Oberschwäbische Seen im Fokus: Sanierung startet neu bis 2030!

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Das Oberschwäbische Seenprogramm wird fortgeführt: Biberach und Partner engagieren sich für die Seenqualität bis 2030.

Das Oberschwäbische Seenprogramm wird fortgeführt: Biberach und Partner engagieren sich für die Seenqualität bis 2030.
Das Oberschwäbische Seenprogramm wird fortgeführt: Biberach und Partner engagieren sich für die Seenqualität bis 2030.

Oberschwäbische Seen im Fokus: Sanierung startet neu bis 2030!

Die Seenlandschaft Oberschwabens hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht nur als Urlaubs- und Erholungsort etabliert, sondern auch als bedeutendes Ökosystem, das es zu schützen gilt. Viele dieser Gewässer, die ein Zuhause für unterschiedlichste Flora und Fauna bieten, leiden jedoch stark unter einer hohen Nährstoffbelastung. Das führt oft zu vermehrtem Pflanzenwachstum und in der Folge zur Verlandung. Das Aktionsprogramm zur Sanierung der oberschwäbischen Seen, das bereits seit 1989 – auf Initiative des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben – in Kraft ist, verfolgt daher das Ziel, die Wasserqualität dieser Lebensräume nachhaltig zu verbessern. Schwäbische.de berichtet, dass im Rahmen dieses Programms 96 Seen regelmäßig untersucht werden, um einen guten ökologischen Zustand zu gewährleisten.

Im Frühjahr 2023 haben alle beteiligten Landkreise, wie Biberach, Sigmaringen, Ravensburg und Bodenseekreis, sowie 47 Städte und Gemeinden, ihr Engagement für weitere fünf Jahre bekräftigt. Ein Vertrag zur nächsten Förderperiode wird am Freitag in Bad Waldsee unterzeichnet. Aktuell läuft der Projektzeitraum bis August 2023, gefolgt von einer neuen Phase bis 2030. Dieser Plan ist notwendig, da es laut Angaben des Umweltbundesamts in Deutschland aktuell nur rund 24,7 % der großen Seen gelingt, einen guten Zustand zu erreichen.

Überwachung und Maßnahmen

Die regelmäßigen Untersuchungen der Seen umfassen nicht nur die Gesundheitskontrollen auf Keimbelastung, sondern erheben auch wichtige Parameter wie Wassertemperatur, Sauerstoffgehalt und Sichttiefe. Insbesondere der Nährstoffgehalt dient als Indikator für die Gesundheit der Gewässer. Maßnahmen wie die Extensivierung landwirtschaftlicher Flächen, die Schaffung von Gewässerrandstreifen sowie der Ausbau von Kläranlagen sind wichtig, um der Nährstoffbelastung entgegenzuwirken. Diese Schritte haben bereits zu einer Verbesserung der Wasserqualität beigetragen, was sich positiv auf die Ökosysteme auswirkt.

Besonders hervorzuheben ist der Badesee Ummendorf. Trotz einer Verdopplung des Phosphorgehalts zwischen 2011 und 2021 bleibt er im gewünschten Zustand. Die Gemeinde verpflichtet sich, jährlich 1.200 Euro für die Teilnahme am Seenprogramm bereitzustellen. Langfristige Beobachtungen der Wasserqualität sind hier von zentraler Bedeutung, um rechtzeitig auf Veränderungen reagieren zu können.

Ökologische Herausforderungen

Die Nährstoffakkumulation stellt laut gewaesser-bewertung.de eine der größten Herausforderungen für die Seen dar. Dabei zeigt die Erfahrung, dass vor allem norddeutsche Tieflandsseen unter diesen Bedingungen besonders zu kämpfen haben. Die EU hat sich mit der Wasserrahmenrichtlinie ein Ziel gesetzt: bis 2027 soll jeder See mindestens einen guten ökologischen Zustand erreichen. Doch dafür ist mehr denn je ein Umdenken in der Landwirtschaft nötig, um die Nährstoffeinträge im Einzugsgebiet zu reduzieren.

Zudem wecken die Klimaerwärmung und die damit verbundenen Veränderungen von Wettermustern immer größere Sorgen. Um die Widerstandsfähigkeit der Seen gegenüber klimabedingten Veränderungen zu erhöhen, sind weitere Maßnahmen zur Reduzierung anthropogener Belastungen unabdingbar. Alles in allem bleibt die Situation der oberschwäbischen Seen daher sowohl Herausforderung als auch Chance für die regionalen Akteure und die Natur selbst.