Zentralklinik für Friesland und Wilhelmshaven: Entscheidung am 2. Juli!

Zentralklinik für Friesland und Wilhelmshaven: Entscheidung am 2. Juli!
Am 2. Juli 2025 steht eine wegweisende Entscheidung auf der Agenda: Der Kreistag Friesland und der Stadtrat Wilhelmshaven werden gleichzeitig über den Neubau einer gemeinsamen Zentralklinik beraten. Diese Entscheidung betrifft die Gesundheitsversorgung für rund 180.000 Einwohner in der Region, und das hätte erhebliche Folgen für die bestehenden Krankenhausstandorte in Wilhelmshaven, Sande und Varel, die bei Fertigstellung der neuen Klinik in den 2030er-Jahren schließen müssten. Der Kreistag tagt um 14:30 Uhr in Horumersiel, während der Stadtrat im Rathaus Wilhelmshaven gleichzeitig zusammentritt, um die Thematik zu diskutieren, innerhalb eines öffentlichen Teils der Sitzung ab 15 Uhr.
Die Hintergründe sind ernster Natur: Die finanziellen Probleme der Krankenhäuser in der Region sind signifikant und erfordern dringend eine Lösung. Jährlich müssen die Betroffenen mit zweistelligen Millionenbeträgen vor der Insolvenz bewahrt werden. Vor diesem Hintergrund hat die bundesweit geltende Krankenhaus-Reform zur Zusammenarbeit und Konzentration in der Gesundheitsversorgung geführt. Der Landrat Sven Ambrosy und Oberbürgermeister Carsten Feist arbeiten eng an einem gemeinsamen Beschlussvorschlag, um diese Herausforderung anzugehen. Ein Sanierungsgutachten, das sich besonders mit dem St. Johannes Hospital befasst, empfiehlt die Schließung des Vareler Krankenhauses – ein kritischer Punkt, über den es im Kreistag eine Dreiviertel-Mehrheit braucht.
Studie belegt Vorteile einer Zentralklinik
Eine Machbarkeitsstudie, die am 7. April 2025 präsentiert wurde und von der WMC HealthCare GmbH im Auftrag des Landkreises Friesland und der Stadt Wilhelmshaven durchgeführt wurde, liefert Argumente für den Bau einer gemeinsamen Zentralklinik. Laut medconweb.de würde eine solche Zentralklinik nicht nur die Kosten um über 30 Millionen Euro im Vergleich zu mehreren Standorten reduzieren, sondern auch die Versorgungsstruktur erheblich verbessern. Eine zentralisierte Klinik würde die Patientenlogistik optimieren und die Ressourcennutzung effizienter gestalten.
Das Gutachten spricht von der „Einhäusigkeit“, was in der Praxis bedeutet, dass durch einen Neubau auf einem gemeinsamen Standort die Pflege und die Angebote für Patienten erheblich verbessert werden können. Empfehlungen der Gutachter zeigen auf, dass Varianten mit mehreren Standorten nur eine Ersparnis von rund 8 Millionen Euro bieten könnten und zudem ein höheres Risiko für künftige Defizite besteht.
Öffentliche Diskussion und weitere Schritte
Die Vorschläge aus der Machbarkeitsstudie werden in den kommenden Wochen in den politischen Gremien der Stadt Wilhelmshaven und des Landkreises Friesland erörtert. Eine rechtliche Vollfusion der Klinik-GmbHs wird angestrebt, wobei auch die Gründung einer neuen gemeinsamen GmbH für den Bau und Betrieb der Zentralklinik im Raum steht. Hier ist der Schulterschluss der beiden Städte gefragt, um eine zukunftsfähige Lösung für die Gesundheitsversorgung zu schaffen.
Niedersachsen unterstützt solche Reformen durch eine Investitionsoffensive und die Bereitstellung von Mitteln, um die Notwendigkeit einer landesweiten Verbesserung der Krankenhausversorgung anzugehen. Gemäß den Informationen, die von der Niedersachsen.de bereitgestellt wurden, wurden zudem 2,5 Milliarden Euro für die Unterstützung der deutschen Krankenhäuser bereitgestellt. Die verantwortlichen Akteure sind sich einig: Jetzt liegt es an der Region, einen mutigen Schritt in die Zukunft der Gesundheitsversorgung zu wagen.