Celle-Uelzen: Drohnenjagd auf gefährliche Methanleckagen gestartet!
Celle-Uelzen Netz kontrolliert ab 27. Oktober 2025 mit Drohnentechnik Hochdruck-Erdgasleitungen auf Undichtigkeiten, um Methanemissionen zu reduzieren.

Celle-Uelzen: Drohnenjagd auf gefährliche Methanleckagen gestartet!
In den kommenden Wochen wird der Netzbetreiber Celle-Uelzen Netz GmbH (CUN) aktiv, denn das Unternehmen kümmert sich um eine wichtige Sicherheitsmaßnahme: die Kontrolle seiner Erdgas-Hochdruckleitungen. Ab heute, dem 27. Oktober 2025, erfahren diese Leitungen, die über 180 Kilometer in den Landkreisen Celle und Uelzen erstrecken, eine umfassende Prüfung. Mit moderner Drohnentechnik sollen mögliche Undichtigkeiten aufgespürt werden. Die eingesetzte Drohne nutzt eine spezielle Lasertechnik zur Detektion von Methan, dem Hauptbestandteil des Erdgases, das klimaschädlicher ist als Kohlendioxid. Ziel dieser Inspektionen ist nicht nur die Sicherheit des Gasnetzes, sondern auch die Einhaltung neuer EU-Vorgaben zur Reduzierung von Methanemissionen.
Die Kontrollen sind zwar kein alltäglicher Anblick, werden jedoch offiziell durchgeführt und müssen von der Öffentlichkeit akzeptiert werden. CUN hat das Hamburger Unternehmen Beagle Systems mit diesen Drohnenflügen beauftragt. Die Drohneneinsätze starten in Höhen zwischen 40 und 100 Metern und sollen voraussichtlich bis Ende November 2025 dauern. Fast 100 Kilometer der leitenden Infrastruktur verlaufen im Freien und werden voraussichtlich in diesem Zeitraum von den Drohnen überwacht.
Die EU-Verordnung und ihre Bedeutung
Doch was steckt eigentlich hinter diesen Maßnahmen? Ausschlaggebend sind die neuen Regelungen des Europäischen Parlaments, die am 5. August 2024 in Kraft traten und auf die Verringerung von Methanemissionen im Energiesektor abzielen. Die Verordnung (EU) 2024/1787, die die bestehende Regelung aus 2019 ändert, verpflichtet Betreiber, regelmäßig systematische Überprüfungen vorzunehmen. Gemeinden und Unternehmen sind gezwungen, ihre Methanemissionen zu dokumentieren und nachzuweisen, um den gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen. Die Regelungen gelten für alle Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraums und stellen sicher, dass eine nachhaltige Gasversorgung gewährleistet bleibt. Diese Informationen sind samt den Anforderungen auch im Amtsblatt der EU veröffentlicht.
Das besondere an der eingesetzten Drohnentechnologie ist, dass sie die Anforderungen der EU-Methanverordnung erfüllt. Durch das TDLAS-Verfahren, das zur Leckortung verwendet wird, können genauere und zuverlässigere Ergebnisse erzielt werden. Die Messdaten sind verifiziert und können dokumentiert sowie in interne Prüfprozesse integriert werden, was für alle Betreiber von Energieinfrastruktur von großer Bedeutung ist.
Praktische Umsetzung und Kosten
Diese Drohnenflüge sind jedoch nicht nur ein technischer Luxus, sie sind auch mit Kosten verbunden. Der Preis für die Einsätze richtet sich je nach Aufwand und Umfang der Befliegung. Faktoren wie die Trassenlänge und die Komplexität des Einsatzgebiets spielen dabei eine wesentliche Rolle. Generell können unter typischen Bedingungen zwischen 50 und 100 Kilometer Leitung an einem Einsatztag inspiziert werden, wobei die reine Flugzeit nur etwa fünf und eine halbe Stunde beträgt. Zusätzliche Planung, Start- und Landemanöver zählen ebenfalls zur Gesamtzeit.
CUN bittet die Bürger um Verständnis für diese abgesprochenen Flüge, welche nicht nur der Sicherheit, sondern auch der ökologischen Verantwortung dienen. Die Technologien, die hier zur Anwendung kommen, sind nicht nur zukunftsweisend, sondern auch entscheidend für einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen. Die kommenden Wochen werden somit nicht nur eine technische Prüfung darstellen, sondern auch einen Schritt hin zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit Energie.