Hitzewellen in Deutschland: So schützen wir die Vulnerablen!

Hitzewellen in Deutschland: So schützen wir die Vulnerablen!
Die Sommerhitze macht in Deutschland nicht nur den Menschen zu schaffen, sie bringt auch eine Vielzahl gesundheitlicher Risiken mit sich. Laut Deutschlandfunk starben von 2003 bis 2023 jährlich im Schnitt 22 Menschen an hitzebedingten Komplikationen. Im Jahr 2023 jedoch waren es bereits 37 Hitzetote, was klar über dem Durchschnitt liegt. Besonders besorgniserregend bleibt, dass viele von uns, vor allem in städtischem Gewühl, mit den Folgen der zunehmenden Hitze verstärkt zu kämpfen haben.
Aber nicht alle werden gleich getroffen. Besonders vulnerable Gruppen sind ältere Menschen, Schwangere, Kinder und Personen mit chronischen Erkrankungen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) feststellt. Diese Gruppen sind besonders anfällig für Hitzestress, der zu zahlreichen gesundheitlichen Problemen führen kann: von Hitzekrämpfen über Atembeschwerden bis hin zu einer erhöhten Mortalitätsrate während extremer Hitzewellen.
Hitzewellen als Herausforderung
Extreme Wetterlagen sind seit dem Hitzesommer 2003 keine Seltenheit mehr. Erstaunliche acht der zehn heißesten Sommer wurden in den letzten 30 Jahren aufgezeichnet, was sich auch auf unsere Städte auswirkt. Die Temperaturen in urbanen Gebieten sind oftmals um über 10 °C höher als in ländlichen Regionen, wie das Umweltbundesamt berichtet. Vor allem in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern ist die Vorbereitung auf solche Extremwetterereignisse oft unzureichend. Hier fordert der Sozialverband VdK bauliche Anpassungen sowie spezifische Schulungen für das Pflegepersonal.
Die Pandemie hat einige positive Auswirkungen auf die Anzahl der Krankenhausbehandlungen gehabt. Im Jahr 2023 wurden nur gut 800 Fälle wegen Hitzefolgen erfasst, ein Rückgang im Vergleich zu den vorherigen Jahren. Experten führen dies auf eine Kombination aus höherer Sensibilität in der Bevölkerung und den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zurück, dennoch bleibt der Bedarf nach besserem Hitzeschutz. Ein jeder fünfte Haushalt in Deutschland hat nun eine Klimaanlage, ein Anstieg von 13 Prozent im vergangenen Jahr.
Zusätzliche Unterstützung gefordert
Die Seniorenunion der CDU spricht sich dafür aus, gezielte Schutzmaßnahmen für ältere Menschen während der Hitzewellen einzuführen. Dazu zählen verbessern Betreuungskonzepte in Pflegeeinrichtungen sowie Notfallpläne, um sicherzustellen, dass vulnerable Gruppen bestmöglich geschützt sind. Auch der Paritätische Wohlfahrtsverband unterstreicht, dass besonders arme Menschen oft in schlecht isolierten Wohnungen ohne angemessene Klimatisierung leben und daher stärker betroffen sind.
Das RKI betont zudem die Wichtigkeit eines effektiven Monitorings für die Bereitstellung verlässlicher Informationen und präventiver Hitzeschutzmaßnahmen. Die Zusammenarbeit verschiedener Ministerien und Institutionen muss intensiviert werden, um besser auf die Herausforderungen des Klimawandels und der daraus resultierenden gesundheitlichen Risiken reagieren zu können.
Der Klimawandel lässt sich nicht ignorieren: Während die Temperaturen in Deutschland weiter ansteigen, wird auch die Anzahl hitzebedingter Todesfälle zunehmen. Schätzungen zufolge könnten bis zu 8.500 zusätzliche hitzebedingte Todesfälle jährlich bis um 2100 zu erwarten sein. Da sind wir alle gefragt, Verantwortung zu übernehmen und dafür zu sorgen, dass sowohl unsere Mitmenschen als auch unsere Umwelt bestmöglich geschützt werden.