Bier auf dem Starnberger See: Die Geschichte der Fährleute und ihrer Fracht

Erfahren Sie mehr über die Bedeutung von Ammerland im Biertransport am Starnberger See und das historische Museumsschiff Tutzing.

Erfahren Sie mehr über die Bedeutung von Ammerland im Biertransport am Starnberger See und das historische Museumsschiff Tutzing.
Erfahren Sie mehr über die Bedeutung von Ammerland im Biertransport am Starnberger See und das historische Museumsschiff Tutzing.

Bier auf dem Starnberger See: Die Geschichte der Fährleute und ihrer Fracht

Was für eine Geschichte hat der Starnberger See zu erzählen! Seit Jahrhunderten ist er nicht nur ein beliebtes Ziel für Badegäste und Wanderer, sondern auch ein wichtiger Knotenpunkt für den Seehandel. Fährleute spielten dabei eine zentrale Rolle und transportierten über das Wasser nicht nur Menschen, sondern auch reichlich Alkohol und Frachtgut. Besonders zwischen Tutzing und Ammerland war der Bierverkehr von großer Bedeutung. Hierbei wurden eigens Stege errichtet, um die schweren Fässer sicher abladen zu können. Ein eindrucksvolles Ölgemälde von Colombo Max aus dem Jahr 1950 fängt die Herausforderungen des Berufs eines Frachtschiffers am Starnberger See ein und zeigt einen Fährmann, der sein Kahn mit Bierfässern steuert. Die Geschichte dieses Wassers ist ebenso vielseitig wie spannend – berichtete die Süddeutsche.

Aber auch die Schifffahrt auf dem Starnberger See selbst hat ihre ganz eigenen Geschichten. So fährt das Museumsschiff „Tutzing“, ein ehemaliges Fahrgastschiff, seit seiner Übergabe an den gemeinnützigen Verein im Jahr 1998 in Tutzing fest verankert im Kustermannpark, nahe dem Touring Yacht-Club. Gebaut wurde das Schiff im Jahr 1937 und setzte bis 1995 unermüdlich im Linienverkehr über das Wasser. Dabei handelte es sich nicht um das erste Schiff mit diesem Namen – der Vorgänger wurde bereits 1919 umbenannt und 1935 verschrottet. Auch wenn die ersten Dampf-zu-Motorschiff-Übergänge auf dem Starnberger See schon 1925 begannen, blieb die „Tutzing“ viele Jahre das letzte fahrende Passagierschiff auf dieser schönen Wasserstraße – eine wahre Legende!

Erhaltungsmission und kulturelle Veranstaltungen

Der Museumsschiff-Verein „Tutzing“ e. V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses technische Denkmal für kommende Generationen zu bewahren. Der Verein wurde am 13. November 1997 gegründet und erwarb das Schiff 1998 für symbolische 1 DM von der Bayerischen Seenschifffahrt. Die Kosten für die Erhaltung werden durch Pacht, Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert. Spannenderweise zählte der Verein im Mai 2009 rund 140 Mitglieder und konnte die Restaurierung des Schiffs innerhalb von drei Jahren abschließen. Heute empfängt das Schiff im Sommer Besucher im Bistro, das von Frühjahr bis Herbst geöffnet ist.

Und das ist noch lange nicht alles! An Bord werden im Juni und Juli Matinee-Konzerte und Kabarett-Abende angeboten, die viele Besucher anlocken. Im September gibt es zudem Vorträge zu Themen rund um den Starnberger See und Umgebung. Ein weiterer Grund für den Verein, stolz zu sein: 2006 wurde ihm der Tassilo-Preis für sein Engagement zum Erhalt des Kulturdenkmals verliehen, eine Auszeichnung, die von den Lokalredaktionen der Süddeutschen Zeitung vergeben wird – so berichtet Wikipedia.

Die „Tutzing“ ist mehr als nur ein Schiff; sie ist ein Symbol für die lange Tradition der Schifffahrt auf dem Starnberger See, das heute noch lebendig ist. Ein Ort, der nicht nur die Erinnerungen an vergangene Tage trägt, sondern auch heute zahlreiche kulturelle Highlights bietet. Vielleicht ist dies der perfekte Ort, um sich bei einem guten Glas Bier den Geschichten des Blauen zu widmen, der so viele Abenteuer miterlebt hat.