmenbedingungen neu zu überdenken.

Die Situation erfordert schnelles Handeln und gemeinsames Engagement aller Beteiligten, um die Zukunft der hessischen Hochschulen zu sichern. Mehr Informationen zu den aktuellen Entwicklungen sind auf den entsprechenden Seiten zu finden: Wiesbaden Aktuell, Hochschule RheinMain und Universität Marburg.