Bad Zwischenahn: Klimabäume der Zukunft – So retten wir Stadtbäume!

Bad Zwischenahn: Klimabäume der Zukunft – So retten wir Stadtbäume!
Vor Kurzem wurde ein spannendes Projekt in Bad Zwischenahn ins Leben gerufen, das neue Baumarten für die Herausforderungen des Klimawandels erforscht. In einem Areal am Esbroker Weg mit 5000 Quadratmetern stehen bereits 80 verschiedene Baumarten, von denen 30 neu gepflanzt wurden. Jan-Gerd Bruns von der Baumschule Bruns informiert über die Bedürfnisse der Stadtbäume, die unter Abgasen, Bodenverdichtung und steigenden Temperaturen leiden. Das Projekt zieht auch kommunale Vertreter aus ganz Europa an, die sich über zukunftstaugliche Neupflanzungen informieren wollen. Privatpersonen sind ebenfalls willkommen, um das Areal zu besuchen und mehr über die Entwicklung der „Bäume der Zukunft“ zu erfahren. NWZonline berichtet.
Stadtbäume sind nicht nur grüne Schönheiten, sie erfüllen eine wichtige Funktion in unseren urbanen Räumen. Sie regulieren das Mikroklima, spenden Schatten und filtern Schadstoffe aus der Luft. Leider sind sie oft extremen Bedingungen ausgesetzt und erreichen häufig nur die Hälfte ihres potenziellen Lebensalters. Die Auswirkungen des Klimawandels verschärfen die Situation: Trockenheit und Starkregen setzen den Bäumen zusätzlich zu, wodurch bewährte Arten zunehmend in Bedrängnis geraten. Daher ist es entscheidend, dass die Auswahl der Baumarten an die künftigen stadtklimatischen Bedingungen angepasst wird, wie das Umweltbundesamt ausführlich darlegt. Umweltbundesamt hat detaillierte Informationen zu den Stadtbaumkonzepten bereitgestellt.
Zukunftsorientierte Baumarten
Besonders robust erweisen sich Baumarten wie der Wald-Tupelobaum aus Mittel- und Ostamerika. In einer Broschüre mit dem Titel „Zukunftsbäume für die Stadt“ werden 65 neue und bewährte Baumarten empfohlen, die der resiliellen Stadtbegrünung nützen können. Diese Maßnahmen sind in vielen deutschen Städten von Bedeutung und werden durch Projekte wie den CityTree geleitet, der die Ökosystemleistungen von Stadtbäumen simuliert. Das Zentrum für Stadtnatur und Klimaanpassung bietet einen interaktiven Leitfaden, der Planern helfen soll, die optimalen Baumarten für verschiedene städtische Bedingungen auszuwählen.
Ein weiteres Beispiel für nachhaltige Stadtentwicklung findet sich in Jena, wo ein umfassendes Konzept zur Anpassung von Stadtbäumen an die klimatischen Herausforderungen umgesetzt wird. Basierend auf einer qualifizierten Standortfaktorenanalyse sollen etwa 160 geeignete Baumarten identifiziert werden. Darunter befinden sich auch 35 spezielle Modellstraßen mit konkreten Baumartenempfehlungen. Diese Konzepte werden aus dem städtischen Haushalt finanziert und könnten als Vorbild für andere Städte dienen.
Zusammengefasst lässt sich sagen: Der Klimawandel ist eine Herausforderung, die auch an unseren Stadtbäumen nicht spurlos vorübergeht. Doch mit den richtigen Strategien und der Auswahl zukunftsfähiger Baumarten können wir nicht nur das Stadtbild bereichern, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung leisten.