Goslar verleiht erstmals den «Goldenen Ton» an Sven Regener!

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Goslar verleiht am 1.11.2025 erstmals den «Goldenen Ton» an Sven Regener, um NS-Vergangenheit des Paul-Lincke-Rings aufzubereiten.

Goslar verleiht am 1.11.2025 erstmals den «Goldenen Ton» an Sven Regener, um NS-Vergangenheit des Paul-Lincke-Rings aufzubereiten.
Goslar verleiht am 1.11.2025 erstmals den «Goldenen Ton» an Sven Regener, um NS-Vergangenheit des Paul-Lincke-Rings aufzubereiten.

Goslar verleiht erstmals den «Goldenen Ton» an Sven Regener!

In einem festlichen Rahmen hat die Stadt Goslar am heutigen 1. November 2025 erstmals den neu benannten Musikpreis „Goldener Ton“ verliehen. Diese Ehrung, die zuvor unter dem umstrittenen Namen „Paul-Lincke-Ring“ bekannt war, geht an Sven Regener, den charismatischen Musiker und Autor, der sich mit seiner Band Element of Crime einen Namen gemacht hat. Besonders bemerkenswert ist, dass die Auszeichnung rückblickend für das Jahr 2024 verliehen wird, aufgrund der neu entdeckten Verbindungen des Namensgebers Paul Lincke zum Nationalsozialismus.

Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner (SPD) hob in ihrer Ansprache hervor, dass Regener „eine poetische Fachkraft für ironisch-lakonische Zärtlichkeit“ sei. Regener, der gebürtige Bremer, wird nicht nur für seine musikalischen Leistungen, sondern auch für seine persönlichen Leidenschaften geschätzt. Die Tatsache, dass die Preisverleihung im Kurhaus Hahnenklee stattfindet, dem Sterbeort von Paul Lincke, bringt die Wandlung des Preises von einer umstrittenen Auszeichnung hin zu einem neuen, unbeschwerten Konzept gut zum Ausdruck. Damit wird auch eine Antwort auf die historischen Kontroversen gegeben: Nach Vorwürfen über Linckes Nähe zum NS-Regime in Anfang 2024, wurde der Preis umbenannt und die Stadt plant eine umfassende Aufarbeitung der Geschichte.

Ein Preis mit Geschichte

Der Goldene Ton ist ein undotierter Preis, der an Musiker vergeben wird, die sich um die deutschsprachige Musik verdient gemacht haben. Über die Jahre haben zahlreiche bekannte Künstler wie Udo Lindenberg, Max Raabe und Annett Louisan die Auszeichnung erhalten. Mit der Umbenennung wird die Stadt Goslar auch weichen zu den Kontroversen um frühere Preisträger, von denen einige Verbindungen zum NS-Regime haben. Die Stadt hat sich verpflichtet, die Erinnerungskultur weiterzuentwickeln und gegebenenfalls weitere Schritte in diesem Bereich einzuleiten.

Die Verleihung war eine feierliche Angelegenheit, in der Regener bei der Laudatio des Regisseurs Leander Haußmann für seine künstlerischen Verdienste gewürdigt wurde. Teil der Zeremonie war auch die Widmung der Preisträger an einer neuen Klanginstallation im Kurpark Hahnenklee, was die Verbindung von Musik und Natur in dieser malerischen Umgebung unterstreicht.

Ein neuer Anfang

Sven Regener ist nicht nur als Musiker bekannt, sondern hat auch mit seinem Buch und dem Film „Herr Lehmann“ für Furore gesorgt. Seine aktuelle Arbeit an einem neuen Buch zeigt, dass er weiterhin kreativ aktiv ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Auszeichnung und die damit verbundenen Diskussionen um die historische Verantwortung weiter entwickeln. Klar ist jedoch: Der Goldene Ton bietet nicht nur eine neue Bühne für ausgezeichnete Musiker, sondern auch die Chance, eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte zu wagen.

Insgesamt zeigt dieser Schritt der Stadt Goslar, dass man aus der Vergangenheit lernt und gleichzeitig die kulturelle Vielfalt des deutschsprachigen Raums feiert. Der Goldene Ton könnte, nachdem er aus den Schatten seiner Vorgängerauszeichnung getreten ist, nun frischen Wind in die Musikszene bringen.

Für mehr Informationen über die Hintergründe der Preisverleihung und die Auswirkungen der Umbenennung lesen Sie bitte die ausführlichen Berichte auf Welt und NDR.