Rastede gedenkt NS-Opfern: Stolpersteine und Gedenkgang geplant!

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Neuer Verein in Rastede plant Stolpersteine zur Erinnerung an NS-Opfer. Gedenkgang am 9. November 2023.

Neuer Verein in Rastede plant Stolpersteine zur Erinnerung an NS-Opfer. Gedenkgang am 9. November 2023.
Neuer Verein in Rastede plant Stolpersteine zur Erinnerung an NS-Opfer. Gedenkgang am 9. November 2023.

Rastede gedenkt NS-Opfern: Stolpersteine und Gedenkgang geplant!

In Rastede hat sich ein neuer Verein gegründet, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern und eine starke Erinnerungskultur zu etablieren. Der Verein „Stolpersteine Rastede“ plant die Verlegung von Gedenksteinen, die den jüdischen Familien Hattendorf und anderen Verfolgten gewidmet sind. Die Initiative wird von der engagierten Lehrerin Anja Szyltowski geleitet, die auch Vorsitzende des Vereins ist und maßgeblich für die Gründung verantwortlich war. Wie nwzonline.de berichtet, soll die erste Verlegung von vier Stolpersteinen am 9. Februar 2026 in der Schloßstraße stattfinden.

Doch was sind Stolpersteine genau? Diese kleinen, quadratischen Gedenksteine, die in Gehwege eingelassen werden, erinnern an die Schicksale von Juden, politischen Verfolgten und anderen Gruppen, die unter dem nationalsozialistischen Regime litten. Seit 1996 wurden in Deutschland bereits mehr als 100.000 Stolpersteine verlegt, und das Projekt wird von dem Kölner Künstler Gunter Demnig, der auch die Steine in Rastede verlegen wird, ins Leben gerufen. Wie ndr.de erklärt, sind diese Gedenksteine ein starkes Zeichen gegen das Vergessen.

Historischer Kontext und Verlegung in Rastede

Die Gedenksteine in Rastede werden den Opfern der Familie Hattendorf gewidmet, deren Lebensgeschichte im Schatten des Nationalsozialismus steht. Karl und Klara Hattendorf wurden 1942 im Konzentrationslager Theresienstadt ermordet, während ihre Tochter Selma und der Enkel Hinrich das Grauen überlebten. Während der nationalsozialistischen Herrschaft wurde Karl Hattendorf, ein Schlachter, von SA-Männern bedroht, was die brutalen Verhältnisse dieser Zeit unterstreicht. Diese wichtige Erinnerung wird durch die Stolpersteine lebendig gehalten. Wie rasteder-rundschau.de berichtet, hat der Gemeinderat mittlerweile grünes Licht gegeben, und die erste Verlegung von Stolpersteinen wird am 9. Februar um 9 Uhr stattfinden.

Doch damit nicht genug. Der Verein plant zudem, weitere Stolpersteine für die jüdischen Familien Hoffmann und Pagener in der Raiffeisenstraße zu verlegen. Hierfür wird die Zustimmung des Landkreises Ammerland noch benötigt. Wenn alles gutgeht, könnten auch diese Gedenksteine bald Einzug in die Rasteder Straßen halten. Die Stolpersteine stellen eine tiefere Verbindung zur Geschichte Dar, die weit über bloße Erinnerung hinausgeht und künftige Generationen zum Nachdenken anregen soll.

Gemeinschaftsprojekte und Gedenkgänge

Ein zentraler Bestandteil der Vereinsarbeit ist die Förderung einer breiten Verankerung in der Bevölkerung und die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen. Der Verein hat bereits 28 Mitglieder und freut sich über jede Unterstützung. Finanzielle Mittel werden unter anderem durch Spenden gesammelt, um die Verlegung der Stolpersteine zu ermöglichen. Angesichts der letzten Gedenkaktionen in Rastede, bei denen rund 100 Menschen teilnahmen, zeigt sich, dass das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in der Gemeinde eine lebhafte Unterstützerbasis hat.

Ein weiterer Gedenkgang wird am 9. November stattfinden, um an die jüdischen Opfer der Novemberpogrome zu erinnern. Dieser sinnstiftende Akt beginnt um 16 Uhr am Rathaus in Rastede. Die Organisatoren hoffen, dass die Menschen zahlreich erscheinen, um gemeinsam zu gedenken und ein starkes Zeichen gegen das Vergessen zu setzen.

In Rastede wird deutlich, dass die Erinnerungskultur in der Gemeinde lebendig gehalten wird, und der Verein „Stolpersteine Rastede“ hat hier einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Die notwendige Erinnerung an die dunklen Kapitel der Geschichte soll nicht nur für die Vergangenheit, sondern auch für die Zukunft dienen. Hinweise aus der Bevölkerung zu weiteren NS-Opfern werden jederzeit gerne entgegengenommen.