Tradition trifft Abschied: Möbelhaus von Harten schließt nach 100 Jahren
Das traditionsreiche Möbelhaus „Wohnwelt von Harten“ in Bockhorn schließt nach über 100 Jahren. Räumungsverkauf läuft bereits.

Tradition trifft Abschied: Möbelhaus von Harten schließt nach 100 Jahren
Nach über 100 Jahren wird das Möbelhaus “Wohnwelt von Harten” in Bockhorn seine Türen schließen. Der Räumungsverkauf hat bereits begonnen, und Geschäftsführer Henning von Harten hat bekannt gegeben, dass es keinen Nachfolger für das traditionsreiche Familienunternehmen geben wird. Die Schließung soll spätestens bis Ende dieses Jahres erfolgen. Wie NWZonline berichtet, wurde die Entscheidung durch die Ankündigung eines großflächigen Möbelmarktes in Wilhelmshaven beschleunigt.
Das Unternehmen, seit 1922 im Besitz der Familie von Harten, hat sich im Laufe der Jahre erheblich vergrößert. Es bietet nun eine Gesamtfläche, zu der auch ein 4.000 Quadratmeter großes Geschäftshaus und ein zweigeschossiger Anbau zählen. Die Schließung geschieht jedoch nicht aufgrund einer Insolvenz, sondern erfolgt geordnet, was in der Branche eine erfreuliche Ausnahme darstellt.
Neuer Mieter und Abwicklung
Der neue Mieter des Erdgeschosses wird ein bundesweit etablierter Einzelhändler, der mehr Fläche benötigt als ursprünglich geplant. „Wohnwelt von Harten“ bleibt bis zur vollständigen Abwicklung und für Garantieansprüche weiterhin erreichbar. Im Moment sind 20 Mitarbeiter im Haus beschäftigt, viele von ihnen haben bereits neue Perspektiven gefunden, während einige aufgrund ihres Alters in den Ruhestand treten.
Die Situation ist jedoch nicht nur auf Bockhorn beschränkt. In der gesamten deutschen Möbelbranche spüren viele Unternehmen die Auswirkungen einer schwierigen Marktlage. Die ZDF berichtet, dass Kaufzurückhaltung, eine angespannte Bauwirtschaft und hohe Konkurrenz durch asiatische Hersteller die Möbelindustrie belasten.
Insolvenzen in der Branche
Ruhr24 weist darauf hin, dass die Möbelkette Opti-Wohnwelt, die zu den größten in Deutschland zählt, Insolvenz angemeldet hat. Betroffen sind 41 Filialen, und trotz der Schwierigkeiten beabsichtigt das Unternehmen, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Die Gründe sind vielfältig: eine anhaltende Kaufzurückhaltung und eine schwache Bauwirtschaft haben die Verkaufszahlen gedrückt, was auch für die Einrichtung von neuen Standorten gilt, die nicht den erhofften Erfolg brachten.
Während sich manches Unternehmen in der Krise befindet, bleibt der Geschäftsführer der Hartmann Möbelwerke optimistisch. Er verweist auf technologische Entwicklungen und die Notwendigkeit der Anpassung an die veränderten Marktbedingungen. Die Möbelbranche muss sich nun den Herausforderungen stellen, um wieder erfolgreich zu sein – mit innovativen Lösungen und einem scharfen Blick auf die Bedürfnisse der Kunden.