Verdi fordert sicheres Krankenhauskonzept für Friesland und Wilhelmshaven

Verdi fordert sicheres Krankenhauskonzept für Friesland und Wilhelmshaven
In Friesland wird es spannend, denn die Gewerkschaft Verdi hat sich zu Wort gemeldet und fordert ein durchdachtes Krankenhauskonzept zur Sicherung der medizinischen Versorgung in der Region. Der Verdi-Vertreter Hannes Scherf hebt die Dringlichkeit einer verlässlichen Perspektive für alle Beschäftigten hervor. Dabei stehen die Ängste der Mitarbeiter an den drei Klinikstandorten im Vordergrund, die eine Arbeitsplatzgarantie benötigen. „Da muss einfach ein klarer Plan her“, so Scherf. Ein solcher Plan könnte die Entwicklung des geplanten Zentralklinikums vorantreiben und gleichzeitig Transparenz bieten.
Verdi fordert, dass sowohl die Bevölkerung als auch die Flughafenmitarbeiter in den Prozess involviert werden. Schließlich soll die medizinische Versorgungsstruktur nicht nur an den Kerzen des Landkreises Friesland allein ausgerichtet sein, sondern der gesamten Region zugute kommen. Eine umfassende Analyse der medizinischen Bedarfe in Friesland und Wilhelmshaven steht ebenso auf der Agenda, um ein Konzept zu entwickeln, das die wohnortnahe Grund- und Notfallversorgung berücksichtigt. Betriebsbedingte Kündigungen sollen dabei ausgeschlossen werden, um den betroffenen Beschäftigten eine sichere Zukunft zu garantieren.
Der Weg zur Zentralklinik
Ein weiterer Schritt in diese Richtung haben die politischen Entscheidungsträger unternommen. Der Landkreis Friesland und die Stadt Wilhelmshaven haben gemeinsam die Errichtung einer Zentralklinik beschlossen. Der Kreistag und der Rat der Stadt beauftragen Standortgutachten, um die besten Kriterien für die neue Klinikstandorte zu definieren, während die bestehenden Krankenhäuser in Wilhelmshaven, Sanderbusch und Varel zusammengelegt werden sollen. Damit soll eine rechtliche Vollfusion der Friesland Kliniken GmbH und der Klinikum Wilhelmshaven GmbH angestrebt werden, um eine starke Grundlage zu schaffen.
„Das ist ein wichtiger Grundsatzbeschluss für die Gesundheitsversorgung in unserer Region“, sagte Landrat Sven Ambrosy. Die Verwaltung und Geschäftsführung werden nun beauftragt, tragfähige und finanzierbare Modelle zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung zu entwickeln. In der Übergangszeit bis zur Inbetriebnahme des Zentralklinikums sind jedoch keine wesentlichen Veränderungen der bestehenden Standorte geplant.
Neue Wege der Krankenhausfinanzierung
Im Hintergrund wirkt auch eine neue Regelung des Bundesgesundheitsministeriums, die auf eine umfassende Reform des Krankenhausfinanzierungssystems abzielt. Die Einführung der Vorhaltevergütung garantiert eine Vergütung für bedarfsnotwendige Krankenhäuser, unabhängig von den tatsächlich erbrachten Leistungen. Diese bedarfsgerechte Finanzierung könnte für die Zentralklinik von großer Bedeutung sein. Einige der notwendigen Mittel werden aus bestehenden Fallpauschalen ausgegliedert, was eine wichtige finanzielle Stütze für die Klinikversorgung darstellen könnte.
Im Rahmen der Reform bleiben die Pflegekosten von Krankenhäusern unverändert. Diese werden weiterhin nach dem Selbstkostendeckungsprinzip durch ein spezielles Pflegebudget bezahlt. Damit hat man auch für die wichtigen Bereiche wie pädiatrische Versorgung, Intensivmedizin und Notfallversorgung gesorgt, was alles zur Stärkung der Gesundheitsinfrastruktur beiträgt.
Die Diskussion um die Zentralklinik in Friesland und Wilhelmshaven bringt frischen Wind und Hoffnung, dass die medizinische Versorgung baldmöglichst auf ein neues Level gehoben werden kann. Während die Weichen gestellt werden, bleibt es spannend zu beobachten, wie die verschiedenen Akteure – von der Gewerkschaft bis zu den politischen Entscheidungsträgern – zusammenarbeiten werden, um diese Vision zu realisieren.
Für alle Interessierten sind hier die vollständigen Berichte nachzulesen: nwzonline.de, friesland.de, bundesgesundheitsministerium.de.