Zukunft der medizinischen Versorgung in Varel: Zentralklinik sorgt für Aufregung!

Der Kreistag Friesland beschließt eine Zentralklinik zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung in Varel bis Ende 2025.

Der Kreistag Friesland beschließt eine Zentralklinik zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung in Varel bis Ende 2025.
Der Kreistag Friesland beschließt eine Zentralklinik zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung in Varel bis Ende 2025.

Zukunft der medizinischen Versorgung in Varel: Zentralklinik sorgt für Aufregung!

Der Kreistag Friesland hat kürzlich den Bau einer neuen Zentralklinik beschlossen, ein Schritt, der sowohl positive als auch besorgniserregende Diskussionen über die medizinische Versorgung in der Region ausgelöst hat. Die Zentralklinik wird in Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Friesland und der Stadt Wilhelmshaven errichtet und betrieben. Dies ist ein entscheidender Schritt, angesichts der Bedenken hinsichtlich der zukünftigen medizinischen Versorgung in Varel, die in letzter Zeit durch zwei Gutachten noch verstärkt wurden. Laut NWZonline fordert die finanzielle Situation der Friesland-Kliniken, und insbesondere die Zukunft der Klinik in Varel steht auf der Kippe.

Die Analyse zeigt, dass alle drei Klinikstandorte – Varel, Sande und das Klinikum Wilhelmshaven – finanzielle Schwierigkeiten haben. Dies wird von PricewaterhouseCoopers (PWC) in einem der Gutachten eindeutig angesprochen. PWC empfiehlt, das St.-Johannes-Hospital in Varel aufzugeben und alle Leistungen nach Sande zu verlegen. Dies würde das Defizit der Friesland Kliniken drastisch verringern, das momentan jährlich bei etwa 25 Millionen Euro liegt und im Falle der Beibehaltung des Vareler Standorts sogar auf 45 Millionen Euro steigen könnte. Hier besteht ein großes Einsparpotenzial, das nicht unterschätzt werden darf, so die Analyse von kma-online.

Dringende Notwendigkeit zu Handeln

Der Kreistag hat diesen Zustand nicht ignoriert und sieht die Notwendigkeit eines verbindlichen Krankenhauskonzepts für die Übergangszeit bis zur Eröffnung der Zentralklinik. Ein tragfähiges Modell zur Sicherung der medizinischen Versorgung muss dringend erarbeitet werden. Bis zu einer Klärung werden allerdings keine wesentlichen Änderungen an den bestehenden Standorten vorgenommen, wie NWZonline betont.

In den letzten Tagen stellte die CDU-Fraktion einen alternativen Antrag, um die Stadt Varel bei der Entwicklung eines erweiterten medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) zu unterstützen. Dieser Antrag sah nicht nur eine einmalige Investitionskostenhilfe vor, sondern forderte auch, dass bis zum 31. Dezember 2025 alles umgesetzt wird. Bislang fand dieser Antrag jedoch keine Mehrheit im Kreistag, was vor allem daran liegt, dass die Mehrheitsgruppe, bestehend aus SPD, Grünen und FDP, die Finanzierung des Hospitals neu überdenken möchte.

Gespräche und Planungen für die Zukunft

Landrat Sven Ambrosy hat bereits Kontakt zu Varels Bürgermeister und anderen Bürgermeistern aufgenommen, um die Unterstützung des Gesundheitsstandorts Varel zu besprechen. Für Anfang August wird ein weiterer Termin für Diskussionen und Planungen anberaumt; dabei sollen auch Partner aus der Kassenärztlichen Vereinigung, der Ärztekammer und mögliche richtige Kooperationspartner aus dem Pflegebereich einbezogen werden. Dies ist entscheidend, um die Zukunft der medizinischen Versorgung in der Region zu sichern und die Dringlichkeit der Situation zu adressieren.

Eine Machbarkeitsstudie hat zudem empfohlen, ein neues Klinikum an einem neuen Standort zu errichten, das die wirtschaftliche Nachhaltigkeit maximieren könnte. Dies wird auch durch die Analyse des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung unterstützt, die in einem Bericht auf die Notwendigkeit hinweist, die Krankenhausstruktur in Niedersachsen zukunftsfähig zu gestalten. Niedersachsen.de hebt hervor, dass eine gezielte Konzentration medizinischer Leistungen an leistungsstarken Zentren eine signifikante Verbesserung der Behandlungsqualität zur Folge hätte.

Insgesamt stehen die gesundheitlichen Versorgungsstrukturen in Friesland vor erheblichen Herausforderungen, und der beschlossene Bau der Zentralklinik sowie die laufenden Diskussionen zeigen die Dringlichkeit, mit der Regelungen getroffen werden müssen. „Da liegt was an“, um die Worte des Landrates zu nutzen, denn die Gesundheit der Bürger in Varel und Umgebung ist auf dem Spiel.