Stadt Gifhorn kämpft mit Forderungen in Millionenhöhe: Was jetzt?

Stadt Gifhorn kämpft mit Forderungen in Millionenhöhe: Was jetzt?
In der Stadt Gifhorn macht sich gerade ein besorgniserregendes Bild breit: Die Stadt sitzt auf offenen Forderungen in Höhe von rund 1,75 Millionen Euro. Diese summe umfasst eine Vielzahl an finanziellen Angelegenheiten, die von Steuern über Gebühren bis hin zu Bußgeldern und Mieten reichen. Diese Situation ist alles andere als optimal, vor allem im Vergleich zu den Zahlen des Vorjahres. Ende 2023 lag die Summe noch bei 560.630 Euro, 2024 stieg sie auf 2,004 Millionen Euro und nun stehen wir also bei 1,751 Millionen Euro, wie Regional Heute berichtet.
Was das Ganze noch komplizierter macht, ist die Corona-Pandemie, die anscheinend keinen klaren Einfluss auf die Entwicklung der offenen Forderungen hatte. Ein großer Teil dieser ausstehenden Beträge, nämlich rund 1,2 Millionen Euro, entfällt auf Steuerschulden, die über zwei Drittel der Gesamtforderung ausmachen. Dazu kommt, dass im Jahr 2024 insgesamt 22.400 Euro an verjährten Forderungen abgeschrieben wurden, was die Situation für die Stadt nicht einfacher macht.
Forderungsmanagement im Fokus
Angesichts dieser Herausforderungen ist die Stadtverwaltung gefordert. Ein neues Konzept zur Verbesserung des Forderungsmanagements wird derzeit entwickelt. Dabei zielt ein optimiertes Forderungsmanagement darauf ab, das Verzugsrisiko zu minimieren, um die Liquidität der Stadt zu verbessern und Kosten zu sparen. Diese Strategien sind nicht nur für die Stadt wichtig, sondern gelten auch für viele Unternehmen, die ebenfalls mit offenen Forderungen kämpfen.
Wie in vielen Bereichen der Finanzwirtschaft gilt auch im Forderungsmanagement, dass klare Prozesse entscheidend sind. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sehen vor, dass Forderungen in der Bilanz auf der Aktivseite aufgeführt werden. Doch dabei bleibt die Frage offen, ob und wann diese Forderungen tatsächlich beglichen werden.
Wichtige Aspekte des Forderungsmanagements
Das Anfordern von offenen Forderungen wie Gebühren oder Bußgeldern hat seine eigenen Herausforderungen. Mahngebühren können anfallen, die von den Unternehmen in Rechnung gestellt werden können. Diese Kosten, die für Papier, Porto und Adressermittlung anfallen, liegen meist zwischen 3 und 5 Euro – und auch bei Geschäftskunden sind Mahnpauschalen bis 40 Euro durchaus üblich, wie Lexware erläutert. Verzugszinsen dürfen ab Fälligkeit ebenfalls erhoben werden, was die Situation zusätzlich anheizen kann.
Die Kommunen sind in ihrer finanziellen Planung immer wieder mit unterschiedlichen Arten von Forderungen konfrontiert. Öffentlich-rechtliche Forderungen, wie etwa Steuern und Gebühren, spielen hierbei eine große Rolle. Daneben gibt es privatrechtliche Forderungen, die mit Verkauf oder Miete in Verbindung stehen. Bei der Verwaltung all dieser Forderungen muss die Stadt darauf achten, dass alle rechtlichen Vorgaben eingehalten werden, um potenzielle Ausfälle und Wertberichtigungen zu vermeiden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Stadt Gifhorn vor einer aufwendigen, aber notwendigen Aufgabe steht. Das neue Konzept zur Optimierung des Forderungsmanagements wird entscheidend sein, um die offenen Forderungen in den Griff zu bekommen und die finanzielle Gesundheit der Stadt aufrechtzuerhalten. Denn ohne eine effiziente Verwaltung der finanziellen Mittel ist es schwierig, die kommunalen Aufgaben erfolgreich zu bewältigen.
Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie bei Regional Heute, Lexware und Haufe.