Afrika ignoriert: Medienverantwortung in der Krise!

Erfahren Sie, wie die mediale Marginalisierung Afrikas in deutschsprachigen Medien im Jahr 2025 weiterhin kritische Themen ignoriert.

Erfahren Sie, wie die mediale Marginalisierung Afrikas in deutschsprachigen Medien im Jahr 2025 weiterhin kritische Themen ignoriert.
Erfahren Sie, wie die mediale Marginalisierung Afrikas in deutschsprachigen Medien im Jahr 2025 weiterhin kritische Themen ignoriert.

Afrika ignoriert: Medienverantwortung in der Krise!

Die mediale Marginalisierung Afrikas in den deutschen Leitmedien ist ein Thema, das zunehmend ins Licht rückt. Es ist ein Thema, das für viele von uns allzu oft in den Hintergrund gerät, dabei könnte man immer wieder feststellen: Die Berichterstattung über Afrika ist stark geprägt von Klischees und einem überwältigend negativen Narrativ. Die wenigsten von uns wissen, dass lediglich etwa 3,7% der Beiträge der Tagesschau sich mit afrikanischen Themen beschäftigen und dass große Ereignisse wie der Bürgerkrieg in Tigray oder die humanitäre Krise im Sudan oft in der Berichterstattung ignoriert werden.

Eine kürzlich veröffentlichte Analyse hat gezeigt, dass die mediale Aufmerksamkeit für den Globalen Süden – wo 85% der Weltbevölkerung lebt – verschwindend gering ist. Nur etwa 10% der Sendezeit führender Nachrichtensendungen werden für diese Region verwendet, während die Berichterstattung über Konflikte und Katastrophen im Globalen Norden viel höher gewichtet wird. Dabei bleibt Subsahara-Afrika häufig ein blinder Fleck: Über einen Zeitraum von 2007 bis 2024 wurden in über 50.000 „Tagesschau“-Beiträgen Nigeria nur 174 Mal und Äthiopien nur 122 Mal erwähnt. Tansania, Angola und Madagaskar schaffen es kaum ins Bild, während Sambia in 18 Jahren lediglich einmal erwähnt wurde.

Die Negativberichterstattung und ihre Folgen

Die Berichterstattung über Afrika fokussiert sich stark auf die sogenannten K-Themen – Kriege, Krisen und Katastrophen. Bis zu zwei Drittel der „Tagesschau“-Beiträge über den Kontinent sind negativ. Die Berichterstattung wird zudem durch aktuelle Krisen wie die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg und den Gaza-Konflikt weiter in den Hintergrund gedrängt. „Afrikas Vielfalt wird in den Medien oft nicht adäquat dargestellt“, stellt der Hpd fest.

Ein weiteres besorgniserregendes Detail ist, dass die Berichterstattung über den Ukraine-Krieg 2022 mit beeindruckenden 86.115 Sekunden dokumentiert wurde, während das Thema Tigray nur 940 Sekunden in Anspruch nahm. Selbst in Krisenzeiten, in denen über 5,8 Millionen Online-Artikel auf Afrikas Probleme hinweisen, zeigen Medienhäuser ein nachlassendes Interesse, oft aufgrund von Sparzwängen und Schwierigkeiten, Zugang zu Krisenregionen zu gelangen.

Ein Plädoyer für einen differenzierten Blick

Journalisten wie Bettina Rühl fordern mehr Unterstützung für kritischen Auslandsjournalismus und versuchen, das Bild Afrikas zu verändern. „Es gibt auch viele positive Lösungsansätze aus Afrika, die oft nicht wahrgenommen werden“, sagt sie. In ihrem Portfolio finden sich zahlreiche Projekte, die innovative Ansätze für Probleme in der Landwirtschaft aufzeigen. Mehr Differenzierung in der Berichterstattung könnten auch Medien wie die taz oder das ARTE Journal bieten, die in ihrer Berichterstattung bereits höhere Anteile für den Globalen Süden aufweisen.

Es ist ein wichtiges Anliegen, das Bewusstsein für die mediale Marginalisierung unseres Nachbarkontinents zu schärfen. Nicht nur auf den Krieg, sondern auch auf die Fortschritte und positiven Entwicklungen in Afrika sollten wir unseren Blick werfen. Denn nur so können wir ein umfassenderes und gerechteres Bild von einem Kontinent zeichnen, der viel mehr ist als sein übergroßer Schatten von Krisen und Konflikten.

Hoffen wir, dass die Leitmedien dem Beispiel der engagierten Journalistinnen und Journalisten folgen und Afrika die Aufmerksamkeit schenken, die es verdient. Denn in der Vielfalt und den positiven Fortschritten Afrikas liegt das Potenzial, das Interesse und die Empathie des Publikums zu fördern und so ein besseres Miteinander zu ermöglichen.