Griend: Wiederhergestellt, aber wie lange bleibt die Insel noch?

Die Wiederherstellung der unbewohnten Insel Griend in der Waddenzee sichert Lebensräume für Vögel und Seehunde bis 2025.

Die Wiederherstellung der unbewohnten Insel Griend in der Waddenzee sichert Lebensräume für Vögel und Seehunde bis 2025.
Die Wiederherstellung der unbewohnten Insel Griend in der Waddenzee sichert Lebensräume für Vögel und Seehunde bis 2025.

Griend: Wiederhergestellt, aber wie lange bleibt die Insel noch?

Ein kleiner Hoffnungsschimmer strahlt über Griend, einer unbewohnten Insel in der Waddenzee zwischen Vlieland und Friesland. Auf etwa 60 Hektar Fläche hat sich die Natur durch ein umfassendes Wiederherstellungsprojekt wieder erholt. Wie geografie.nl berichtet, ist Griend nicht nur ein Rast- und Brutplatz für Zugvögel wie die große Stern und die rosse Grutto, sondern spielt auch eine wesentliche Rolle bei der Fortpflanzung von Seehunden.

Jahrelang war die Insel durch Erosion gefährdet, die durch menschliche Eingriffe im Gebiet der Waddenzee verursacht wurde. Um dem entgegenzuwirken, wurde im Jahr 2016 ein großangelegtes Projekt ins Leben gerufen, welches Griend vor weiterer Erosion schützen und die natürliche Dynamik der Insel wiederherstellen soll. In Zusammenarbeit mit Natuurmonumenten und Rijkswaterstaat wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Insel zukunftssicher zu machen.

Erfolgreiche Wiederherstellungsmaßnahmen

Das Projekt umfasste erheblichen Sandaufspülungen an der Westseite von Griend, während an anderen Stellen die Vegetation abgetragen wurde. „Overflutungen“ sind ebenfalls Teil des Plans, um Sedimente abzulagern und die Höhe der Insel zu erhöhen. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Rolle der Vegetation bei der Sedimentbindung, die für die Stabilität der Insel unerlässlich ist. Aktuelle Datenanalysen zeigen besorgniserregende Trends: Sollte die Erosion anhalten, könnte die Fläche von Griend bis 2034 auf das Niveau von 2016 zurückfallen.

Griend dient nicht nur lokal als Beispiel für nachhaltigen Küstenschutz, sondern bietet auch wertvolle Lektionen für andere verletzliche Küstenstandorte, wie rijkswaterstaat.nl herausstellt.

Zukunft der marinen Ökosysteme

Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung ist das Wiederherstellungsprojekt für Seegras in der Waddenzee, das sich als essenziell für ein gesundes Unterwasserleben erweist. Früher erstreckten sich die Seegrasfelder über tausende Hektar, doch durch menschliches Handeln sind sie weitgehend verschwunden. Das Projekt hat zum Ziel, bis 2027 rund 10.000 Hektar Seegras in der Waddenzee wiederherzustellen. Seegras ist in der Lage, die Wasserströmung zu verlangsamen, was zur Klarheit des Wassers beiträgt und die Küstenerosion verhindert, ganz im Sinne von nachhaltigen marinen Lösungen.

Wie das EU-finanzierte Forschungsprojekt FutureMARES verdeutlicht, sind die Wechselwirkungen zwischen Klimawandel, Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen komplex. Die Integrationspolitik zur Förderung der nachhaltigen Nutzung mariner Ressourcen stellt eine Herausforderung dar, insbesondere unter den Bedingungen, die durch den Klimawandel entstehen.

Die Kombination von Wiederherstellung, Forschung und Naturschutz zeigt, dass es möglich ist, marinen Ökosystemen neues Leben einzuhauchen und gleichzeitig die natürlichen Ressourcen verantwortungsvoll zu nutzen. Dabei ist die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik und Naturschutzorganisationen unerlässlich. Der Weg zu einer regenerierten Waddenzee und zu stabilen Küstenlinien ist kein leichter, doch die Anstrengungen sind es wert.